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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Flur runterging. Dann hörte ich sie fluchen: »Heilige Scheiße!«
    »Was ist? Vi?« Ich rannte hinter ihr her und nahm zwei Stufen auf einmal, als ich die Treppe hochlief. Was, wenn es wirklich ein Mörder war? Was, wenn es diese durchgeknallte Lucy war? Und die wollte uns jetzt abmurksen?
    Vi saß im Schneidersitz auf dem Teppichboden und hielt ein winziges Kätzchen mit rotem Fell in der Hand.
    »Ist das nicht das niedlichste kleine Ding, das du je gesehen hast?«, fragte sie. »Wer ist denn hier die Süßeste? Ja, genau, du bist das«, gurrte sie.
    Hach! Ein Kätzchen! »Hallo, du.« Ich ging neben ihnen in die Hocke. Libby fehlte mir.
    »Miau.«
    »Ach. Hat das bezaubernde Kätzchen etwa die Musik angestellt?«, fragte ich und schleuderte die Stiefel von meinen Füßen.
    »Das war Dean«, meinte sie und deutete auf eine Tasche und Schuhe, die bei der Tür standen. »Das ist sein Zeug. Er ist so ein Chaot.«
    »Dean ist hier?«, erkundigte ich mich und sah mich um. »Wo denn?«
    »Ich schätze mal, er ist im Bad.«
    Wir hörten die Klospülung, dann tauchte Dean auf. »Deine Mamis sind zu Hause, Kätzchen!«
    »Wie bitte, geht’s noch?«, meinte Vi und hob eine Augenbraue.
    »Eine Mami ist jemand, der sich um einen kümmern
sollte«, erklärte ich. »Ich weiß, merkwürdig als Vorstellung, aber soll durchaus überall auf der Welt vorkommen.« Außer natürlich, wenn die Mami in Frankreich lebt.
    Vi schnaubte verächtlich.
    »Eine Bekannte von Hudson hat ’ne Katze, die gerade Junge bekommen hat«, erklärte Dean. »Für die sucht sie ein neues Zuhause. Hudson dachte, April würde vielleicht gern eins haben ... nachdem sie ihre eigene Katze hergeben musste. Ich hab ihm versprochen, dass ich mal frage.«
    Das war ja süß von ihm, dass er an mich gedacht hat. »Warum ist Hudson denn nicht mitgekommen?«, erkundigte ich mich, ein bisschen enttäuscht. Hudson gab mir irgendwie das Gefühl ... was draufzuhaben. Auch wenn er möglicherweise ein Drogendealer war. Tja, niemand ist perfekt.
    »Er muss arbeiten«, erklärte Dean und sah auf seine Füße.
    »Wo arbeitet er gleich noch mal?«, fragte Vi.
    »Ach, du weißt schon. So ’n Job halt«, sagte Dean mit einem Lachen.
    »Was soll denn die Heimlichtuerei?«, hakte ich nach. »Ich versteh das nicht. Es sei denn, er macht echt was total Illegales.«
    Dean zuckte mit der Schulter. »Ich hab keinen Schimmer, wovon du redest.«
    »Du bist echt so was von nervig«, schnauzte Vi ihn an.
    »Fragt ihn doch selbst. Er holt mich eh in zwei Minuten ab. Echt schön von euch, dass ihr jetzt endlich mal daheim auftaucht. Ich warte schon seit Stunden. Wo wart ihr denn den ganzen Tag?«
    Vi schenkte ihm keine Beachtung und sah zu mir rüber. »Sollen wir sie behalten?«

    Ich wand meinen Finger um den Schwanz des Kätzchens. »Na, möchtest du bei uns wohnen, meine Süße?«
    Sie hob die Pfote und fuhr mir damit über die Hand. So was von niedlich.
    »Wie bist du überhaupt reingekommen?«, fragte ich Dean.
    »Ich hab den Schlüssel benutzt, der im Vogelhäuschen liegt.«
    Ich kraulte die Katze hinter dem Ohr. Sie schnurrte. »Im Vogelhäuschen liegt ein Schlüssel?«, wiederholte ich. »Gut zu wissen.«
    »Also, was denkst du?«, wollte Dean wissen. »Ihr wohnt dann also zu dritt bei Vi?«
    Das Kätzchen riss die großen grünen Augen weit auf und leckte sich über die rechte Pfote.
    »Ich bin einverstanden, wenn du es auch bist«, meinte ich, da ich schon total verrückt war nach dem süßen Ding.
    »Na gut«, meinte Vi. Sie zeigte auf die Katze. »Du kannst bei uns bleiben. Aber du wirst dich benehmen müssen. Die Schule wird nicht geschwänzt.«
    Ich verzog das Gesicht zu einem Kussmund.
    »Wie wollen wir sie nennen?«, fragte Vi.
    »› Wir nennen ihn Tiger‹«, fing ich an zu singen. »›Bitte, er beißt doch nicht. Tiger! Katzen zerreißt er nicht ...‹«
    Vi rieb sich die Schläfen. »Bitte, keine Musicallieder. Und sie ist ein Katzenbaby. Nennen wir sie Zelda.«
    »Gruselig«, meinte ich.
    »Wie wär’s mit Donut?«, schlug Dean vor.
    Vi schnaubte wieder verächtlich. »Wie kommst du denn auf so was?«
    »Ich mag Donuts.«

    »Isst du sie gern oder gefällt dir der Name?«, wollte ich wissen.
    »Beides.«
    »Ich auch«, sagte ich.
    Vi hob das Kätzchen hoch und trug es in die Küche. »Komm mit Mami, Donut. Willkommen auf Schloss Vi.«
    »Wir versprechen auch, dass wir dich nicht mit zum Unterwäschekaufen schleifen«, erklärte ich.
    »Und wir werden auch nicht

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