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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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Sie rettete? Eine Laserpistole?«
    »Nein. Die Bleiernen wurden pulverisiert. Sie zerfielen zu Staub.« Er versuchte, ihnen zu verdeutlichen, wie plötzlich und heftig die Zerstörung der Bleiernen vonstatten gegangen war. »Es waren nur noch Haufen alter Splitter übrig, wie Rost. Erklärt das etwas?«
    »Ja, das war eine der hochentwickelten Waffen der Yance-Leute«, erwiderte Blair mit nachdenklichem Kopfnicken. »Es war demnach ein Yance-Mann, der Sie gerettet hat; kein Ex-Tanker verfügt über eine derartige Waffe; ich weiß nicht einmal, wie sie heißt, aber sie ist ein Überbleibsel vom letzten Krieg, nehme ich an – sie haben viele davon, und von Zeit zu Zeit geraten ein paar Yance-Leute in Streit wegen der Grenzlinien ihrer Besitztümer, wissen Sie, es geht darum, wo das Land des einen endet und das des anderen anfängt. Dann stürzen sie sich in das Handmagazin des Waffenarchivs in der New Yorker Agentur – dort ist der gesamte Lesestoff gesammelt – und fliegen so schnell wie der Teufel mit diesen kleinen Flüglern zu ihren Domänen zurück. Und dann führen sie ihre Gefolgschaft von Bleiernen in den Kampf; es ist wirklich komisch – sie mühen sich miteinander ab, ballern wild aufeinander los, zerstören etwa ein Dutzend Bleierne und machen den Rest zu Krüppeln, und gelegentlich bekommt sogar ein Yance-Mann seinen Teil. Danach schicken sie die verstümmelten Bleiernen in den nächstgelegenen Tank hinunter und lassen ihn in dessen Werkstatt wieder instand setzen. Und außerdem beschlagnahmen sie ständig die nagelneuen Bleiernen, die unten hergestellt werden, um sie ihrem Gefolge hinzuzufügen.«
    Ein anderer der bärtigen Männer fiel ein: »Einige Yance-Leute haben mindestens zweitausend Bleierne in ihren Domänen. Eine ganze Armee.«
    »Brose zum Beispiel«, erklärte Blair, »soll zehn- oder elftausend besitzen, aber faktisch stehen alle Bleiernen von Wes-Dem unter dem Befehl von General Holt; er hat das Recht, sie einzuziehen, das heißt, er kann die Befehle eines jeden Yance-Mannes außer Kraft setzen und seine Bleiernen einberufen. Mit Ausnahme von Brose natürlich.« Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. »Niemand kann Brose Befehle erteilen. Brose steht über allen anderen, beispielsweise hat er allein Zugang zu den Waffenarchiven, in denen die hochentwickelten Typen lagern, die damals zur Anwendung kamen, die wirklich furchtbaren Prototypen, die den Planeten zerstört hätten, wären sie je benutzt worden. Der Krieg wurde gerade noch rechtzeitig beendet. Nur noch einen Monat länger, und – nichts wäre mehr übriggeblieben.« Er machte einen umfassende Handbewegung.
    »Ich wünschte«, sagte Nicholas, »ich hätte eine Zigarette.«
    Die vier Männer beratschlagten sich, dann wurde Nicholas widerstrebend ein Päckchen Lucky Strike entgegengestreckt; er nahm nur eine einzige heraus und gab ihnen den Rest des kostbaren Gutes zurück.
    »Bei uns ist alles knapp«, erklärte Blair entschuldigend, während er Nicholas Feuer gab. »Wissen Sie, dieser neue Dominus, der hier seine Domäne einrichtet, dieser David Lantano, ist kein übler Bursche. Wie ich schon sagte, hält er seine Bleiernen in Zaum, wenn er hier ist, und sorgt dafür, daß sie uns nicht umbringen oder in eine dieser Gemeinschaftsanlagen bringen; er kümmert sich irgendwie um uns. Er gibt uns auch Nahrungsmittel.« Darauf schwieg Blair einen Augenblick lang mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck. Schließlich fuhr er fort: »Und Zigaretten. Ja, er versucht wirklich, uns zu helfen. Und Tabletten. Er kommt gelegentlich höchstpersönlich vorbei und bringt uns Antistrahlenpillen; sie helfen, mit ihrer Hilfe werden die roten Blutkörperchen reproduziert. Er nimmt sie selbst auch. Ich meine, das muß er auch.«
    »Er ist krank«, fügte ein anderer bärtiger Ex-Tanker hinzu. »Er ist schwer verbrannt; wissen Sie, das Gesetz schreibt vor, daß er zwölf von vierundzwanzig Stunden hier draußen in seiner Domäne verbringt; er kann nicht in unterirdische Keller gehen, wie wir es tun; wir leben dort unten, wir sind nur heraufgekommen, weil wir Sie entdeckt haben.« An Blair gewandt, sagte er nervös: »Übrigens sollten wir wirklich in den Schuppen zurückkehren. Wir waren für heute lange genug draußen.« Er deutete auf Nicholas. »Vor allem er; er ist stundenlang auf der Oberfläche gelaufen.«
    »Werden Sie mich mitnehmen?« fragte Nicholas. »Ich kann bei Ihnen bleiben, wollen Sie damit sagen?«
    »Sicher«, Blair nickte. »Auf

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