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Zeig keine Angst!

Zeig keine Angst!

Titel: Zeig keine Angst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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Schulter, dann sieht sie wieder mich an. »Allerdings wissen wir noch nicht, wo. Wir wissen nur, dass du nicht auf dem Boot bleiben kannst.«
    Â»Wem gehört es?«
    Â»Jojos Dad. Dieses Ruderboot ist auch von ihm.«
    Â»Wer ist Jojo?«
    Â»Xens Freund.«
    Â»Ihr habt also noch zwei Leuten von mir erzählt.«
    Bex schüttelt den Kopf.
    Â»Jojo weiß nur, dass wir irgendeinem Kind helfen. Und sein Vater weiß gar nichts.«
    Das gefällt mir nicht, Bigeyes. Das gefällt mir überhaupt nicht. Aber ich kann nichts daran ändern. Und mir ist wieder schwindlig, als würde mir gleich schwarz vor Augen werden.
    Â»Blade?«, fragt Bex.
    Â»Was?«
    Â»Du siehst nicht gut aus.«
    Â»Danke.«
    Â»Deine Stirn …«
    Â»Was ist mit meiner Stirn?«
    Â»Na ja, sie …«
    Ich fasse hin und spüre den Verband. Er ist noch dran, unter der Wollmütze, aber beides ist nass.
    Â»Ich weiß«, sage ich. »Sieht übel aus.«
    Â»Dig hat ein ganz schlechtes Gewissen deswegen.«
    Â»Ein bisschen spät.«
    Sie antwortet nicht. Wir sind inzwischen nahe am Ufer. Sie wirft einen prüfenden Blick über die Schulter. Ich erkenne eine Gestalt links am Steg drüben. Aber das ist nicht Dig, sondern eine von den Tussis.
    Xen.
    Ich schaue mich nach den anderen um. Keine Spur von irgendwem. Aber ich sehe einen Van, der oben an der Straße geparkt ist. Er sieht aus wie der, den Riff gefahren hat. Bex rudert auf den Steg zu. Ich blicke sie an.
    Â»Wieso holst nur du mich ab?«
    Â»Weil die anderen nicht gut rudern können.« Sie schnieft, wischt sich die Nase am Ärmel ab und rudert weiter. »Aber ich schon.«
    Â»Woher kannst du das?«
    Â»Ich bin am Meer geboren. Und ich musste meinen Scheißvater immer zu seinem Segelboot rausrudern.« Sie schnieft erneut. »Nur dass er nie segeln wollte.«
    Sie verstummt, sieht weg und wieder her. Und plötzlich kann ich ihr alles vom Gesicht ablesen, was sie sagen will, aber nicht aussprechen kann. Ich starre sie an und schlucke heftig. Ich will ihr sagen, dass es mir leidtut, dass ich schon verstanden habe. Aber sie spricht zuerst, hastig und mit harter Stimme, als wolle sie mich vom Reden abhalten.
    Â»Es gibt noch einen Grund, warum ich allein gekommen bin.«
    Â»Ja?«
    Â»Dig meint, ich wirke nicht so verdächtig.«
    Ich will ihr trotzdem sagen, dass es mir leidtut. Denn ich weiß, was sie durchgemacht hat, Bigeyes. Aus eigener Erfahrung. Bei mir waren die Umstände zwar anders, aber es lief auf dasselbe raus. Ich sehe sie an und öffne den Mund, aber sie blickt mich zornig an. Da weiß ich, dass sie nichts hören will.
    Ich schaue mich wieder um. Es hat sich nichts verändert. Da ist niemand außer Xen, die mit den Händen in den Taschen auf dem Steg wartet.
    Â»Wie spät ist es?«, frage ich.
    Bex hört nicht zu. Sie blickt wieder über die Schulter, während sie auf den Landungssteg zurudert.
    Â»Bex, wie spät ist es?«
    Â»Was weiß ich«, murmelt sie. »Zehn oder elf.«
    Ich schaue mich erneut um. Wasser, Boote, das Ufer. Keine Spur von irgendwem außer Xen und uns beiden. Aber ich sage dir, Bigeyes, ich spüre überall Leute. Feinde, Bullen, und wer weiß, wer noch alles in der Nähe ist. Frag mich nicht, wie ich das weiß.
    Bex steuert das Ruderboot neben den Steg und blickt zu mir rüber.
    Â»Jetzt kannst du aufhören, dich an der Bank festzuklammern.«
    Xen starrt mit grimmiger Miene und funkelnden Augen zu uns runter. Ihr Blick erinnert mich an den von Kat, nur dass er härter ist. Nimm dich in Acht vor dieser Tussi, Bigeyes. Trau ihr nicht. Und ich sage dir noch was. Ich bin zwar verletzt und schwach und bekomme nicht mehr alles mit, aber eins sehe ich.
    Xen ist keine Freundin von Bex. Und die Abneigung ist gegenseitig. Schau dir die beiden an. Wenn Blicke töten könnten. Aber was zwischen den beiden abgeht, kann uns egal sein. Da ist Dig. Er beugt sich runter. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er aus dem Van gestiegen und auf den Steg gelaufen ist. Das macht mir Angst.
    So was ist mir bisher nie entgangen. Aber ich habe ihn nicht kommen sehen, und da ist er. Und nun fällt mir noch was anderes auf, an den beiden Tussis. Wie sie ihn ansehen.
    Okay, alles klar. Wahrscheinlich merkt Dig es auch, und wahrscheinlich gefällt es ihm. Aber wen interessiert das? Mich jedenfalls nicht, Bigeyes. Das ist ihr

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