Zeichnen für Dummies (Fur Dummies)
Schwarzweiß-Bilder möglich. Doch die Welt um Sie herum ist eindeutig farbig. Deshalb müssen Sie für Ihre Zeichnungen die Farben erst in Grauwerte umwandeln.
Es wäre natürlich schön, wenn Sie nur einen Schalter umlegen müssten, um vom Farbsehen auf Schwarzweiß-Sehen umschalten zu können. Das würde natürlich das Zeichnen vereinfachen. Aber der Trick mit dem Augenzwinkern tut’s auch.
Die folgenden Hinweise erleichtern Ihnen die Farbtransformation:
Sehen Sie sich verschiedene Objekte an. Konzentrieren Sie sich nur auf die hellen und die dunklen Bereiche und nicht auf die Farben. Fokussieren Sie Lichter und Schatten. Und dann kneifen Sie die Augen zusammen, bis Sie die Grautöne sehen.
Merken Sie sich, wo sich die Lichter und Schatten befinden. Überlegen Sie sich, wie Sie diese auf dem Papier darstellen könnten. Verlieren Sie nicht den Mut, falls das alles anfangs nicht so gut klappt. Mit ein wenig Übung wird es Ihnen gelingen.
Suchen Sie sich ein Farbfoto mit starken Kontrasten heraus. Versuchen Sie, durch Zusammenkneifen der Augen Farben und Details auszublenden. Zeichnen Sie die Formen und Grautöne, die Sie nun sehen, in Ihr Skizzenbuch. Probieren Sie, für Ihre Schattierungen nur mit Schwarz, Weiß, einem hellen und einem mittleren Grauton auszukommen (so wie ich das in Abbildung 6.4 getan habe).
Ist Ihr Objekt beispielsweise rosa und dunkelrot gestreift, ist es sehr leicht, die beiden Rottöne in zwei unterschiedliche Grautöne umzusetzen: Aus dem Dunkelrot wird einfach ein Dunkelgrau, und die rosa Streifen erhalten einen helleren Grauton. Schwierig wird die Sache, wenn ein Objekt verschiedene Farben aufweist, die alle die gleiche Helligkeitsstufe haben. In diesem Fall müssen Sie nach Gutdünken entscheiden, welchen Farben Sie hellere und welchen Sie dunklere Grauwerte zuweisen. Bei einer Kombination aus dunkelgrünen und dunkelroten Streifen müssen Sie eine der beiden Farben in einem helleren Grauwert wiedergeben. Sonst erhalten Sie im Ergebnis statt Streifen eine gleichmäßig graue Fläche.
Formen plastisch ausarbeiten
Objekte können auf verschiedene geometrische Formen wie zum Beispiel Kreise, Quadrate und Dreiecke reduziert werden. Durch Schattieren lassen sich diese zweidimensionalen Formen in dreidimensionale (Kugeln, Würfel, Kegel, Zylinder etc.) transformieren.
Vom Kreis zur Kugel
Eine Kugel ist, ganz banal ausgedrückt, nichts anderes als ein dreidimensionaler Kreis.
Lichter erfassen
In Abbildung 6.5 stellt das weiße Kreisgebilde das so genannte Spitzlicht dar. Es ist die Fläche, in der das Papierweiß zu sehen ist. Rund um diese Fläche beginnt sanft die Schattierung mit sehr hellen Grautönen. Die Schattierung geht graduell in dunklere Töne über. Wo nur wenig bis gar kein Licht auf die Kugel fällt, befinden sich die dunkelsten Bereiche.
Abbildung 6.5 : Das Spitzlicht auf einer Kugel
Es ist ganz leicht, ein Spitzlicht zu »zeichnen« – einfach weil Sie es nicht zeichnen brauchen! Sie müssen nur wissen, wo Sie es zu platzieren haben – und dort lassen Sie die Stelle einfach frei, so dass das Papierweiß zu sehen ist. Durch genaue Beobachtung werden Sie rasch herausfinden, wo Sie das Spitzlicht setzen müssen.
Realistische Schatten zeichnen
Der richtige Schattenwurf lässt eine Zeichnung viel realistischer erscheinen. Schatten sind leider nicht ganz so einfach zu zeichnen wie Lichter. Da müssen Sie ganz viel herumschattieren. Werfen Sie einmal einen kritischen Blick auf Abbildung 6.6 und besonders auf den dunklen Schatten unten auf der Kugel und den Schlagschatten (dieser befindet sich auf der Oberfläche, auf der das Objekt platziert ist).
Abbildung 6.6 : Schatten und Schlagschatten einer Kugel
Im Schlagschatten ist die Schattierung nahe beim Objekt am dunkelsten und wird nach außen (vom Objekt weg) immer heller.
Ein Schlagschatten kann die Illusion von Masse und Gewicht vermitteln, da es aussieht, als befinde sich das Objekt auf einer stabilen Unterlage. Wenn der Eindruck vermittelt werden soll, dass ein Objekt über einem Untergrund schwebt, müssen die Schatten wieder anders platziert werden.
Dies vermittelt Abbildung 6.7 ganz anschaulich. Beobachten Sie, wie sich die Schatten ändern, wenn die Kugel sich in die Lüfte erhebt. Sie können eine solche Illusion mit beliebig geformten Objekten erzeugen, nicht nur mit Kugeln. Allerdings sind die Schatten dann nicht mehr oval, sondern nehmen die Form des Objektes an.
Abbildung 6.7 : Durch bloße
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