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Zehnter Dezember: Stories (German Edition)

Zehnter Dezember: Stories (German Edition)

Titel: Zehnter Dezember: Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Saunders
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Du hast wohl den Arsch offen! Wer ist jetzt hier der Boss? Arschkrater, Rotzlippen, Scheißefresser –
    Noch nie hatte er sich so stark/wütend/wild gefühlt. Wer ist der Mann? Wer ist dein Daddy? Was musste er noch tun? Um sicherzugehen, dass das Vieh keinen Schaden mehr anrichtete? Bewegst dich noch, Perversling? Hast noch Pläne, Wichser? Willst noch ein Loch im Kopf, reicht dir das eine nicht, das du schon hast, Großkotz? Denkst du, das mach ich nicht? Denkst du, ich –
    Ruhig, Scout, du rastest aus.
    Brems mal etwas ab, geliebter einziger Sohn.
    Ruhe. Ich bin mein eigener Boss.
    FUCK !
    Was zum Teufel? Was machte er denn da am Boden? War er gestolpert? Hatte ihn einer getatzt? War ein Ast runtergefallen? Verflucht. Er berührte seinen Kopf. Blut an der Hand.
    Der Bohnenstangenbubi bückte sich. Um was aufzuheben. Einen Stein. Wieso war der Knabe nicht mehr auf der Veranda? Wo war das Messer?
    Wo war das Mädchen?
    Krabbelte auf den Bach zu.
    Flog durch den Garten.
    Ging ins Haus.
    Scheiße, alles war beschissen. Lieber n Abgang machen. Und womit, seinem guten Aussehen? Er hatte insgesamt so zirka acht Dollar.
    O Mist! Der Junge hatte die Windschutzscheibe zertrümmert! Mit dem Stein! Das würde Kenny aber gar nicht gefallen.
    Er versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht. Das Blut lief nur so aus ihm raus. Er würde nicht noch mal in den Knast gehen. Vergiss es. Er würde sich die Handgelenke aufschlitzen. Wo war das Messer? Er würde es sich in die Brust rammen. Das hatte was Edles. Dann würden die Menschen sich seinen Namen merken. Wer von denen hatte schon die Eier, Harakiri zu machen, Messer in die Brust?
    Keiner.
    Kein Mensch.
    Los, Feigling. Mach schon.
    Nein. Der König nimmt sich nicht das Leben. Der überlegene Mann nimmt schweigend den hirnlosen Protest des Pöbels hin. Wartet, bis er wieder aufstehen kann, um erneut zu kämpfen. Außerdem wusste er nicht, wo das Messer war. Na, er brauchte es ja auch nicht. Er würde in den Wald kriechen und irgendwas mit bloßen Händen töten. Oder eine Falle aus Gras bauen oder so. Puh. Musste er gleich kotzen? Da, bitte. Voll in seinen Schoß.
    Passt ja, dass du noch das einfachste Ding verkackst, sagte Melvin.
    Melvin, Mann, siehst du nicht, wie schlimm mein Kopf blutet?
    Das war ein Junge. Du bist ein Witz. Ein kleiner Junge hat dich aufs Kreuz gelegt.
    Oh, Sirenen, super.
    Tja, trauriger Tag für die Bullen. Das würde einen Nahkampf Mann gegen Mann geben. Er würde bis zum letzten Augenblick sitzen bleiben, beobachten, wie sie anrückten, und dann ein stummes Todesmantra sprechen, das all seine Lebenskraft in den Fäusten konzentrierte.
    Er saß da und dachte an seine Fäuste. Sie waren riesige Granitblöcke. Jeder ein Pitbull. Er versuchte sich aufzurappeln. Irgendwie funktionierten seine Beine nicht. Er hoffte, die Bullen wären bald da. Sein Kopf tat ihm echt weh. Wenn er das da oben anfasste, bewegte sich alles. Es war, als hätte er eine Mütze aus geronnenem Blut auf. Das musste genäht werden. Hoffentlich würde es nicht allzu wehtun. Würde es aber wahrscheinlich.
    Wo war die Bohnenstange?
    Ah, da war er.
    Ragte über ihm auf, verdeckte die Sonne, mit hochgerecktem Stein, schrie irgendwas, das er nicht verstehen konnte, weil es so in seinen Ohren rauschte.
    Dann sah er, dass der Junge den Stein gleich auf ihn niedersausen lassen würde. Er schloss die Augen und wartete, ganz und gar nicht im Frieden, er spürte, wie die ersten Anzeichen einer entsetzlichen Angst in ihm hochkamen, und wenn diese Angst weiter so schnell wachsen würde, dann gab es, das wurde ihm in einem Geistesblitz klar, einen Namen für den Ort, wo er dann wäre, und der lautete Hölle.
    Alison stand am Küchenfenster. Sie hatte sich in die Hose gemacht. Was okay war. Das taten Menschen. Wenn sie voll Schiss hatten. Sie bemerkte es, als sie anrief. Ihre Hände hatten so krass gezittert. Taten sie immer noch. Ein Bein machte so klopf-klopf. Gott, was der für ein Zeug zu ihr gesagt hatte. Er hatte sie geboxt. Erst Knuff, dann Kniff. Sie hatte einen fetten blauen Flecken auf dem Arm. Wie konnte Kyle immer noch da draußen sein? Aber da war er, in seinen albernen Shorts, so selbstsicher, dass er herumhüpfte, Hände über dem Kopf verschränkt wie ein Boxer aus so einem süßen Paralleluniversum, wo ein dermaßen magerer Junge echt einen Kampf gegen einen Kerl mit Messer gewinnen konnte.
    Moment.
    Seine Hände waren nicht verschränkt. Er hielt den Stein hoch und schrie den Kerl

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