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Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt

Titel: Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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saßen vier Menschen, die nach ihrem Äußeren zu urteilen, Angehörige der Drei-Schiffe-Immigranten waren. Dann folgten Reyn und Jani Khuprus und die drei Vestrits. Keffria saß links neben Naria Tenira. Die Händlerin hatte darauf bestanden, dass auch Selden am Tisch saß, und ermahnte den Jungen, gut aufzupassen. »Hier wird über deine Zukunft entschieden, mein Junge. Du hast ein Recht darauf, dabei zu sein.«
    Ursprünglich hatte Keffria angenommen, dass Naria nur versuchte, den Jungen mit einzubeziehen und ihm zu versichern, dass auch er wichtig war. Seit sie Trehaug verlassen hatten, war Selden immer anhänglicher und zurückgezogener geworden. Er schien jetzt viel jünger zu sein als das Kind, das sich so schnell an die Stadt in den Bäumen gewöhnt hatte. Jetzt fragte sich Keffria allerdings, ob Händlerin Teniras Worte nicht prophetisch gewesen waren. Selden saß da und verfolgte alles bemerkenswert konzentriert. Keffria betrachtete ihren Jüngsten, als sie sagte: »Ich bin zu müde, um wegzulaufen. Wir müssen nehmen, was kommt.«
    »Ihr müsst mehr tun, als es einfach nur hinzunehmen«, verbesserte Naria sie. »Die Hälfte von Bingtown ist so sehr damit beschäftigt, in den Ruinen herumzuwühlen, dass die Leute nicht einmal merken, wie viel Macht Serilla und ihr Speichellecker Caern bereits angehäuft haben. Wir haben einen guten Anfang gemacht, um die Ordnung wiederherzustellen. Doch dann fing es an. Händler Dwicker hat eine Versammlung einberufen. Er hatte die Gerüchte gehört, dass Gefährtin Serilla mit den Neuen Händlern Kontakt aufnahm, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, und dabei das Bingtown-Konzil außen vor ließ. Das wurde einstimmig verurteilt. Caern hat es natürlich geleugnet, im Namen von Serilla. Das zeigte uns, wie nah die beiden sich stehen.« Sie machte eine kleine Pause. »Dwicker wurde später gefunden. Er war so schrecklich zusammengeschlagen worden, dass er nichts mehr sagen konnte, bevor er starb. Die Scheune eines anderen Konzilmitglieds wurde angezündet. Beide Male machte man Neue Händler oder Sklaven dafür verantwortlich, aber es gibt auch andere, finstere Gerüchte in der Stadt.«
    Eine Sklavin ergriff das Wort. »Ihr hört hier, wie es die Bingtown-Händler getroffen hat. Den Familien der Tätowierten wurde noch viel Schlimmeres angetan«, sagte sie grimmig.
    »Menschen wurden zusammengeschlagen, einfach nur, weil sie unterwegs waren, um Nahrungsmittel einzutauschen oder zu kaufen. Hütten von Familien wurden niedergebrannt. Uns schiebt man die Schuld an jedem Verbrechen in Bingtown zu und gibt uns keine Chance, unsere Unschuld zu beweisen.
    Caern und seine Mordbrenner sind allen bekannt und werden von allen gefürchtet. Familien der Neuen Händler, die sich nicht so gut verteidigen konnten, wurden in ihren Häusern angegriffen. Man hat des Nachts Feuer gelegt, und die Flüchtenden, sogar die Kinder, wurden aus dem Hinterhalt angegriffen.
    Das ist eine feige und hinterhältige Art, einen Krieg zu führen.
    Wir haben nicht viel für die Neuen Händler übrig, die uns versklavt haben. Aber wir wollen auch nicht verantwortlich dafür sein, dass man Kinder abschlachtet.« Sie sah die Händler an, die am Tisch saßen. »Wenn Bingtown Caern und seine Schlä ger nicht bald unter Kontrolle bringt, werdet Ihr die Gelegenheit vertun, die Sklaven als Bundesgenossen zu gewinnen. Die Gerüchte, die uns zu Ohren kommen, besagen, dass das Konzil Caern unterstützt. Und dass wir mit den Neuen Händlern auf Schiffe gebracht, aus Bingtown vertrieben und wieder in die Sklaverei zurückgeschafft werden sollen.«
    Ronica schüttelte den Kopf. »Wir sind eine Geisterstadt geworden, die von Gerüchten regiert wird. Das neueste lautet, dass Serilla Roed als den Kopf einer neuen Bingtowner Wache eingesetzt hat und dass er ein geheimes Treffen mit den Vorsitzenden des Bingtown-Konzils anberaumt hat. Heute Nacht.
    Wenn wir jetzt einen Konsens finden, können wir alle dorthin gehen und diesem Unsinn ein Ende bereiten. Und ebenso Caerns Brutalität. Wann hätten jemals geheime Treffen Bingtown regiert?«
    Der rotbärtige Drei-Schiffe-Mann meldete sich zu Wort. »Alle Entscheidungen des Bingtowner Händler-Konzils waren für uns immer geheim.«
    Keffria sah ihn verblüfft an. »So war es schon von jeher.
    Händlerangelegenheiten werden auch nur von Händlern geregelt«, erklärte sie schlicht.
    Sein Gesicht lief rot an. »Aber Ihr behauptet, dass es Händlerangelegenheit wäre, die ganze

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