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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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hingegen machte jeden Morgen ihre HardCore3000-Übungen. Es gab fünf DVDs – eine für die Bauchmuskeln, eine für Beine und Po, eine für Arme und Brust, eine mit Cardio-Übungen und eine fürs Stretching. Gestern hatte ich die letzten zwei Minuten mitgekriegt und festgestellt, dass man dazu auch eine Yogamatte und Fünf-Kilo-Hanteln brauchte. Die hatte ich zwar schon in der Garderobe gesehen, mir war aber nicht klar gewesen, dass sie tatsächlich aktiv im Einsatz waren.

    Ich gähnte und warf einen Blick auf den Wecker. »Ich kann noch zehn Minuten schlafen. Keine Ahnung, warum wir die Leute gestern Nacht nicht früher rausgeworfen haben.«
    »Weil wir total den Spaß hatten! Aber echt blöd. Wir haben heute Morgen unseren Termin. Ich um acht und du um Viertel nach acht. Die Beratungsstelle ist in Darien, also brauchen wir mit dem Auto mindestens eine halbe Stunde.«
    Ich richtete mich auf. »Im Ernst?«
    »Jep.«
    »Wofür haben wir denn einen Termin? Wir haben doch gar keinen Termin vereinbart ... oder?«
    »Doch, haben wir.« Mit Schwung zog sie die Jalousien hoch.
    »Aber ... du hast mir gar nichts davon gesagt.«
    »Hab ich nicht«, pflichtete sie mir bei.
    »Müssen wir denn heute nicht zur Schule?«
    »Ja, wir haben heute Schule. Aber müssen wir da unbedingt hin? Nein, müssen wir nicht. Wir haben ja einen Termin.«
    »Ich kann doch nicht einfach so die Schule schwänzen!« Wenn die mich dabei erwischten, was wäre dann wohl los? Ohio wäre los!
    »Du schwänzt ja auch gar nicht«, meinte sie. »Du liegst mit einer Grippe zu Hause im Bett. Dein Dad hat bereits eine Mail an die Schule geschickt.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Na ja, [email protected] hat’s getan.«
    »Oh«, meinte ich. Wie aufmerksam von ihm.
    DER SPION
    Ich setzte mit dem Auto zurück auf die Straße, dann wartete ich, bis Vi aus der Garage herausgefahren war.
    »Shit«, murmelte sie, als ich die Beifahrertür öffnete. »Steig schnell ein.«
    »Was?«, fragte ich, während ich die Tür hinter mir zuzog. »Warum denn?«
    »Zu spät«, grummelte sie. Sie ließ das Fenster auf meiner Seite herunter, sodass mich ein Schwall eisiger Luft von der Seite traf. Ich drehte den Kopf, um zu sehen ...
    ... wie Lucy Michaels mich mit ihren niemals blinzelnden Alienaugen anstarrte.
    Scheiße.
    »Hi, Leute«, sagte sie und sah von mir zu Vi und dann wieder zurück zu mir. »Könnt ihr mich mitnehmen?« Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    »Wir sind krank«, meinte Vi ohne Zögern. »So was von krank. Ansteckend. Wenn ich du wäre, würde ich lieber nicht zu nahe kommen.«
    »Aber ihr seht nicht krank aus. Und wenn ihr wirklich krank seid, wo wollt ihr denn dann hin?«
    »Zum Arzt«, sagte ich. Und das war ja noch nicht mal gelogen. Also bitte.
    »Zusammen?«
    »Jep«, antworteten wir beide.
    »Wo ist deine Mom?«, wollte sie von Vi wissen.
    »Arbeiten«, erklärte Vi. »Und deine?«
    »Drinnen. Sie fährt mich gleich zur Schule, aber ich würde viel lieber mit euch beiden mitkommen.«

    »Ein anderes Mal gern«, meinte Vi. Und im selben Moment ließ sie die Scheibe wieder hochfahren und fuhr rückwärts auf die Straße.
    Lucy starrte uns hinterher. Ich winkte ihr ein wenig unbeholfen zu.
    »Ach du Scheiße«, sagte ich leise, als wir losfuhren. Ich warf einen Blick in den Rückspiegel. Sie stand immer noch bei uns in der Einfahrt. »Was für ein Mist. Vielleicht sollten wir doch besser in die Schule gehen.«
    »Wir haben ihr doch bereits erklärt, dass wir krank sind. Und gemailt.«
    »Klar. Aber was, wenn sie ihrer Mutter davon erzählt?«
    »Und, was kann denn schon schlimmstenfalls passieren?« , meinte Vi.
    »Die schmeißen uns raus, weil wir geschwänzt haben? Und mein Dad kriegt die Krise? Und sorgt dafür, dass ich nach Ohio ziehe?« Ich fummelte an meinem Sicherheitsgurt herum.
    »Du machst dir viel zu viele Gedanken«, meinte sie.
    Stimmt. Sollte Lucy merken, was hier vor sich ging, dann merkte sie es eben, na und. Wenn ich jetzt ausflippte, dann war damit niemandem geholfen. Und mir schon gar nicht.
    DER ABEND NACH DEM TAG, AN DEM NOAH UND ICH FAST ZUM ERSTEN MAL SEX GEHABT HÄTTEN
    »Tut mir leid, dass ich gestern Abend so gesponnen habe«, sagte ich zu Noah. Ich hatte mich unter die Decke gekuschelt und flüsterte, sodass Dad und Penny nichts davon mitbekamen,
dass ich um eins in der Nacht noch telefonierte. Wir telefonierten jeden Abend, bevor wir einschliefen.
    »Ach, bitte. Das muss dir doch nicht leidtun. Hast du nicht gemerkt, dass

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