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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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bist du?«
    »Zu Hause. Bei Vi.«
    »Bist du allein?«

    »Vi ist bei mir.«
    »Kein Noah?«
    »Er ist auf dem Weg hierher.«
    Pause. »Ist heute die Nacht aller Nächte?«
    »Mom!« Woher wusste sie das?
    »Du hast versprochen, du würdest es mir sagen! Also, stimmt es?«
    Oh Gott. »Mom, ich will jetzt nicht darüber reden.«
    »Ich bin deine Mutter. Ich habe ein Recht, diese Dinge zu erfahren.«
    »Nein, hast du nicht.« Das war jetzt einfach zu viel.
    »Bitte? Ich will doch nur wissen, was in deinem Leben so passiert.«
    Ich nahm noch einen Schluck. »Ja, okay.«
    »Ich wusste es! Ich hab dir doch gesagt, dass ich hellsehen kann. Aber ...« Ihre Stimme versagte. »Ich wünschte, ich wäre bei dir. Das ist einer der wichtigsten Augenblicke im Leben.«
    »Wahrscheinlich würde ich es nicht tun, wenn du hier wärst.«
    »Ich meine doch nicht so da. Es ist nur ... Das ist ein großer Schritt. Bist du dir sicher, dass du dazu bereit bist?«
    Ich seufzte. »Nerv mich bitte nicht damit, okay?«
    »Mach ich doch gar nicht! Aber du bist doch vorsichtig, oder? Benutzt du denn einen Präservateur?«
    »Ja. Und ich nehm die Pille.«
    »Im Ernst? Seit wann das denn?«
    »Seit ... einer Weile. Seit dem Sommer.« Keine Ahnung, warum ich log. Wollte ich etwa, dass sie sich übergangen fühlte?

    »Oh.« Sie seufzte.
    Dann klingelte es an der Tür. Ich hatte gar nicht gehört, dass er vor dem Haus gehalten hatte.
    »Mom, ich muss auflegen. Er ist da.«
    »Ach so. Klar. Also. Sei vorsichtig. Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Mom, mir geht’s gut.« Muss jetzt Schluss machen, jetzt, jetzt. Ich sollte mir noch mal die Zähne putzen.
    »Und könntest du mich später vielleicht anrufen?«
    Redete sie etwa immer noch? »Äh ... wie wär’s mit morgen?«
    »Nicht mehr heute Abend?«
    »Nein, Mom.«
    »Okay. Dann also morgen. Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch«, sagte ich. Dann legte ich auf und fragte mich, ob es nicht total komisch war, dass meine Mom und ich uns gerade über den bevorstehenden Verlust meiner Jungfräulichkeit unterhalten hatten. Gerade machte ich den Mund auf, um Vi genau diese Frage zu stellen, da machte ich ihn auch schon wieder zu. War es denn besser, wenn eine Mutter mit einem den Verlust der Jungfräulichkeit bequatschte oder nicht?
    »Ich geh jetzt«, erklärte Vi. »Soll ich Noah auf dem Weg nach draußen ins Haus lassen?«
    »Nein, ich geh schon.« Es war ja wohl besser, wenn ich meinem zukünftigen ... Liebhaber die Tür aufmachte. Hilfe. Ich holte einmal tief Luft. »Wie seh ich aus?«
    »Klasse.«
    »Danke.«
    Ich öffnete die Tür.

    Reglose tiefblaue Augen starrten mich an.
    »Du willst mich wohl verarschen«, sagte ich.
    Lucy betrat das Haus. »Hi, Leute! Was machen wir heute Abend? Ich hab ’ne DVD mitgebracht. Und ein bisschen Popcorn!«
    Ich drehte mich zu Vi um. »Vi? Hilfe? Bitte?«
    Vi legte ihren Mantel an und packte Lucy am Arm. »Du kommst mit mir.«
    »Wohin gehen wir denn?«
    »Weg von hier, bevor April dir noch eine verpasst.« Vi winkte mir zum Abschied zu. »Viel Spaß. Und schenk dir noch einen Drink ein.«
    Die Tür fiel krachend hinter ihnen ins Schloss.
    ICH BIN DRAN, DIE ZWEITE
    Es klingelte an der Tür.
    Er war da.
    Nicht die gruselige, ausgefuchste Lucy, sondern der süße, anbetungswürdige Noah.
    Hier.
    Jetzt.
    Er war frisch rasiert und trug den Duft, den wir zusammen im Einkaufszentrum gekauft hatten.
    »Hi«, sagte ich.
    »Hi«, gab er zurück und bewunderte mein Kleid. »Du siehst ... umwerfend aus. Und das ist ... wow.«
    Mein Herz hämmerte wie wild in der Brust. Jetzt war es also so weit. Was kam nun? Abendessen. Wir mussten zu Abend
essen. Oder vielleicht konnten wir das mit dem Essen ja gleich lassen? Ja! Er würde mich küssen, und wir würden auf der Stelle übereinander herfallen, hier im Flur, und dann würden wir es einfach tun, und dann könnten wir hinterher was essen und uns entspannen. »Alles Gute zum Valentinstag.«
    »Wünsch ich dir auch«, meinte er und reichte mir eine Flasche Wein. »Für dich. Uns.«
    »Danke. Darf ich dir die Jacke abnehmen«, sagte ich total förmlich. Ich fragte mich, ob er sich den Wein wohl von seinen Eltern »ausgeborgt« hatte.
    »Danke.« Er schälte sich raus, und ich hängte sie in der Garderobe auf. Dann stand er im Wohnzimmer und starrte zum Fenster raus.
    »Sollen wir die Flasche öffnen?«, fragte ich. Meine Stimme klang irgendwie total piepsig.
    Er drehte sich um und sah mich an. »Okay.«
    Ich

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