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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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befähigte Yance-Leute, die neu in die Agentur kommen, werden wir irgendwann einen entscheidenden Fehler begehen – Brose selbst wird, je schwächer sein Gehirn wird, immer seniler; irgendwann wird er ein Band freigeben, das einen nicht wiedergutzumachenden Fehler enthält. Wie die Fehler in Fischers beiden Dokumentationen; etwas wie die Boeing 707 oder Stalin, der sich in Englisch unterhält – Sie kennen das.«
    »Ja«, erwiderte Lantano. »Ich kenne es. Es gibt noch mehr von der Sorte. Aber im allgemeinen sind sie noch nicht entdeckt. In beide Fassungen haben sich kleine, tückische Fehler eingeschlichen. Ich bin also unentbehrlich für Brose; na und?« Abwartend blickte er Adams an.
    »Sagen Sie ihm«, stieß Adams abgehackt, als litte er unter Atemnot, hervor, »daß Sie der Agentur Ihre Arbeitsbereitschaft entziehen, wenn ich getötet werde.«
    »Und warum sollte ich das tun?«
    »Weil«, erklärte Adams, »es eines Tages Sie treffen wird. Wenn wir zulassen, daß Brose damit durchkommt.«
    »Aus welchem Grund, glauben Sie, hat Brose Ihren Freund Lindblom umgebracht?«
    »Er muß zu dem Schluß gekommen sein, daß das Spezialprojekt ...« Adams verstummte, er schien mit sich zu kämpfen.
    »Sie hatten Ihre Aufgaben erfüllt«, sagte Lantano, »und sobald jeder von Ihnen damit fertig war, hat man sich seiner erledigt. Arlene Davidson in dem Augenblick, als die sorgsam ausgedachten Entwürfe – großartige, realistische Zeichnungen, die bis in die kleinsten Einzelheiten stimmten – vollendet waren. Hig, sobald er die Fälschungen auf dem Baugelände in Utah entdeckt hatte. Lindblom, als er die Fälschungen fertiggestellt hatte und sie in die entsprechende Zeit zurückversetzt worden waren. Sie zu dem Zeitpunkt, wenn die drei Artikel für die Natural World fertig sind. Sind sie fertig?« Er blickte fragend auf.
    »Ja.« Adams nickte. »Ich habe sie heute zur Agentur gebracht. Zur Weiterverarbeitung. Sie werden in gefälschten, alten Nummern gedruckt und so weiter; Sie scheinen Bescheid zu wissen. Aber ...« Er erwiderte Lantanos fragenden Blick. »Hig ist zu früh gestorben. Er hat Runcible nicht auf die Funde aufmerksam gemacht, obwohl er Kamera und Tonbandgerät eingeschaltet hatte. In Runcibles Diensten stehen noch einige andere Spitzel von Brose, und sie berichten – und die Kamera beweist es ebenfalls –, daß Runcible ahnungslos ist; ohne jeden Zweifel hat er keine Ahnung vom Vorhandensein – vom früheren Vorhandensein – der Funde. Also ...« Seine Stimme senkte sich zu einem verwirrten Murmeln, »ist etwas schiefgegangen.«
    »Ja«, pflichtete ihm Lantano bei. »Im wirklich entscheidenden Augenblick ging etwas schief. Sie haben recht: Hig wurde einen Augenblick zu früh getötet. Ich werde Ihnen noch etwas verraten. Ihr Freund Lindblom wurde von einer deutschen Erfindung aus der Kriegszeit, einem sogenannten Gestaltmacher, ermordet; er erfüllt zwei unterschiedliche Aufgaben: zuerst tötet er sein Opfer schnell und schmerzlos, wodurch der Mord für die Deutschen moralisch vertretbar wird. Und dann legt er eine Reihe von ...«
    »Spuren«, unterbrach ihn Adams. »Ich weiß, wir haben davon gehört. Wir wissen, daß es im Archiv für hochentwickelte Waffen, zu dem natürlich nur Brose Zugang hat, einen gibt. Dann waren also die Alphawellen, die Vernes ständig laufender Monitor aufgezeichnet hat ...« Er schwieg und öffnete und schloß hilflos die Hände. »Sie waren gefälscht. Absichtlich vom Gestaltmacher erzeugt. Fälschungen. Aus derartigen Spuren, entscheidenden Hinweisen auf die Person, wird die Gestalt aufgebaut. Waren die anderen Spuren ebenfalls ...«
    »Sie haben übereinstimmend auf Brose hingewiesen. Webster Foote, der jeden Augenblick hier eintreffen muß, hat die sieben Informationen in den Moskauer Computer eingegeben, und er hat nur Broses Karte ausgestoßen. So wie Megavac 6-v für Sie, als Sie ihm nur die eine einzige Information eingaben. Aber eine – jedenfalls diese eine – war genug.«
    »Dann hat Brose Verne also nicht getötet«, sagte Adams rauh. »Es war ein anderer. Der nicht nur die Absicht hatte, Lindblom umzubringen, sondern der uns darüber hinaus glauben machen wollte, Brose hätte es getan. Ein Feind von Brose.« Sein Gesicht zuckte heftig, und Nicholas, der ihn beobachtete, stellte fest, daß die Welt dieses Mannes auseinandergebrochen war; er verfügte im Augenblick über keine geistige und rationale Basis, anhand derer er sich hätte orientieren können; sein

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