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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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machen.« Sie wählte eine Nummer, dann sagte sie: »Hi, Hudson, was geht?«
    Ich spritzte sie mit dem Fuß an.
    »Hör auf, mich nass zu spritzen«, fuhr sie mich an. »Wenn mein Handy nass wird, kriegst du Schläge. Hud? Warum kommst du nicht mit deinem faulen Bruder hier rüber und hängst ein wenig mit uns ab?«
    Dean war seit dem Streit in der Tierklinik nicht mehr hier gewesen. Zwischen Vi und ihm war es definitiv nicht gut gelaufen. So schlecht, dass die Sache bestimmt nicht einfach so vergessen war, wenn sie ihn über seinen Bruder zu uns einlud.

    Vi sah eine Sekunde finster drein, dann aber war ihr Gesichtsausdruck wieder völlig neutral. »Ach so. Klar. Egal. Mach dir nichts draus. Bis später.« Sie legte auf.
    »Sie können nicht?«, erkundigte sich Marissa.
    Ich war fast ein wenig enttäuscht, auch wenn ich insgeheim wusste, dass es so am besten war. Hudson hier in meinem Whirlpool, das würde Noah gar nicht gefallen. Außerdem, wenn Hudson zu viel Zeit mit mir gemeinsam verbrachte, würde er vielleicht noch merken, dass ich in Wahrheit gar nicht das schärfste Mädchen in Westport war.
    »Dean ist bei Pinky«, sagte sie mit eisigem Blick.
    »Die Pinky, die für deine Schülerzeitung schreibt?«, fragte Marissa.
    »Ja, die Pinky. Kennst du noch irgendwelche anderen Mädchen namens Pinky?« Vis Stimme klang angespannt. Sie ließ ihre Hände durchs Wasser gleiten wie Messer.
    »Du hast ihr doch gesagt, sie könne ihn haben«, rief ich ihr ins Gedächtnis.
    »Ich weiß«, schnauzte sie mich an.
    »Das versteh ich nicht«, meinte Marissa. »Warum hast du das denn getan?«
    »Die lässt wirklich nichts anbrennen.« Vis Stimme klang total bissig. »Aber ich hätte nie gedacht, dass er auf so was steht.«
    Marissa schüttelte den Kopf. »Du hast ihn auf die Probe gestellt?«
    »Nein. Ich wollte eigentlich, dass er ...« Vi seufzte. »Ach, egal.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich vorsichtig.
    Vi verdrehte die Augen. »Logo. Warum sollte nicht alles
in Ordnung sein. Mir doch egal, mit wem er so rumhängt. Wir sind nichts als Freunde.«
    Marissa und ich tauschten einen verstohlenen Blick aus.
    »Ich hab Hunger«, erklärte Vi, zog sich hoch und stieg aus dem Whirlpool. »Will eine von euch Nachos?«
    Marissa schüttelte den Kopf. »Nein, danke.«
    Mit einem lauten Knall ließ Vi die Tür zugleiten.
    »Sie steht auf ihn, hab ich recht?«, fragte Marissa.
    »Jep, tut sie.«
    »Bindungsängste?«, fragte sie.
    »Sie hat ein Problem damit, dass ein Freund sie einschränken könnte und sie dann sitzen lässt. Ihre Eltern sind schuld.«
    Sie nickte. »Wo wir schon von Eltern reden, wie geht es euch denn so ohne? Ihr scheint ja recht gut klarzukommen ganz allein.«
    »Tun wir auch«, meinte ich grinsend. »Ich gewöhn mich langsam dran.«
    »Und du bist glücklich damit?« Sie sah mich über das Wasser hinweg an, die Augen voller Hoffnung.
    Ich dachte kurz nach. »Ja«, sagte ich schließlich. Denn ich war wirklich glücklich.
    »Und Noah?«
    »Noah geht’s gut«, erklärte ich. »Uns geht’s gut.«
    Sie ließ ihre Finger durchs Wasser gleiten. »Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich.«
    »Ich bin glücklich«, versicherte ich ihr. »Nur Vi ist es nicht.«
    »Dann lass uns ein paar Nachos mit ihr essen und sie aufheitern.«

    Als wir drinnen waren, legte ich den Arm um Vi. »Darf ich sie jetzt bitte hassen? Oder ist das antifeministisch?«
    »Beides«, meinte sie und steckte sich einen Nachochip in den Mund. »Aber bitte, tu dir keinen Zwang an.«
    UND DANN WAREN WIR VIER
    »Also«, meinte Marissa am Freitag in der Früh auf der Fahrt zur Schule. Sie saß vorne neben Vi, während ich mich auf dem Rücksitz breitgemacht hatte. »Ich hab gestern Abend mit Aaron gesprochen, und wir haben uns was überlegt ...«
    »Ja, was denn?«
    »Weil ihr ohne Eltern seid und ich total traurig bin, dass ich den Sommer ohne meinen Freund verbringen muss, könnte er uns da nicht besuchen kommen?«
    »Hier?« Ich war echt froh, dass ich nicht fuhr, sonst hätte ich den Wagen vermutlich auf den Bürgersteig gelenkt.
    »Klar«, meinte sie. »Es sei denn, ihr findet das doof. Was ich absolut verstehen könnte. Aber er würde mich so gern sehen, und er könnte nach der Schule mit dem Auto hierherkommen, falls es euch nichts ausmacht ...«
    »Natürlich macht uns das nichts aus!«, kreischte Vi.
    Tat es das? Irgendwie genossen wir alle die gemeinsame Zeit mit den besten Freundinnen, hatte ich gedacht. Vor allem auf

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