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Zehn zärtliche Kratzbürsten

Zehn zärtliche Kratzbürsten

Titel: Zehn zärtliche Kratzbürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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dass du auf diese Weise an dem Akt teilnehmen kannst, heutzutage sind ja fast alle Väter bei der Geburt dabei. War das nicht weitsichtig von mir?
    Rauno Rämekorpi gab zu, dass die Vorführung eindrucksvoll g e wesen war. Früher hatte man Männern nicht gestattet, die Geburt zu verfolgen, eine energische Hebamme hatte den jungen Vater aus dem Krankenhaus gejagt und in die nächste Kneipe geschickt, damit er dort auf die Freudenbotschaft warten sollte.
    Rauno erinnerte sich an seine Frauengeschichten in jungen Jahren. In sexueller Hinsicht waren das strenge Zeiten gewesen. Die Mä d chen und Frauen waren durchaus interessiert gewesen, und mit einiger Mühe hatte man sie dazu bringen können, den Mann unterz u haken. Im Eifer des Gefechts hatte der junge Rauno auch schon mal einen Kuss erhascht und im besten Falle seine Hand zwischen die Beine der Freundin geschoben, aber da hatte dann stets ihr veheme n ter Protest eingesetzt. Weiter ging es nic ht ohne Gewalt, und zu der ließ sich ein anständiger Mann nicht mal in seiner Erregung hinre i ßen.
    Raunos Erfahrungen besagten, dass in diesem Leben nichts wir k lich klappte, nicht in der Frage der Zeit und des Ortes, nicht beim Geld und nicht in der Liebe.
    In seiner Jugend hatten die Mädchen stets die Verlobung und die offizielle Ehe zur Bedingung für einen intimen Kontakt gemacht. Man musste sich gedulden, musste sich den künftigen Schwiegere l tern vorstellen, musste Ringe kaufen und ein Heim gründen, aber wie konnte sich ein jugendlicher Herumtreiber auf so etwas einlassen? Rauno Rämekorpi errechnete, dass er, hätte er jedes Mal die Ehe-Forderungen ernst genommen, mindestens zehn Mal hätte heiraten müssen, noch bevor er offiziell volljährig war. Da erst hatte er endgültig seinen Gelüsten nachgegeben und geheiratet. Die Ehe war bald gescheitert, das Ergebnis waren dennoch zwei Söhne und natürlich handfeste Erfahrungen mit dem kurvenreichen Körper und dem listigen Kopf der Frau. Eine interessante Kombination, reizvoll besonders Ersterer, der immer noch täglich, auch jetzt mit sechzig, seine Fantasie beschäftigte.
    Rauno: Heute rennen einem die Frauen die Bude ein …, und ni e mand zwingt einen mehr zum Heiraten, aber die Zeugung von Kindern beeinträchtigt das anscheinend nicht.
    Verbittert konstatierte der Industrierat, dass er dieses erotische Überangebot vor vierzig Jahren in vollen Zügen genossen hätte. Ihm wurden richtig die Augen feucht, als er darüber nachdachte. Erst Ende der Sechzigerjahre hatte sich die Situation geändert, und die Frauen hatten, beflügelt durch die neuen Verhütungsmethoden, nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Partner, die Männer, befreit. Aber da war Rauno verheiratet gewesen und hatte nicht mehr auf den erotischen Wagen aufspringen mögen, zumal ihm Treue viel bedeutet hatte. In der Jugend sexuelle Erfahrungen zu sammeln war ihm also verwehrt gewesen, und erst nach seiner Scheidung hatte er sich seinen Teil vom großen Kuchen abschneiden können. Aber imme r hin.
    Tuula: Nun hör auf, in der Vergangenheit zu kramen, und komm her, wir werden viel Spaß haben.
    Tuula riss die Tagesdecke vom Doppelbett des Schlafalkovens und zog den Industrierat ins Allerheiligste. Den Frack an den Kle i derhaken, die Unterhose auf den Fußboden. Als Rauno schon mitten im vertrauten Spiel war, schoss ihm die bange Frage durch den Kopf, ob womöglich wieder ein Kind entstehen würde.
    Missukka, die hübsche, weiße Katze, war auf ihrem Kissen e r wacht und sprang ins Bett, wo das Paar rhythmisch auf und ab federte. Die Katze langte mit den Pfoten nach Rauno Rämekorpis wippendem Hintern und besonders nach den behaarten Säckchen zwischen seinen Beinen, die bei der Bewegung mitschwangen. Vielleicht sagte ihr der natürliche Instinkt, dass sie dort zwei pelzige Mäuse auf einen Schlag fangen könnte.
    Rauno: Jag sofort die Katze weg. Das Vieh reißt mir die Eier ab!
    Tuula: Blödsinn, sie spielt nur, sie meint es nicht böse.
    Rauno Rämekorpi keuchte, dass er nicht sorglos weitermachen könne.
    Tuula: Quatsch nicht die ganze Zeit, das verdirbt mir die Sti m mung.
    Rauno: Wenn du nicht sofort das verrückte Vieh wegschaffst, st e he ich auf, packe sie am Schwanz und schmeiße sie auf die Straße.
    Tuula: Sei jetzt still und red keinen Mist, mir kommt es bald.
    Rauno Rämekorpi stand auf, packte die Katze im Nacken und setzte sie auf den Balkon. Anschließend zündete er sich eine seiner grünen North State an und fixierte das Tier

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