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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Betriebswirtschaft im ganzen Land beworben. Sie würde dorthin gehen, wo sie die optimale finanzielle Unterstützung kriegen würde. »Ich will bloß endlich die Erfahrung machen. Ich will endlich wissen, wie es ist.«
    »Und mit wem willst du dann schlafen?«
    »Liam Packinson.«
    Ich verzog die Nase. »Der mit den roten Haaren? Bäh.«
    »Ich steh auf rothaarige Jungs! Die sind so was von scharf.«
    »Rothaarige sind ganz schlimm.«
    »Ach, vergiss es. Du kannst Corinne doch keinen Vorwurf machen für das, was Noah getan hat.«
    Ich tat so, als wäre ich total mit der Käseauswahl beschäftigt. »Magst du Ziegenkäse?«
    »Nein. Nehmen wir lieber Cheddar«, entgegnete sie, schnappte sich zwei Stück und warf sie in den Wagen. »Guter Versuch, das Thema zu wechseln.«
    »Zurück zu Liam. Wenn du ihn magst, warum hast du ihn gestern Abend dann nicht eingeladen?«
    »Weil ihn sich Jodi Dillon am ersten Schultag im September geschnappt hat. Aber ich hab erst heute Morgen gehört, dass sie sich getrennt haben. Und jetzt bin ich dran. Operation
Sex mit Liam kann gleich morgen beginnen.« Sie strich sich übers Haar und straffte die Schultern.
    »Sex mit Liam? Kein Date? Du willst nur mit ihm schlafen?«
    »Ich hab dir doch gesagt, ich verschwende keine Zeit an einen festen Freund. Ich hab viel wichtigere Dinge zu tun, als irgendjemandes Freundin zu sein. Aber es ist an der Zeit, dass ich endlich Sex habe.«
    »Und warum ausgerechnet jetzt?«
    »Erstens, weil ich nicht aufs College gehen kann, solange ich noch Jungfrau bin. Das wäre echt peinlich.« Sie bog in die Abteilung mit den Cerealien ab und schleuderte eine Schachtel Cheerios in unseren Einkaufswagen. »Zweitens zu Recherchezwecken. Für den Issue . Ich finde es wichtig, dass ich es tue, ehe ich darüber schreibe. Also schau ich erst bei der Beratungsstelle von Planned Parenthood vorbei und besorg mir die Pille.«
    »Könnt ihr nicht einfach ein Kondom verwenden?« Das hatte ich eigentlich vorgehabt.
    »Ich werde ein Kondom und die Pille benutzen. Kondome können reißen, und ich will nicht enden wie meine Mutter.« Sie schürzte die Lippen. »Unfälle passieren immer wieder.«
    »Okay, hast recht«, sagte ich, während wir zu den Reinigungsmitteln weiterzogen. Ich fragte mich, wie es wohl war zu wissen, dass man ein Unfall war. Meine Eltern hatten es zwei Jahre lang versucht, ehe sie mich bekommen hatten.
    »Wenn du auch mit der Pille anfangen willst, dann mach ich für uns beide einen Termin.«
    »Vielleicht.« Ich überlegte eine Weile hin und her. Es klang eigentlich vernünftig, die Pille zu nehmen. Sexy. Irgendwie
erwachsen. »Gut. Ich möchte mir auch die Pille verschreiben lassen.« Noch eine Sache, die ich vor meinem Dad würde verheimlichen müssen. Wobei mir wieder einfiel ... »Oh! Ach ja! Und Lucy wohnt bei dir in der Straße? Bei ihren Eltern?«
    »Es wäre schon ein verrückter Zufall, wenn sie genau wie wir ohne Eltern in derselben Straße wohnen würde, findest du nicht?«
    »Du weißt genau, was ich meine! Warum hast du mir das nicht erzählt? Ist das nicht riskant?«
    Sie zuckte die Achsel. »Also bislang leben alle Nachbarn noch.«
    »Ha. Hahaha.«
    »Mach dir nicht so viele Gedanken.«
    Nach einer halben Stunde in der Putzmittelabteilung (anscheinend brauchten wir wohl Mülltüten, Recyclingtüten, Waschmittel und Spülmittel, das nicht genauso aussah wie der Flüssigreiniger für die Spülmaschine, dazu noch Swiffer-Tücher und einen Miele-Filter ... vielen Dank auch, liebe Eltern, dass ihr mich so lange vor all diesen Sachen bewahrt habt). Dann schafften wir es endlich bis zu den Kassen.
    Der Miele-Filter kostete sechzig Dollar.
    »Ich weiß noch nicht mal, was dieser Miele überhaupt sein soll«, sagte ich.
    »Das ist ein stinkteurer Staubsauger. Ein Geschenk von meiner Oma.«
    »Wo lebt denn deine Großmutter jetzt eigentlich?«
    »In einem Heim. Ich besuch sie jede Woche einmal nach der Schule.«

    »Du bist aber eine gute Enkeltochter.« Ich selbst hatte keine Großeltern mehr. Abgesehen von Pennys Eltern. Aber die zählten für mich nicht. Und selbst wenn, würde ich nicht erwarten, dass sie mir einen Staubsauger schenken.
    Sie haben mir aber für die Ferien fünfzig Dollar geschickt, fällt mir gerade ein. Äh, wenn ich es mir recht überlege, sollte ich ihnen wirklich mal schreiben und mich bedanken.
    Die Rechnung belief sich auf dreihundertzweiundzwanzig Dollar. Autsch. »Ich zahl das«, meinte ich und zückte meine Kreditkarte.

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