Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt

Titel: Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
Vom Netzwerk:
Drachenkönigin daran zu hindern.«
    »Ein Drache ?« Grag zweifelte offensichtlich nicht nur an seinen Worten, sondern auch an seinem Geisteszustand.
    »Ich weiß selbst, dass das eine unglaubliche Geschichte ist!«
    Reyn reagierte heftig auf Grags Unterbrechung. »Stellt mir keine Fragen, und seht mich nicht so skeptisch an. Hört einfach zu.« Rasch schilderte er die Ereignisse des betreffenden Tages.
    Am Ende der Geschichte erwiderte er trotzig Grags ungläubigen Blick. »Wenn Ihr mir nicht glaubt, fragt doch den Kendry .
    Das Schiff hat den Drachen auch gesehen. Und das… das hat ihn verändert. Seitdem ist er verstockt und fragt ständig seinen Kapitän um Rat. Wir machen uns Sorgen um ihn.«
    Leise fuhr Reyn fort: »Ich habe Malta nicht wieder gesehen.
    Sie sind tot, Grag. Es gab keinen Plan, den Satrapen aus Trehaug zu entführen. Da war nur ein Mädchen, das versucht hat, während eines Erdbebens zu überleben. Es hatte keinen Erfolg.
    Wir haben den ganzen Fluss nach Malta und dem Satrapen abgesucht, zweimal. Aber wir haben keine Spur von ihnen gefunden. Der Fluss hat ihr Boot zerfressen, und sie sind in dem Wasser gestorben. Es ist eine furchtbare Art zu ertrinken.«
    »Bei Sa!« Grag schüttelte sich. »Reyn, Ihr habt Recht. Das wusste ich nicht. In Bingtown haben wir viele Gerüchte gehört.
    Zum Beispiel, dass der Satrap vermisst würde oder bei einem Erdbeben gestorben wäre. Dann tauchte das Gerücht auf, die Vestrits hätten den Satrapen entführt, um ihn an die Chalcedeaner auszuliefern oder ihn von den Neuen Händlern töten zu lassen. Ronica Vestrit hat sich hier bei uns versteckt. Caern drängt darauf, dass sie ergriffen und festgehalten werden muss.
    Zu jeder anderen Zeit hätten wir Ronica dazu bewogen, sich an das Konzil zu wenden und zu fordern, dass man sie anhört.
    Aber in letzter Zeit hat es einige hässliche Vergeltungsmaßnahmen gegen die Leute gegeben, die Roed Caern des Verrats beschuldigt haben. Ich weiß nicht, warum die Gefährtin ihm so sehr vertraut. Auf jeden Fall spaltet es das Bingtown-Konzil.
    Einige meinen, wir müssten auf sie hören, weil sie doch die Repräsentantin des Satrapen ist, während mein Vater und ich sagen, es wird Zeit, dass Bingtown seine Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt.«
    Er holte tief Luft. »Roed behauptet«, fuhr er sanfter fort, als wollte er Reyn nicht noch mehr verletzen, »dass die Vestrits mit den Chalcedeanern gemeinsame Sache machen. Er sagt, dass die Piraten vielleicht ihr Lebensschiff gar nicht gekapert hätten, sondern dass Kyle Haven an dieser ›Verschwörung‹
    beteiligt gewesen wäre. Vielleicht sei er ja mit der Viviace den Regenwildfluss hinaufgesegelt und habe den Satrapen und Malta abgeholt. Da aber zu viele von uns wussten, dass dies eine Lüge war, hat er seine Geschichte geändert und meint jetzt, es wäre kein Lebensschiff gewesen, sondern ein chalcedeanisches Schiff…«
    »Roed ist ein Narr!«, unterbrach ihn Reyn. »Er weiß nicht, wovon er redet. Wir haben häufig erlebt, dass Schiffe, chalcedeanische und auch andere Boote, versucht haben, den Fluss hinaufzusegeln. Er hat sie zerfressen. Sie haben alle möglichen Tricks versucht, die wir allesamt selbst kannten. Aber keiner funktionierte. Sie haben die Rümpfe mit Fett oder Teer eingeschmiert, eines war sogar mit Lehmschindeln beschlagen.«
    Reyn schüttelte den Kopf. »Sie sind allesamt untergegangen, einige schnell, andere langsam. Außerdem patrouillieren seit Ausbruch dieser Streitigkeiten Lebensschiffe an der Mündung des Flusses.«
    Grag verzog das Gesicht. »Ihr habt mehr Vertrauen in unsere Patrouillen als ich. Es hat einen Angriff der Chalcedeaner gegeben. Wir haben sie aus dem Hafen vertrieben, und während wir unterwegs waren, sind neue chalcedeanische Schiffe aufgetaucht. Ich bin überrascht, dass Ihr überhaupt so einfach an ihnen vorbeigekommen seid.«
    Reyn zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich habt Ihr Recht. Als der Kendry die Flussmündung erreicht hat, waren keine anderen Lebensschiffe in der Nähe. Dafür haben wir auf dem Weg hierher einige chalcedeanisches Boote gesehen. Die meisten haben einen großen Bogen um uns gemacht. Dank der Ophelia haben die Lebensschiffe mittlerweile einen Furcht einflößenden Ruf. Ein chalcedeanisches Schiff schien gestern Abend Interesse an uns zu bekunden, aber der Kendry hat es bald hinter sich gelassen.«
    Sie schwiegen einen Moment. Dann drehte Reyn Grag den Rücken zu und zog sich sein nasses Hemd aus. Als

Weitere Kostenlose Bücher