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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Ohne ein Auto wärst du einfach aufgeschmissen gewesen.«
    »Hat er mir erzählt.« Mir wurde klar, dass es wohl das Beste war, wenn ich mich eine Weile mit ihr unterhielt, damit sie meinem Dad dann erzählen konnte, dass es mir gut ging. Außerdem hörte ich durch – und das war gleich doppelt seltsam –, dass sie irgendwie einsam klang. Daher sagte ich: »Und, was treibst du so?«
    »Ich versuch mich hier einzuleben. Im Haus herrscht noch totales Chaos, klar. Und es ist eisig kalt hier. Kälter als in Connecticut. Schon eigenartig, wieder hier zu sein. Und ich hab versucht, ein wenig zu malen, aber es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, weil ich noch so viel auspacken muss ...«
    Während sie weitererzählte, mühte ich mich ab, das Telefon zwischen Schulter und Besen zu balancieren, doch dabei verteilte ich noch mehr Katzenfutter auf dem Boden. Irgendwann erklärte sie mir sogar, sie würde mich vermissen (genau genommen sagte sie: »Irgendwie vermisse ich es fast, hinter dir herzuräumen«, aber ich war so schlau und las zwischen den Zeilen). Wenn sie mich wirklich so sehr vermisste, dann hätte sie ja nicht nach Cleveland ziehen und meinen Dad mitschleifen müssen.
    PENNY
    Nachdem mein Dad und Penny sich verlobt hatten, kaufte er ein anderes Haus in Westport. Verzeihung, Dad und Penny kauften sich ein neues Haus in Westport. Da wir jedes zweite Wochenende dort waren, bekamen Matthew und ich jeder sein eigenes Zimmer. Ich nahm das neben dem von meinem Dad, weil es das größere war. Ich hätte auch das von Matthew genommen, das auf der anderen Seite der Treppe lag, wenn ich gewusst hätte, dass ich, im Gegensatz zu Matthew, irgendwann ganz hier einziehen würde. Aber egal.
    Penny kaufte mir ein Bett mit Baldachin. Sie hatte sich als junges Mädchen immer selbst eins gewünscht, und dann hatte sie immer ein Mädchen gewollt, das ein Himmelbett hatte. Da habt ihr’s.
    Penny konnte keine Kinder bekommen. Ich wusste das, weil ich eines Tages, als wir gerade im Auto saßen, gefragt hatte, ob sie denn vorhatten, ein Baby zu kriegen. Da wurde Penny plötzlich ganz weinerlich. Später erklärte mir mein Vater, Penny hätte Uterusmyome. Sie und ihr Exmann hatten sieben Jahre lang versucht, ein Kind zu kriegen, doch sie wurde und wurde nicht schwanger. Sie hatten es sogar mit künstlicher Befruchtung versucht, aber ohne Erfolg.
    Man sollte echt meinen, sie hätte glücklicher sein müssen, dass sie eine Stieftochter geerbt hatte.
    Vielleicht hatte sie sich ja in ihrer Vorstellung total gefreut – war nur mit der Realität, also mit mir, nicht so ganz glücklich.

    Eine Fünfzehnjährige, mit der man das Make-up teilen konnte und die man nur alle zwei Wochen sah, klang doch wunderbar.
    Aber eine Fünfzehnjährige, die sich zwei Wochen, nachdem sie bei einem eingezogen war, mit ihren Freunden zulaufen ließ, war vermutlich weniger toll.
    REICH MIR MAL DIE GUACAMOLE
    »Wir müssen uns irgendwie koordinieren«, meinte Vi, während wir die Tacos vorbereiteten. »Wann ist denn dein großer Abend? Wir müssen uns unbedingt absprechen, damit der nicht mit meinem zusammenfällt. Das wäre schon echt doof.«
    Ich rieb ein wenig Käse. »Findest du?«
    »Und wie. Wir wollen doch wohl beide das Haus für uns haben und ungestört sein.«
    Ich hatte bis jetzt so gut wie nie das Haus für mich gehabt. Vi war die meiste Zeit daheim. Und ich ebenfalls. Wir verbrachten überhaupt recht viel Zeit miteinander. Ich hatte im Grunde noch nie mit jemandem so viel Zeit verbracht wie mit ihr ... abgesehen von meiner Familie. Nicht mal mit Noah.
    »Auf jeden Fall«, bestätigte ich. »Also, ich dachte mir ... am Valentinstag.«
    »Echt?«, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue, während sie den Topf voll Rindfleisch würzte.
    »Was ist denn verkehrt am Valentinstag? Zu schmalzig?« Ich steckte mir etwas Käse in den Mund.

    »Ja«, meinte sie.
    »Nun, du findest das vielleicht schmalzig, ich finde es romantisch. Und praktisch. Ich habe in der dritten Januarwoche mit der Pille angefangen. Und wir wollten einen Monat warten. An dem Samstag ist Valentinstag. Ist doch gut, das erste Mal auf einen Samstag zu legen.«
    »Willst du dann Rosenblätter auf deinem Bett verteilen?«
    »Ach, halt die Klappe«, meinte ich, aber insgeheim notierte ich mir diese Idee. Rosenblätter auf der Decke wären bestimmt total hübsch.
    »Kannst du die Guacamole machen?«, fragte Vi.
    »Ähm ... wir machen Guacamole? Kommt die nicht aus der

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