Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten
schlechten Neuigkeiten. Er würde es verschieben, mit mir zu schlafen, und dann würde er bis morgen warten, dem Tag nach Valentinstag, dann würde er mit mir Schluss machen.
Ich sah zu ihm rüber und beobachtete, wie er auf den Bildschirm starrte, wie er daran klebte. Als wäre es das Ende der Welt, wenn er auch nur eine Sekunde verpasste. Ich stand mitten in einem tiefen Tal, und ein Damm war gebrochen. Gleich würde das Wasser über mich hereinbrechen.
DAS BLATT WENDET SICH
Wie sollte ich jetzt den Rest des Films einfach so dasitzen und so tun, als wäre alles in Ordnung? Wie sollte ich denn ignorieren, dass ich gleich ertrinken würde? Ich schaffte das nicht. Deshalb griff ich nach der Fernbedienung und drückte auf die Stopptaste.
Er drehte sich zu mir. »Willst du ’nen Snack?«
Er dachte echt, ich hätte Hunger? Ich rückte näher an ihn heran, sodass unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Alles in Ordnung?«
Er blinzelte verständnislos. »Äh, klar.«
»Du bist nicht ... sauer auf mich oder so?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Überhaupt nicht.«
»Und ... liebst du mich noch?«
Schnell und entschieden nickte er. »Ja. Tu ich. Ich liebe dich.«
»Und warum benimmst du dich dann so, als würdest du mit mir Schluss machen wollen?«
»Wie bitte? Will ich doch gar nicht. Das ist echt das Letzte, was ich will.«
Ich schwieg, da ich darauf wartete, dass er mir erklärte, was los war.
Er sagte nichts.
Ich wartete.
»Also ist alles in Ordnung?«
»Ja«, sagte er, sah zu mir auf und zog mich an sich. Dann küsste er mich.
Ich küsste ihn ebenfalls. Vielleicht hatte ich doch recht gehabt. Er war einfach auch nur nervös wegen dieser Sache
mit dem Sex. Ich wich einen Zentimeter zurück. »Schon aufregend, oder?«
Er nickte. Ich konnte den Wein in seinem Atem riechen. Ich konnte ihn sogar schmecken. Mein ganzer Körper fing plötzlich an zu kribbeln.
»Wir müssen es nicht tun«, meinte ich flüsternd, wobei ich näher rückte. »Nicht, wenn du es nicht willst.«
»Ich will es«, meinte er mit kehliger Stimme. Er legte mir die Hand in den Nacken und zog mich an sich. Ich vergaß alles um uns herum und sah nur noch ihn, seinen Körper, seinen Mund, seine Hände. Dann zog er mich hoch und sagte endlich jene Worte, auf die ich schon den ganzen Abend gewartet hatte: »Lass uns nach unten gehen.«
NACH DEM ENDE
Wir haben es getan. Es war endlich geschafft.
Und es war perfekt.
War es wirklich.
Wir waren beide ein wenig nervös gewesen, kicherten in den falschen Momenten, küssten uns, alles. Er hatte mindestens zwei Minuten gebraucht, bis er das Kondom drauf hatte, aber dann war es geschafft, und ja, es tat weh, aber es fühlte sich auch gut an, ihn so verdammt nahe zu haben. Wir kuschelten uns unter der Decke aneinander. Seine Haut war feucht, er drückte sich an mich und blieb kleben, aber das war gut so.
»Ich liebe dich«, sagte er.
Ich küsste ihn. »Ich liebe dich auch. Sehr sogar.«
SPÄTER
Wir wachten beide um drei auf.
»Scheiße«, meinte er und lachte. »Dieses Bett ist echt verflucht bequem.«
»Ja, ist es, nicht wahr? Würde man nicht erwarten, aber es ist so.«
»Außerdem ist es größer als ein normales Einzelbett.«
»Ist ungefähr so groß wie anderthalb Betten.«
»Warum hast du denn dein altes Bett nicht behalten?«
»Penny meinte, es wäre besser, wenn ich ein Bett hätte, das man leicht transportieren kann. Ich glaub aber, sie wollte das Himmelbett einfach gern mit nach Cleveland nehmen.«
Er lachte.
»Ich find es schön, so nah am Boden zu sein«, meinte ich. »So kann Donut besser rein- und rausklettern.«
»Und es tut weniger weh, wenn man rausfällt«, sagte er und hielt mich ganz fest.
»Ist vielleicht mein neues Lieblingsbett«, erklärte ich ihm.
»Wie viele hattest du denn schon?«
»Vier. Das in der Oakbrook, das harte Bett in der Wohnung von meinem Dad, das Himmelbett und das hier.«
»Das hier ist definitiv mein Lieblingsbett«, meinte er. Er gab mir einen leichten Kuss. »Ich muss gehen.«
»Ich weiß. Ist schon spät. Ob deine Eltern jetzt sauer auf mich sein werden?«, fragte ich.
Er lächelte. »Niemals.« Er suchte nach seinen Klamotten, während ich warm unter der Decke eingemummt blieb. Donut saß auf meinem Bauch und schnurrte.
Als er angezogen war, stand ich auf und schlang mir die
Decke um die Schultern (sehr zu Donuts Missfallen) und folgte ihm die Treppe hoch.
Die Lichter waren aus, und die Tür
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