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Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn

Titel: Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier , Teresa Sporrer , Jennifer Wolf , Cathy McAllister , Natalie Luca , Jennifer Jäger , Melanie Neupauer , Katjana May , Mara Lang , Lars Schütz , Pia Trzcinska
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wuscheligen Haaren über schönen dunklen Augen. Er lächelte verlegen in die Runde und mir stockte der Atem. Birger?
    Die Tür!
    Kein Wunder, dass sie mir bekannt vorgekommen war. Birk hatte die Klassenzimmertür gezeichnet!
    Wie um alles in der Welt hatte er das gemacht?
    Für einen kurzen Moment traf mich sein Blick und sein Lächeln wurde breiter. Dann räusperte er sich und sagte mit klarer Stimme in den Raum hinein: »Hallo! Ich bin Birger und werde euch hoffentlich auch bald mit Namen kennen. Wir werden uns jetzt wohl öfter sehen. Wo kann ich mich hinsetzen?«
    Ich merkte gar nicht, wie ich ihn anstarrte, bis Rikes unvermeidlicher Ellenbogenstoß mich wieder zu Bewusstsein brachte. »Er sieht gut aus, nicht wahr?«, tuschelte sie. »Ein Weihnachtsgeschenk für uns Mädels!«
    Doch ich hörte ihr gar nicht zu, sondern drehte den Kopf, um zu sehen, was noch passieren würde. Frau Holtkotte zeigte dem neuen Schüler einen freien Platz am Ecktisch und er schlenderte hin und ließ sich dort nieder. Aus einer mitgebrachten Tasche kramte er Papier und Stiftemäppchen hervor und breitete alles sorgfältig aus.
    »Können wir dann endlich anfangen?« Frau Holtkottes Stimme klang leicht angestrengt und das Raunen in der Klasse verstummte. Es war mir bisher gar nicht aufgefallen. Ich hatte nur Augen und Ohren für das, was schon wieder überhaupt nicht sein konnte.
    Was um alles …
    Ein zusammengeknülltes Papierkügelchen landete neben meinem Fuß. Ich stellte mich drauf, ehe es jemand bemerkte und schob es unauffällig zu mir heran. Dann tat ich, als müsse ich nach etwas in meiner Schultasche suchen und bückte mich rasch danach. Es war nichts Ungewöhnliches daran – ein herausgerissenes Stück aus einem karierten Collegeblock.
    Vorsichtig faltete ich es im Schutz meiner Hand und des davor aufgestellten Etuis auseinander und las:
    Hallo Laura,
    Du hattest in allem Recht. Ich habe mir einen Platz geholt, hier in der Klasse und in der Welt. Mein Volk kann sich verändern – anpassen. Wir sind stark, auch wenn niemand bisher wusste, wie sehr.
    Ich habe all meine Magie gebraucht, um das hier zu tun, all meine Kräfte. Aber das war es wert, wird es immer sein. Mir ist gelungen, was nie zuvor jemand von uns bewerkstelligen konnte – ich bin jetzt ein Mensch wie du. Ich gehöre in diese Welt.
    Eine Unterkunft brauche ich noch, aber dabei wirst du mir sicher helfen. Frohe Weihnachten! Nicht wahr? Jetzt kann ich glücklich sein. Du auch?
    Ich drehte mich um und begegnete seinem Blick, in dem die Welt lag, die er gefunden hatte.
    Meine Lippen formten ein »Ja!«, und ich wusste von Herzen, dass es stimmte.

LARS SCHÜTZ
WINTERMOND
Eine Geschichte zur Göttersturz-Legende

    In den Tagen, als der Mord verübt wurde, verliebte sich Daria zum ersten Mal. Das Unglückliche daran war, dass sie ihr Herz wahrscheinlich an den Mörder verloren hatte.
    So etwas konnte auch nur ihr passieren!
    »Er kann es einfach nicht gewesen sein«, raunzte sie ihr Seidenkissen an, als wäre es allein verantwortlich für ihre Misere. »Es passt nicht!«
    »Süße, irgendwann wirst du dir die Wahrheit auch noch eingestehen. Und sei es auf dem Opfertisch«, entgegnete Jalina vom Nachbarbett aus. »Alles spricht gegen deinen Schönling. Soll ich es dir noch mal aufzählen? Sie haben Fetzen von seiner Toga in Tormas' Zimmer gefunden. Ein Messer mit Tormas' Blut in seiner Kammer. Und dein Angebeteter tischt auch noch die faule Ausrede auf, er könne sich an nichts erinnern.«
    Typisch Jalina , dachte Daria und richtete sich in ihrem Bett auf. Die Schwarzhaarige, die mit ihrer blassen Haut an eine Marmorstatue erinnerte, nahm nie ein Blatt vor den kirschroten Mund. Von allen Efeumädchen war sie wohl Abgebrühteste – oder schaffte es zumindest, so zu wirken.
    Sie starrte in das Feuer des Kohlebeckens, das in der Mitte des Schlafsaals aufgestellt worden war. In diesem Jahr hatte der Winter lange auf sich warten lassen und war dann so unvermittelt über der Westebene hereingebrochen, wie die Liebe über Daria.
    Jetzt wütete er mit solcher Heftigkeit, dass die Westwindfestung, in der die Efeumädchen lebten und unterrichtet wurden, völlig eingeschneit war – von der Außenwelt abgeschnitten.
    Heulend wie eines der Ungeheuer, die durch die Leeren Lande streifen sollten, jagte der Wind um den Efeuturm. Schneeflocken trudelten einem Schwarm Eisfliegen gleich vor den Liatretglasfenstern herum. Es war ein Wetter, bei dem ein Schritt vor die Tür an

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