Zeichnen für Dummies (Fur Dummies)
Zeichnungen und finden Sie heraus, wo sich die vorherrschende Lichtquelle befindet.
Sie sind der Meinung, in der ersten Zeichnung kommt das Licht von der rechten Seite? Bravo, Sie haben völlig Recht. In der zweiten Zeichnung befindet sich die Lichtquelle auf der linken Seite.
Die Auswirkungen des Lichteinfalls auf einem echten Gegenstand zu erkennen, gestaltet sich viel schwieriger als auf einer Zeichnung. Stellen Sie einmal in einem schwach beleuchteten Raum einen beliebigen Gegenstand auf einen Tisch. Richten Sie nun einen Lichtstrahl (zum Beispiel aus einer Taschenlampe) auf das Objekt. Betrachten Sie das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln.
Verändern Sie die Position der Lichtquelle immer wieder und konzentrieren Sie sich auf die folgenden Elemente:
Die Schatten auf dem Objekt (die dunklen Tonwerte)
Die hellsten Flächen (die Spitzlichter)
Die hellen Tonwerte (also die Bereiche nahe an der Lichtquelle bzw. sich nicht im Schatten befindliche Flächen)
Den Schlagschatten (die dunkelsten Tonwerte)
Kontraste in einer Zeichnung ausloten
Durch Kontraste wirken Zeichnungen noch plastischer, da Lichter und Schatten akzentuiert werden. Durch Verwendung sich stark unterscheidender Grauwerte (mehr helle und dunkle als mittlere Töne) erhält man auch ein extrem kontrastreiches Bild. Besonders stark und dynamisch wirkt es, wenn man sehr dunkle Schattenpartien direkt neben hell erleuchtete Flächen setzt.
Eine Zeichnung, die hauptsächlich aus hellen und mittleren Grautönen aufgebaut ist, wirkt kontrastarm . Das ist bei manchen Motiven durchaus gewollt, wenn man eine weiche, sanfte Atmosphäre heraufbeschwören will. Nehmen wir mal das Beispiel einer weißen Katze: Hier können Sie nur mit relativ subtilen Schattierungen arbeiten. Sie können jedoch zusätzliche Dynamik ins Bild bringen, wenn Sie Teilbereiche wie Pupillen oder Schatten sehr dunkel halten.
Wenn Sie mit zu wenig Kontrast arbeiten, wirkt ein Bild leicht zu flach. Und das ist nur in den seltensten Fällen die Intention. Um dem entgegenzuwirken, bedienen Sie sich lieber einer umfangreicheren Grauwertskala. (In Kapitel 7 erfahren Sie Näheres über den Tonwertumfang.)
In Abbildung 6.3 können Sie wieder Ihr Auge schulen. Sehen Sie sich mal die Lichter und Schatten genau an. Das Gesicht des Mädchens erscheint im Profil, das des Jungen in einer Frontalansicht. Ich habe das Profil des Mädchens ganz bewusst in den Schattenbereich des Jungengesichtes gesetzt.
Die hellen Lichter auf dem Mädchengesicht bilden einen starken Kontrast zu der im Schatten liegenden Gesichtshälfte des jungen Mannes. Obwohl sich die Gesichter so nahe beieinander befinden, gibt es eine starke optische Trennung.
Abbildung 6.3 : Starke Kontraste verleihen einem Bild mehr Tiefe.
Beobachtungen in Tonwerte umsetzen
Beinahe alle Objekte weisen mehr als zwei Tonwerte auf. Abhängig von der Lichtquelle gibt es immer hellere und dunklere Bereiche.
Sie werden auch in einem Häuflein dunkler Erde unterschiedliche Grauwerte entdecken. Ähnliches gilt, sollte dieses Häuflein Erde von einer Schicht Schnee bedeckt sein – auch hier sehen Sie nicht nur ein einziges flächiges Weiß. Solange Sie bei einem Objekt unterschiedliche Tonwerte ausmachen können, lässt es sich auch plastisch abbilden.
Grauwerte und einfache Formen entdecken
Das Erkennen der Tonwerte spielt eine Schlüsselrolle beim dreidimensionalen Zeichnen. Durch Zusammenkneifen der Augen können Sie beim Betrachten eines Objekts Details ausblenden, so dass Grundformen und Grauwerte vor Ihrem geistigen Auge erscheinen. Damit können Sie die von den Tonwerten eingenommenen Flächen akkurat aufs Papier bringen
Betrachten Sie das linke Bild in Abbildung 6.4 mit fast geschlossenen Augen, bis es verschwommen erscheint. Vergleichen Sie die dunkelsten und die hellsten Tonwerte miteinander und versuchen Sie, die abstrakten Formen zu erkennen, die sich aus den verschiedenen Grauwerten ergeben.
Im rechten Bild habe ich einmal die Grauwertflächen dargestellt, die sich mir beim Augenschließen zu erkennen gaben. Ich habe hierfür nur Schwarz, Weiß sowie zwei Grautöne verwendet. Sehen Sie die Flächen, die von den einzelnen Tonwerten gebildet werden? Sieht fast wie eine Landkarte aus. Deshalb kann man diesen Vorgang auch als Kartieren bezeichnen.
Abbildung 6.4 : Mit einem Augenzwinkern Grauwerte und Formen entdecken
Farben in Grauwerte transferieren
Mit vielen Zeichenmedien wie zum Beispiel Grafit sind nur reine
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