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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Kopf.
    Inzwischen
hatten sie das Artist's Point erreicht und blieben vor der
Eingangstreppe stehen.
    Lucy wandte
sich Sam zu und sagte: „Danke für das neue Shirt. Und für Ihre Hilfe, aus der
Bar zu verschwinden. Sie waren ... ein erfreulicher Abschluss eines
grässlichen Tages.”
    „Gern
geschehen.” Er schwieg einen Moment. „Wegen der Wohnung, nach der Sie
suchen. Ich hätte da eine Idee. Mein Bruder Mark vermietet seine Wohnung – ein
Apartment am Wasser –, seitdem er mit Holly bei mir eingezogen ist.”
    „Wer ist
Holly?”
    „Meine
Nichte. Sieben Jahre alt. Meine Schwester Victoria ist letztes Jahr gestorben,
und Mark wurde das Sorgerecht für sie übertragen. Ich stehe ihm ein wenig zur
Seite.”
    Lucy
musterte ihn eingehend. Das war ja interessant. „Sie helfen ihm, sie
großzuziehen?”, hakte sie nach.
    Sam nickte
kurz.
    „Und Sie
haben die beiden in Ihr Haus aufgenommen.” Das war eine Feststellung,
keine Frage.
    Unbehaglich
zuckte Sam mit den Schultern. „Das Haus ist groß.” Seine Miene wurde
undurchdringlich, sein Tonfall betont salopp. „Also, um auf die Wohnung
zurückzukommen ... Der letzte Mieter ist gerade ausgezogen, und soweit ich
weiß, sucht Mark immer noch einen Nachmieter. Soll ich ihn mal fragen? Ich
kann Ihnen die Wohnung vielleicht mal zeigen.”
    „Ich ...
vielleicht.” Lucy wurde bewusst, dass sie übervorsichtig war. Eine
Wohnung am Wasser war nicht leicht zu finden, und es
würde sich auf jeden Fall lohnen, sie anzuschauen. „Ich bin sicher, dass ich
sie mir nicht leisten kann. Wie viel Miete will er denn haben?”
    „Ich frage
ihn und sage Ihnen Bescheid.” Sam zog sein Handy aus der Tasche und sah
sie erwartungsvoll an. „Sagen Sie mir Ihre Nummer?” Er grinste, als sie
zögerte. „Ich schwöre, ich bin kein Stalker. Wenn man mir einen Korb gibt,
trage ich den mit Würde.”
    Anscheinend
konnte sie dem unbekümmerten Charme, den er an den Tag legte, nicht
widerstehen, stellte Lucy fest. Sie gab ihm ihre Nummer, schaute ihm in die
blaugrünen Augen und spürte, wie sie gegen ihren Willen lächelte. Wirklich
schade, dass sie sich nicht so weit gehen lassen konnte, sich ein wenig Spaß
mit ihm zu gönnen.
    Aber Lucy
war nun mal ein gebranntes Kind. Sie hatte keine Lust mehr auf Sehnsucht,
Hoffnung und Verlust. Später, in ein paar Monaten oder doch eher in ein paar
Jahren, würde sie wieder das Bedürfnis nach einem Partner spüren. Dann würde
sie das Risiko eingehen, sich wieder auf jemanden einzulassen. Aber nicht
jetzt. Und auf keinen Fall mit diesem Mann, der grundsätzlich nur
oberflächliche Beziehungen einging.
    „Danke”,
sagte sie und sah zu, wie Sam sein Handy wieder wegsteckte. Sie streckte ihm
in einer etwas unsicheren geschäftsmäßigen Geste die Hand entgegen. „Ich freue
mich darauf, von Ihnen zu hören, ob die Wohnung noch frei ist.”
    Sam
schüttelte ihr mit ernster Miene die Hand, während seine Augen amüsiert
funkelten.
    Die Wärme
seiner Hand, das Sicherheit vermittelnde Gefühl seiner Finger, die sich um
ihre schlossen, fühlten sich unaussprechlich gut an. Es war so lange her, dass
jemand sie überhaupt berührt oder gehalten hatte. Lucy ließ den Händedruck ein
bisschen länger dauern als nötig, obwohl sie vor Verlegenheit über und über
rot wurde.
    Mit
ausdrucksloser Miene musterte Sam sie. Er nutzte den Umstand, dass er immer
noch ihre Hand hielt, um sie näher an sich heranzuziehen und sich über sie zu
beugen. „Um noch mal auf die Probefahrt zurückzukommen ...”, murmelte er.
    Lucys
Gedanken überschlugen sich. Ihr Herz begann zu rasen, und sie starrte blind in
den Sonnenuntergang, der sich in blauer Dunkelheit auflöste. Überraschend zog
Sam sie an seine Schulter und ließ seine Hand besänftigend über ihren Rücken
gleiten. Ihre Körper berührten sich. Seine Wärme und die festen Muskeln ließen
ihr die Knie weich werden.
    Sie wusste
nicht mehr, wo sie war, und brachte keinen Ton heraus, als er mit der Hand ihre
Wange berührte, sie festhielt und seinen Mund auf ihre Lippen senkte. Er ging
sehr sanft vor, führte sie zärtlich in einen Kuss hinein, und sie öffnete sich
ihm, ohne nachzudenken. Wieder trugen die falschen Instinkte den Sieg davon.
    Der Kuss verleitete
sie, einen Augenblick lang zu glauben, sie habe nichts zu verlieren. Das ist
verrückt, dachte sie, aber seine Zunge berührte die ihre, und sie ließ ihre
Hand über seinen Rücken nach oben in seinen Nacken gleiten. Ihr Herz raste,
und sie spürte,

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