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Zeig keine Angst!

Zeig keine Angst!

Titel: Zeig keine Angst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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Problem. Ich bin zu fertig, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich will nur von diesem verdammten Wasser weg und irgendwo pennen. Es muss keine Hütte sein. Sie können mich auch einfach in dem Van zurücklassen. Das ist mir inzwischen egal.
    Â»Holt ihn aus dem Ruderboot«, sagt Dig.
    Ich weiß nicht, wie sie das schaffen, ohne meine Mithilfe. Aber irgendwie verfrachten sie mich auf den Steg. Jetzt stehe ich sogar, auf wackligen Beinen, und Dig bringt mich zum Van . Halb zieht er mich und halb trägt er mich. Und weißt du was?
    Selbst das ist mir jetzt egal. Dass er mich anfasst und alles. Ich bin so erledigt, dass ich es kaum merke. Ich höre die Hecktür des Vans aufgehen und spüre, wie sie mich reinschubsen. Dann knallt die Tür zu und es ist dunkel. Irgendwer ist neben mir. Ich weiß nicht, wer.
    Ich hoffe, dass es Jaz ist.
    Aber es ist Bex. Jetzt sehe ich wieder. Ich drehe den Kopf rum und spähe nach vorn. Dig hockt auf dem Fahrersitz und Xen neben ihm. Sie sieht ihn wieder so an wie vorhin. Ich schätze, Jojo hat keine Chancen mehr bei ihr. Aber ich sage dir noch was.
    Sie hat auch keine Chancen mehr bei Dig.
    Denn eins ist sonnenklar: Dig hat jetzt eine andere. Eine, mit der er schon mal zusammen war und der er inzwischen nicht mehr böse ist. Das ist nicht zu übersehen. Ich lege mich hin und murmele Bex zu: »Du bist wieder mit Dig zusammen.«
    Sie antwortet nicht. Ich schließe die Augen.
    Â»Bex?«
    Â»Was ist?«
    Â»Hast du mit der Polizei gesprochen?«
    Â»Nein.«
    Â»Die haben dich gesucht.«
    Â»Die suchen uns alle«, sagt sie. »Dich, mich und Jaz.«
    Â»Aber ihr werdet doch gar nicht mehr vermisst, du und Jaz. Ihr seid doch wieder nach Hause zurück. Sicher kamen ein paar Bullen vorbei, um dich auszufragen. Also was hast du denen erzählt?«
    Â»Ich habe ihnen gar nichts erzählt. Als sie kamen, habe ich mich mit Jaz verdrückt.«
    Â»Du giltst also immer noch als vermisst?«
    Â»Ja.«
    Â»Und Jaz auch?«
    Â»Ja.«
    Das gefällt mir nicht, Bigeyes. Was Bex tut, ist ihre Sache. Ich weiß, dass sie Angst vor den Bullen hat. Das hat sie mir mal erzählt. Aber Jaz ist was anderes. Ich finde es gar nicht gut, dass das Kind in die ganze Sache reingezogen wird. Aber darüber kann ich mir jetzt keine Gedanken machen.
    Dig ruft nach hinten: »Leg ihm die Decke über.«
    Bex tut, was er sagt. Die Decke riecht muffig, aber sie ist warm.
    Â»Er muss außer Sicht bleiben. Sorg dafür, dass er liegen bleibt«, fügt Dig hinzu. Damit habe ich kein Problem, Bigeyes. Denn ich bewege mich eh nicht. Dig startet den Motor und wir fahren los. Ich spüre, dass Bex sich über mich beugt. Aber ich lasse die Augen zu.
    Â»Du musst unten bleiben«, sagt sie.
    Ich antworte nicht. Sie redet weiter.
    Â»Ãœberall sind Polizisten. Und andere Idioten. Wie diese Typen. Du weißt vermutlich, wer die sind. Aber das willst du uns wohl nicht verraten.«
    Ich sage nichts. Ich spüre, wie die Dunkelheit mich einhüllt. Und das ist angenehm.
    Â»Mist!«, ruft Dig plötzlich.
    Â»Was ist los?«, fragt Bex.
    Â»Polizeiautos. Und ein Motorrad.«
    Ich lasse die Augen zu und ziehe die Wollmütze ins Gesicht. Ich weiß nicht, warum der Rummel da draußen mich nicht aufregt. Vielleicht weil ich weiß, dass ich eh nichts machen kann. Ich habe keine Kraft mehr, um zu kämpfen oder zu fliehen. Ich stecke hier fest, aber im Moment ist mir das gleichgültig. Ich muss keine Entscheidungen treffen. Das ist jetzt Digs Sache. Er biegt in eine Seitenstraße ab, um uns aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Aber bald flucht er wieder.
    Â»Verdammt! Da sind noch mehr von den Mistkerlen.«
    Er biegt erneut ab, und wir fahren weiter, mal nach links, mal nach rechts, von einer Straße in die andere. Nach vielen Richtungswechseln höre ich wieder die Bremsen quietschen. Und Dig trommelt nervös aufs Lenkrad.
    Â»Ach du Scheiße, jetzt halten sie den Verkehr an. Ich kann sie sehen, da vorne auf der Straße.«
    Â»Wie viele sind es?«, fragt Bex.
    Xen schnaubt verächtlich.
    Â»Bist du blind oder was?«
    Bex schnauzt zurück: »Natürlich nicht! Aber ich habe woanders hingeschaut.«
    Â»Dann dreh den Kopf rum.«
    Â»Ich muss Blade im Auge behalten.«
    Â»Wozu? Der schläft doch, oder?«
    Â»Ich weiß nicht.«
    Â»Ach, der hat sich doch seit Ewigkeiten nicht

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