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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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unseren Wagen, während ich ehrfürchtig zusah (Baguette! Tacos! Erdbeersahnetorte!). Die nächsten zehn Minuten waren dann schon weniger spaßig. (Das war ein einziges Labyrinth da drinnen.) Die anschließenden zehn Minuten wurde es richtig ätzend.
    »Einkaufen ist ja viel nerviger, als ich dachte«, klagte ich, während ich mich damit abmühte, den Wagen in der Tiefkühlabteilung um eine enge Kurve zu manövrieren.
    »Das klingt ja fast so, als wärst du noch nie im Supermarkt einkaufen gegangen.«
    »Bin ich auch nicht. Na ja, zumindest nicht in letzter Zeit. Penny hat immer die Einkäufe erledigt. Und meine Mom hat uns nur ganz selten mitgenommen.«
    Vi sah mich an, als käme ich von einem anderen Planeten. »Ich geh schon einkaufen, seit ich ungefähr zehn bin. Aber wo wir schon von Dingen reden, die du noch nie getan hast ... warum habt ihr eigentlich immer noch nicht miteinander geschlafen, Noah und du? Seid ihr jetzt nicht schon über zwei Jahre zusammen? Wenn du schon eine Beziehung haben musst, dann solltest du doch wenigstens den Vorteil genießen, Sex zu haben.«
    »Wir arbeiten daran«, meinte ich. Es konnte jetzt ja jeden Tag passieren.
    »Von Arbeit kann da ja wohl kaum die Rede sein, Süße.« Vi lachte dabei. »Eher eine wunderbare Freizeitbeschäftigung.«

    »Als ich noch bei meinem Dad wohnte, waren wir so gut wie nie allein. Und auf dem Rücksitz vom Wagen wollte ich es nicht tun.«
    Vi nickte vielsagend. »Dann passiert es jetzt wohl bald, wie?«
    Möchte man meinen, ja. Oder nicht? Tja, ich war mir da nicht mehr ganz so sicher.
    »Nimmst du denn die Pille?«, wollte Vi wissen.
    »Nö.«
    »Möchtest du?«
    »Vielleicht?«, meinte ich.
    Sie öffnete die Glastür zu einem der Regale und betrachtete sich die Auswahl an verschiedenen Sorbets näher. »Ich fang jetzt damit an.«
    »Echt? Warum das?«
    »Damit ich Sex haben kann, ohne schwanger zu werden vielleicht? Hallo?«
    »Und was hast du die letzten Male gemacht, als du es getan hast? Mit Frank?«
    Sie wählte ein Zitronensorbet, ließ es in den Einkaufswagen fallen und sah mich dann an. »Ich habe noch nie mit Frank geschlafen.«
    »Oh«, sagte ich, völlig perplex. »Und wie hieß dann der Typ, der mit deiner Mutter in diesem Stück gespielt hat?«
    Sie schob den Einkaufswagen weiter vorwärts. »Sein Name war schon Frank, nur hab ich nicht mit ihm geschlafen.«
    »Wie bitte?«, fragte ich verblüfft und versuchte sie einzuholen. Jetzt war ich noch verwirrter. »Und warum hast du mir dann erzählt, du hättest es getan?«

    »Ich hab das allen erzählt. Weil ich das Gefühl hatte, die Leute erwarteten von mir, dass es so ist. Dean hat’s getan, und Hudson auch, genauso Joanna – bevor sie feststellte, dass sie eine Lesbe ist –, deswegen habe ich behauptet, ich hätte es ebenfalls getan.«
    Ich wusste gar nicht, was ich mit dieser Information anfangen sollte. Vi hatte alle belogen, Vi – die starke, unabhängige Vi – hatte das Gefühl gehabt, sie müsse so tun, als wäre sie jemand, der sie gar nicht war. Warum interessierte es sie denn überhaupt, was die anderen dachten? Ich schätze, weil alle ihre Freunde es bereits getan hatten und sie nicht die Einzige sein wollte.
    »Also ... das bedeutet ... du bist noch Jungfrau?«
    »Du musst es nicht gleich über Lautsprecher verkünden oder so. Aber ja. Und es ist an der Zeit, dass sich das ändert. Also werde ich Sex haben.« Wir bewegten uns weiter zur Käseabteilung.
    Ich lächelte. »Und mit wem willst du es tun? Mit Dean vielleicht?«
    »Auf keinen Fall«, meinte sie und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Warum denn nicht? Ich frag mich schon lang, warum ihr zwei nicht längst ein Paar seid.«
    »Ich bin nicht an einem festen Freund interessiert, da kann ich drauf verzichten. Und außerdem weiß ich viel zu viel über Deans sexuelle Eskapaden. Er gräbt ständig Mädels an. Heute Morgen hat er Doreen angemacht, verdammte Scheiße.«
    Ich lachte. »Na, auf die Schulsekretärin hat er’s doch wirklich nicht abgesehen!«

    »Woher willst du das wissen? Vielleicht in einem anderen Umfeld, wenn unsereins nicht dabei ist ...«
    »Haha«, machte ich. »Warum bist du eigentlich so sicher, dass du keinen Freund willst?«
    »Ich bin im Moment viel zu beschäftigt. Und ich will nicht, dass mich irgendwas oder jemand hier festhält. Sobald ich den Abschluss in der Tasche habe, bin ich hier weg. Auf jeden Fall!« Vi hatte sich bereits für sämtliche Top-Studiengänge der

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