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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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Viereranordnung derartiger Nachschublager üblich gewesen: drei davon für Waffen, Treibstoff und Ersatzteile für die schweren amerikanischen rexeroidgepanzerten Geschütze, die in der Lage waren, einen Atomraketentreffer zu überstehen – das waren die drei Lager, die ausgegraben worden waren. Aber es gab keinen Hinweis auf ein viertes unterirdisches Lager, obwohl irgendwo im Umkreis von fünfzig Meilen eines hätte existieren müssen. Darin wäre das medizinische Versorgungsgut enthalten gewesen – sofern die Bedienungsmannschaften der mobilen Verteidigungseinheiten, die aus den küstennah gelegenen Waffenarsenalen versorgt wurden, damit versehen waren.
    Mit einem Stift zog er eine Verbindungslinie zwischen den drei eingezeichneten Waffenlagern, dann nahm er ein Buch von einem Tisch und zog mit seiner Hilfe eine Linie, die an dem Punkt endete, der das sichtbare Dreieck in ein Quadrat verwandelte.
    In fünf Stunden, dachte Foote, kann ich einen Arbeitstrupp von Bleiernen in das Gebiet entsenden, die an dieser Stelle graben; sie können ein Rohr in den Boden treiben und im Verlauf von fünfzehn Minuten feststellen, ob dort ein viertes Lager besteht, das über eine medizinische Notfallausrüstung verfügt. Die Chancen stehen – er überschlug es im Kopf. Ungefähr vierzig zu sechzig. Aber – seine Gesellschaft hatte in der Vergangenheit mit weit weniger Aussicht auf Erfolg Grabungen vorgenommen.
    Manche hatten sich ausgezahlt, andere nicht. Aber es würde von unschätzbarem Wert für ihn sein, wenn es ihm gelang, ein Organlager ausfindig zu machen. Selbst, wenn es nur wenige waren, drei oder vier ... selbst eine so geringe Anzahl würde Broses Monopol brechen, »Ich habe die Absicht«, sagte er zu Lantano, der neben ihm Platz genommen hatte, »an dieser Stelle zu graben. Sie können sehen, warum.« Er deutete auf die drei bereits ausgegrabenen Lager, dann auf die Linien, die er gezogen hatte. »Meine Vorahnung«, fuhr er fort, »sagt mir wie eine Wünschelrute, daß wir hier auf ein noch unerschlossenes medizinisches Lager der US-Streitkräfte stoßen werden. Und vielleicht haben wir das Glück auf unserer Seite. In bezug auf eine künstliche Bauchspeicheldrüse, meine ich.«
    Joseph Adams sagte: »Ich gehe.« Offenbar hatte er es aufgeben; er gab seinen Bleiernen ein Zeichen. Sie und die vier Foote-Mitarbeiter, die zu seinem Schutz bestimmt waren, scharten sich um ihn, und gemeinsam schlurften sie, ein Bild der Niederlage, auf die Tür zu.
    »Warten Sie«, sagte Lantano.
    Adams blieb mit unglücklich verzogener Miene an der Tür stehen. Kummer und Verwirrung, der Schmerz über den Tod des Freundes, die Unsicherheit, wer dafür verantwortlich war und was er selbst tun sollte – all das vermischte sich in seinen Zügen.
    Lantano sagte: »Würden Sie Stanton Brose töten?«
    Adams starrte ihn ungläubig an und stammelte: »Ich ...« Entsetzen sprach aus seinen blicklosen Augen, und er verstummte.
    »Sie können ihm nicht entkommen, Adams. Wahrscheinlich nicht einmal, wenn Sie sich in einen Ameisentank flüchten; nicht einmal dann. Denn dort unten erwarten Sie Broses Kommissare. Wenn Sie mit Nick in den Tank hinuntersteigen, wo die Kommissare in Broses Auftrag handeln und wahrscheinlich die wahren Bedingungen hier oben genau kennen ...« Lantano verstummte. Es war überflüssig, mehr zu sagen. »Die Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen, Adams«, schloß Lantano. »Sie können sich Ihr Handlungsmotiv aussuchen. Rache für Lindbloms Tod, Furcht um Ihr eigenes Leben ... das Wohl der Menschheit. Wählen Sie. Alle drei, wenn es Ihnen behagt. Sie jedenfalls haben die Gelegenheit, Brose zu begegnen. Sie könnten ihn möglicherweise ausschalten. Obwohl die Chance, offen gestanden, gering wäre. Aber es ist eine Chance. Und sehen Sie sich an, in welcher Lage Sie sich jetzt befinden; bedenken Sie Ihre Angst. Und es wird noch schlimmer werden, Adams; das sage ich voraus, und ich glaube, Mr. Foote wird mir zustimmen.«
    »Ich – weiß nicht«, murmelte Adams nach langem Zögern.
    »Moralisch«, sagte Lantano, »wären Sie im Recht. Dessen bin ich mir sicher. Mr. Foote weiß das. Nick weiß es – nach so kurzer Zeit schon. Und Sie wissen es auch, Adams. Oder nicht?« Er wartete; Adams antwortete nicht. An Foote gewandt, sagte Lantano: »Er weiß es. Er ist einer der wenigen Yance-Leute, die es wissen. Besonders jetzt, nach dem Mord an Lindblom.«
    »Womit sollte ich ihn töten?« fragte Adams.
    Lantano betrachtete

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