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Zehn Milliarden (German Edition)

Zehn Milliarden (German Edition)

Titel: Zehn Milliarden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Anderegg
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vielleicht zwei. Das mussten die simulierten Bedrohungen sein, von denen Wegener gesprochen hatte. Überraschend auftauchende Abwehrraketen, Fliegerabwehrtanks und Gott weiß was sonst noch, die dem Flugzeug gefährlich werden konnten. Wieder erschrak sie, als unvermittelt Kanonensalven knatterten und eine Staub- und Dreckwolke nur wenige hundert Meter vor ihren Augen aufstieg. Fast gleichzeitig detonierten zwei Luft-Boden-Raketen, die der Pilot auf verschiedene Ziele abgefeuert hatte. Sekunden später sahen und hörten sie die Maschine nicht mehr. Der Radarschirm über ihren Köpfen zeigte den erfolgreichen Abschuss dreier rot markierter Ziele an, aber der kurze Einsatz hatte gegen die übrigen gefährlichen Ziele nichts ausrichten können.
    »Das war eine Demonstration der Möglichkeiten ohne Z-Box«, erklärte Wegener. »Major Paulson wird den Assistenten jetzt zuschalten und in ein paar Minuten seinen zweiten Einsatz fliegen. Die simulierten Ziele werden natürlich gewechselt.« Sie brauchten nicht lange zu warten. Wieder zog Paulson den Kampfjet zuerst zu einem Looping hoch und begann dann im Sturzflug, die Ziele zu vernichten. Julie zuckte unwillkürlich zurück, als die ersten Explosionen den Boden erzittern ließen und das Sperrfeuer der Bordkanonen einsetzte. An vielen Stellen gleichzeitig sah sie Staubwolken und Rauchsäulen aufsteigen, und nach einem Blick auf den Radarschirm hätte sie schwören können, dass die Waffen der Raptor Ziele ins Visier nahmen, bevor sie sie auf dem Schirm bemerkte. Die Raketen und Bomben, mit denen sie bekämpft wurden, detonierten praktisch gleichzeitig mit ihrem Auftauchen auf dem Bildschirm. Wie schon beim ersten Einsatz war der Spuk auch diesmal nach wenigen Sekunden vorbei. Die Auswertung zeigte, dass Paulson und seine Z-Box alle zehn roten Ziele und vier der zwölf gelben eliminiert hatte. Bei diesem Einsatz hatte er das ganze verfügbare Waffenarsenal benutzt. Wegener warf ihr und dem Colonel einen triumphierenden Blick zu und Stark wandte sich zufrieden an Julie:
    »Ein ziemlich durchschlagender Erfolg, nicht wahr?«
    »Dem kann ich nur zustimmen. Major Wegener, ich muss Ihnen und ihrem Team gratulieren. Ich weiß gar nicht, wozu Sie meine Mitarbeit noch benötigen. Ihre Z-Box scheint schon perfekt zu funktionieren.« Der Major lachte etwas verlegen und schüttelte den Kopf.
    »Nein, wir sind noch lange nicht am Ziel. Was Sie heute gesehen haben ist erst der Anfang, der, wie ich zugeben muss, eindrückliche Anfang. Ich bin sicher, dass sie uns mit der Anpassung Ihrer Hardware und Software auf unsere Bedürfnisse noch einen Riesenschritt voranbringen werden, einen Riesenschritt.«
College Park, Maryland
     
    Das Telefon auf ihrem Schreibtisch summte, als Julie nach der Teamsitzung wieder in ihr Büro zurückkehrte. Ohne auf das Display zu achten, hob sie ab. Nick war am Apparat.
    »Du?«, sagte sie überrascht. Nick hatte eben noch über eine Konferenzschaltung an ihrer Sitzung teilgenommen. »Hast du etwas vergessen?«
    »Nein, ich wollte nur wissen, ob alles O. K. ist mit dir. Ich hatte vorhin den Eindruck, dass du nicht ganz bei der Sache warst.« Das Blut schoss ihr in den Kopf, als hätte er sie bei einer Lüge erwischt. Gut, dass er ihr verlegenes Gesicht jetzt nicht sehen konnte. Sie zwang sich, gelassen zu antworten:
    »Nein, alles in Ordnung. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ohne dich wird es nur langsam etwas einsam hier, jetzt vor Weihnachten, mit Weihnachtsmännern und Rentieren und Christbäumen und so.« Nick lachte laut auf.
    »Fliegende Rentiere mit roten Nasen, meinst du? Jetzt mache ich mir ernsthaft Sorgen um deinen Zustand. Du machst dir doch sonst nichts aus solchen heidnischen Bräuchen. Wie hältst du’s denn mit dem Osterhasen?«
    »Du bist gemein.«
    »Ich muss das wissen, dann kann ich mich besser darauf vorbereiten.« Schmunzelnd betrachtete sie Nicks Foto neben dem Bildschirm. Sie fühlte sich schon viel besser nach dem kurzen Austausch von Nichtigkeiten.
    »Hast du denn gar keine romantischen Gefühle?«, seufzte sie scheinbar verzweifelt.
    »Doch, ich vermisse dich«, antwortete er ernst. »Hör mal, ich werde zwei, drei Tage später ankommen.«
    »Warum denn das?« Sie machte keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung, doch insgeheim war sie froh, dass ihr auf diese Weise noch etwas mehr Zeit blieb, sicherzustellen, dass Nick nichts von ihrer Tätigkeit für die Leute von Area 52 erfahren würde.
    »Vic. Es ist endlich soweit, er wird

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