Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn
Titel:
Zehn Mal Fantastische Weihnachten. Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Sandra Regnier
,
Teresa Sporrer
,
Jennifer Wolf
,
Cathy McAllister
,
Natalie Luca
,
Jennifer Jäger
,
Melanie Neupauer
,
Katjana May
,
Mara Lang
,
Lars Schütz
,
Pia Trzcinska
Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks stammen! Das bedeutet, sie wurden handschriftlich verfasst … nicht berühren! «
Herr Wagner stürzte auf eine Gruppe von Jungs zu. Sie hatten in dem einzigen Buch geblättert, das nicht in einem gläsernen Schaukasten lag, sondern aufgeschlagen auf einem Pult präsentiert wurde. Nur eine Kordel war als Absperrung davorgespannt.
Ich schlenderte mit Nathaniel in die Mitte des Raums, wo sich das wichtigste Ausstellungsstück befand: ein in Leder gebundenes Buch, das in einem Schaukasten auf einem roten Samtkissen lag. Daneben stand ein kleines Schild mit der Aufschrift: Kardinal Wilhelm V., Wiener Konzil, 1488.
»Kinder!«, stöhnte Herr Wagner, als er kurze Zeit später neben mich trat. »Man kann sie keinen Moment aus den Augen lassen. Andreas hat mich doch tatsächlich gefragt, ob es diese Bücher auch als E-Books gibt.« Er schüttelte fassungslos den Kopf. »Jedenfalls«, fuhr er dann mit gedämpfter Stimme fort, »was ich sagen wollte, bevor deine Schulkollegen den Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst haben: als ich Melinda davon erzählt habe, dass ich diese Schrift ausfindig gemacht habe und sie beschaffen kann, hat sie darauf bestanden, dass du mitkommst.«
»Aber wieso denn ich?«, fragte ich verblüfft.
»Dazu hat sie sich nicht geäußert«, erwiderte Herr Wagner langsam. Er blickte sich rasch um, um sicherzugehen, dass unser Gespräch von niemandem mitgehört wurde. »Es wäre mir lieber, dich nicht darum zu bitten, weil die Beschaffung der Schrift nicht ganz … ähm …« Er räusperte sich. »So etwas kauft man nicht im Buchladen, verstehst du? Aber Melinda hat darauf bestanden, dass du …« Er verstummte und blickte mich hoffnungsvoll an.
Nathaniel runzelte die Stirn.
»Um was für eine Schrift handelt es sich?«, fragte ich leise.
»Es geht um ein handgeschriebenes Werk aus dem 15. Jahrhundert, das einem gewissen Kardinal Wilhelm V. gehörte. Es handelt von einem Konzil, das damals in Wien stattgefunden hat.«
Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. Zweifelnd zeigte ich auf das Buch, das vor uns im Schaukasten lag.
Herr Wagner presste die Lippen zusammen.
»Sie wollen dieses Buch klauen?!«
»Nicht so laut!«, zischte Herr Wagner und blickte sich rasch um. »Natürlich nicht!«
»Oh. Gut. Einen Moment lang dachte ich …«
»Ich will das Original … ähm … beschaffen.«
Herr Wagner zeigte auf das Schild, das neben dem Buch stand. Unter der Aufschrift war eine kleine Notiz angebracht, die ich überlesen hatte.
Abschrift von 1512.
»Was soll das heißen?«, flüsterte ich. »Ist das Buch hier etwa nicht echt?«
»Doch, natürlich es ist echt«, sagte Herr Wagner. »Aber es ist nicht das Original. Die Originalschrift ist vor einiger Zeit verschwunden, und jetzt ist sie wieder aufgetaucht. Melinda hat großes Interesse an diesem Original.« Er senkte seine Stimme noch weiter. »Es ist mir gelungen, den aktuellen Besitzer ausfindig zu machen.«
»Und den wollen Sie jetzt beklauen?«
Wagner wedelte mit der Hand. »Unsinn! Ich habe ihn kontaktiert und ihm ein Angebot gemacht. Ich will die Schrift für Melinda kaufen.«
»Ich soll bei diesem Kauf dabei sein?«
»So will es Melinda«, nickte Herr Wagner. »Aber wenn du nicht mitkommen willst, ich bin sicher, ich schaffe das auch problemlos allein«, fügte er hinzu.
Ich wechselte einen raschen Blick mit Nathaniel.
Was hältst du von der Sache?
»Klingt merkwürdig«, murmelte Nathaniel. »Melinda würde dich nie in Gefahr bringen, aber an der Sache muss mehr dran sein, als sie Wagner wissen lässt.«
»Was ist denn an dieser Schrift so Besonderes?«, fragte ich Herrn Wagner.
Er blickte sich verschwörerisch um und senkte seine Stimme noch weiter. »Die Originalschrift ist angeblich 348 Seiten lang.« Er deutete auf das Buch vor uns im Schaukasten. »Diese hier hat nur 296 Seiten. Der Mönch, von dem die Abschrift hier stammt, hat anscheinend etwas ausgelassen. Fragt sich nur, was. «
»Warum würde jemand nur einen Teil eines Buches abschreiben?«
»Vielleicht, weil der Inhalt nicht für jedermanns Augen gedacht war.«
Ich biss mir auf die Lippen und wechselte erneut einen Blick mit Nathaniel. »Wann soll denn dieses Treffen stattfinden?«
»Heute Nachmittag. Tut mir leid, aber diese ähm … Verkäufer planen nicht gerne langfristig.«
Mein Bauch kribbelte. Ich will wissen, was es mit dieser Sache auf sich hat. Lass uns mitgehen.
Nathaniel zögerte.
»Okay«, sagte ich, bevor
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