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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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verwehrte.
    Pius, der Mann von Frau Riu-Krummbauer war am Montagvormittag von seiner Dienstreise nach Hause zurückgekehrt. So berichtete er jedenfalls den Polizeibeamten, welche als Erste am Tatort eintrafen. Nachdem auf sein Läuten hin niemand öffnete, schloss er selbst die Wohnungstür auf. Zuerst stieß er auf das abgezogene Bett und die mit hässlichen, dunklen Blutflecken besudelte Matratze, dann fand er seine Frau tot in der Badewanne liegend, nur mit einem durchsichtigen BH und schwarzen Netzstrümpfen bekleidet.
    Um die Mittagszeit fuhren Gerald Fuchs und Sandra Millberger in ihrem zivilen Opel Omega vor und stoppten direkt vor dem Haus. Von allen Seiten setzte ein Blitzlichtgewitter ein. „Herr Kommissar“, rief einer der Reporter aus der Menge der anwesenden Berichterstatter, „nur ein paar kurze Fragen …“ Gerald Fuchs wehrte mit einer eindeutigen Handbewegung ab und verschwand mit Sandra Millberger im Innern des Hauses. Drinnen wimmelte es bereits von Mitarbeitern des forensischen Anthropologen, Thomas Rusche. „Hallo Gerald, Sandra“, begrüßte sie der Chef der Kriminal Technischen Untersuchung, „auch schon aufgestanden?“
    „Immer dieselben Scherze“, knurrte der Kommissar. „Thomas, lass dir doch mal was Neues einfallen.“ Dann setzte er hinzu: „Schon irgendetwas Auffälliges?“
    „Gerald, Gerald, warum seid ihr bloß immer so ungeduldig? Wir sind noch mitten in unseren Untersuchungen, und ihr wollt schon Ergebnisse haben. Bis auf die Tatsache, dass der Tatort fast klinisch rein gesäubert wurde und das Mordopfer in der Badewanne abgelegt wurde, gibt es noch keine anderen Auffälligkeiten.“
    „Was heißt das?“, wollte der Kommissar wissen.
    „Das heißt, dass die Frau zweifelsfrei im Schlafzimmer umgebracht und anschließend in die Badewanne gelegt wurde. Der Grund liegt darin, dass der Tatort sehr sorgfältig gereinigt wurde. Die Leiche im Bett hätte da gestört. Selbst die Bettwäsche scheint der oder die Täter mitgenommen zu haben. Die Ermordete wurde sogar mit heißem Wasser abgeduscht. Auch unter ihren Fingernägeln ist keinerlei Fremdmaterial feststellbar. Offen gesagt, ich habe keine große Hoffnung, wirklich verwertbare Spuren zu finden.“
    „Hinweise auf die Tatwaffe oder sonstige auffällige Spuren?“
    „Noch nicht. Frau Riu-Krummbauer – ihr Mann hat ihre Identität bestätigt – wurde zweifelsfrei von hinten in den Rücken gestochen. Ob die Tatwaffe eines der Messer ist, welche in der Küche in einem Messerblock stecken, müssen die weiteren Untersuchungen erst noch bestätigen. Falls doch, wurde auch die Tatwaffe peinlichst gesäubert. So wie die Tote gekleidet beziehungsweise nicht bekleidet ist, liegt die Vermutung nahe, dass sie einen außerehelichen Verehrer empfangen haben dürfte. Schaut euch die Leiche selbst an. Sie liegt noch in der Badewanne, aber Vorsicht, vorher Plastikgamaschen überziehen!“
    Die beiden Kripobeamten betrachten aufmerksam die Ermordete, die halb liegend, halb sitzend in der Badewanne kauerte. Ihr Kopf war auf die rechte Seite gedreht, das Kinn ruhte auf dem Schlüsselbein. Auf dem Deckel einer weißen Wäschetruhe lag ein in sich verwickelter schwarzer String-Tanga. Ein seidener, bunt bedruckter Kimono hing ordentlich an einem Wandhaken. Am weiten, rechten Ärmel entdeckte Sandra Millberger einen dunkelbraunen, daumengroßen Fleck und machte Thomas Rusche darauf aufmerksam. Der roch daran. „Könnte ein Soßenfleck sein“, meinte er, „ziemlich frisch. Höchstens ein paar Tage alt.“
    „In welchem Zustand ist der Ehemann der Ermordeten?“, wollte Gerald Fuchs wissen. „Ist er vernehmungsfähig?“
    „Ich denke schon“, entgegnete der Leiter der KTU. „Scheint mir relativ gefasst zu sein. Zu gefasst, meiner Meinung nach.“
    „Was willst du damit andeuten?“, wollte Sandra Millberger wissen.
    „Nun, ich denke schon, dass er geschockt und überrascht war, als er seine Frau tot in der Wohnung vorfand, aber die große Trauer scheint mir bei ihm nicht ausgebrochen zu sein“, antwortete Thomas Rusche.
    „Was ist er von Beruf?“
    „Er hat mir erzählt, dass er Oberarzt am Waldkrankenhaus ist und von Donnerstag bis einschließlich heute einen Fachkongress in Baden-Baden besucht hat.“
    „Nun, das lässt sich ja ziemlich einfach nachprüfen“, meinte der Kommissar, „komm Sandra, sehen wir uns den trauernden Witwer mal etwas genauer an.
    •
    „Habbis ned gsachd“, triumphierte die Kunni, „die zwaa Fäll

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