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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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die
Theke. Lucy begann, ihr Shirt trocken zu tupfen.
    Inzwischen
waren Duane und seine Kumpels an die Theke getreten. Duane packte Paul am
Kragen und hob ihn mühelos von den Füßen. „Du hast Lucy mit Bier
beschüttet?”, fragte Duane. „Das wirst du büßen, du Knallkopf.”
    Die
Kellnerin mischte sich ein. „Bitte keine Prügelei hier drin!”
    „Ich habe
nichts getan”, stotterte Paul. „Sie hat nach dem Bier gegriffen, und es
ist mir aus der Hand gerutscht.”
    „Ich habe
nach gar nichts gegriffen”, entrüstete sich Lucy.
    Jemand
drängte sich durch die Menge und legte ihr sanft seine Hand auf den Rücken.
Lucy erstarrte und wollte ihn wütend anfahren, aber die Worte blieben ihr im
Halse stecken, als sie in ein Paar blaugrüner Augen aufschaute.
    Sam Nolan.
    War das
nötig? Musste ausgerechnet er sie unter solchen Umständen zu sehen bekommen?
    „Lucy”,
sagte er leise und ließ seinen Blick über sie wandern. „Hat dir jemand was
getan?” Er warf Paul einen scharfen Blick zu. Der duckte sich
verschüchtert.
    „Nein”,
murmelte Lucy und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Stoff ihres T-Shirts
war feucht und beinah durchsichtig. „Ich bin nur ... nass. Und friere.”
    „Machen
wir, dass wir hier rauskommen.” Sam griff nach ihrer Tasche auf der
Theke, gab sie ihr und fragte die Kellnerin: „Wie hoch ist die Rechnung,
Marty?”
    „Ihre
Drinks gehen aufs Haus”, gab sie zurück.
    „Danke.”
Sam wandte sich an die Biker. „Schlag den armen Jungen nicht zum Krüppel,
Duane. Der ist viel zu besoffen, um zu begreifen, was los ist.”
    „Hab ich
nicht vor”, erwiderte Duane. „Ich schmeiß ihn einfach nur ins
Hafenbecken. Vielleicht drücke ich ihn ein paarmal unter Wasser und verschaffe
ihm eine leichte Unterkühlung. Mehr nicht.”
    „Mir ist
übel”, wimmerte Paul.
    Er begann,
Lucy beinah leidzutun. „Lass ihn einfach gehen, Duane.”
    „Ich denke
darüber nach.” Duanes Augen wurden schmal, als Sam begann, Lucy durch die
Menge zu steuern. „Nolan, Vorsicht mit der Lady, sonst bist du als Nächster
dran.”
    Sam
lächelte ihn spöttisch an. „Wer hat dich zum Aufpasser beim Schulball gemacht,
Duane?”
    „Sie ist
Justines Freundin”, erklärte Duane. „Das heißt, ich muss dir in den
Hintern treten, wenn du irgendwas bei ihr versuchst.”
    „Du wirst
meinen Hintern nicht anrühren”, meinte Sam. Grinsend fügte er hinzu:
„Justine hingegen ...” Dann half er Lucy, sich durch das dichte Gedränge
zu kämpfen.
    Draußen
blieb sie auf dem Bürgersteig stehen und wandte sich zu Sam um. Er wirkte so
lebendig und gut aussehend, wie sie ihn in Erinnerung hatte. „Sie können wieder
reingehen”, sagte sie kurz. „Ich brauche keine Hilfe.”
    Sam
schüttelte den Kopf. „Ich wollte sowieso gehen. Viel zu voll da drin.”
    „Warum
waren Sie überhaupt da?”
    „Ich habe
einen Drink mit meinem Bruder Alex genommen. Heute war sein Scheidungstermin
vor Gericht. Aber er ist gegangen, als ihm klar wurde, dass da eine Pig War
Party steigen würde.”
    „Das hätte
ich auch tun sollen.” Eine leichte Brise streifte Lucys durchnässtes
T-Shirt, und sie fröstelte. „Uhh. Ich muss nach Hause, mich umziehen.”
    „Und wo ist
zu Hause?”
    „Artist's
Point.”
    „Die
Pension von Justine Hoffmann. Ich begleite Sie.”
    „Danke, aber ich gehe
lieber allein. Es ist nicht weit.”
    „Sie können
so nicht durch Friday Harbor laufen. Der Andenkenladen
an der Ecke hat noch geöffnet. Ich kaufe Ihnen ein
T-Shirt.”
    „Das kann
ich selbst.” Lucy wusste, dass sie undankbar und unhöflich klang, aber sie
fühlte sich viel zu elend, um sich darüber Gedanken zu machen. Zielstrebig
betrat sie den Laden, Sam folgte ihr.
    „Gute
Güte”, rief die ältliche blauhaarige Frau hinter dem Verkaufstresen, als
sie Lucy sah. „Hatten wir einen Unfall?”
    „Ein
Besoffener hat sein Bier über mich ausgeschüttet”, antwortete Lucy.
    „Du liebes
bisschen.” Als die alte Dame den Mann hinter Lucy erkannte, erhellte sich
ihr Gesichtsausdruck. „Sam Nolan. Das warst aber nicht du, oder?”
    „Um das zu
glauben, kennst du mich doch viel zu gut, Mrs O'Hehir”, schalt er sie
grinsend. „Ich verschütte doch nicht so kostbare Getränke. Gibt es hier einen
Raum, in dem meine Freundin sich umziehen kann? Sie braucht ein neues
T-Shirt.”
    „Da
hinten”, antwortete Mrs O'Hehir und deutete auf eine Tür hinter sich. Sie
musterte Lucy mitleidig. „Was für ein Shirt hätten Sie denn gern,

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