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Zeig keine Angst!

Zeig keine Angst!

Titel: Zeig keine Angst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Bowler
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wollten. Was dann passiert ist, kann sie dir erzählen.«
    Ich sehe Bex an. Sie sitzt, wie Xen, stocksteif da.
    Â»Ich habe die Kerle gesehen«, sagt sie. »Sie sind dir zu dem Lagerhaus gefolgt. Und dann habe ich diese alte Frau gesehen und erkannt, dass es die aus dem Bungalow war. Aber ich war zu fertig, um groß nachzudenken. Ich habe zu ihr gesagt, dass wir irgendwas tun müssen. Aber dann habe ich die Panik gekriegt und bin weggerannt.«
    Xen schnaubt verächtlich. Dig fährt sie an: »Dir wäre vermutlich auch nichts Besseres eingefallen.«
    Â»Doch.«
    Â»Das glaube ich kaum.«
    Sie starrt ihn böse an. Er ignoriert sie und nickt Bex zu.
    Â»Erzähl weiter.«
    Bex sieht mich an.
    Â»Ich bin davongerannt wie der Teufel, den Pfad runter«, sagt sie. »Ich war schon weit weg, als ich die Schüsse gehört habe. Zwei. Peng! Peng! Ich bin zu Tode erschrocken. Ich wollte abhauen, aber dann bin ich stehen geblieben und habe mich versteckt. Da lag dieses umgedrehte Ruderboot, direkt neben dem Pfad. Ein altes Wrack. Dahinter habe ich mich verkrochen. Ich habe geheult, weil ich geglaubt habe, du seist tot. Und dann … Ich wusste, dass ich zurücklaufen musste. Ich musste nachschauen, was passiert war, und etwas unternehmen. Also bin ich losgelaufen.«
    Dig wendet sich wieder Xen zu. »Siehst du? Das hättest du nicht getan.«
    Â»Doch.«
    Â»Nein, du hättest dich verpisst.«
    Xen antwortet nicht, sondern macht nur ein finsteres Gesicht. Das ist nicht gut, Bigeyes. Glaub mir. Er muss Xen nicht so runterputzen. Sie ist doch schon wütend genug. Er gießt nur Öl ins Feuer. Aber das ist eine Sache zwischen den dreien. Da muss ich mich raushalten.
    Dig sieht nun wieder mich an.
    Â»Also Bex kehrt um«, sagt er. »Und als sie wieder dort bei dem Lagerhaus ankommt, sieht sie überall Polizei und einen Krankenwagen, der dich zum Krankenhaus fährt. Sie kommt zurück auf die Sally Rose und erzählt uns, was passiert ist. Und am nächsten Tag erfahren wir das mit Paddy.«
    Â»Dass er geschnappt wurde?«, frage ich.
    Dig schüttelt den Kopf.
    Â»Dass er tot ist.«
    Verdammt, Bigeyes, das ist mir völlig neu. Ich habe gewusst, dass die Bullen Paddy geschnappt haben. Das hat mir der Dicke erzählt, als ich draußen hinter dem Lagerhaus lag. Aber dass der Kerl tot ist, habe ich nicht geahnt.
    Dig trinkt seinen Kaffee aus und stellt die Tasse ab.
    Â»Es kam in den Nachrichten«, fährt er fort. »Dass die Polizei den Kerl gefunden hatte. Sein Name wurde nicht genannt, aber aus den Einzelheiten wurde klar, dass es sich um Paddy handeln musste. Nach Aussagen der Polizei gab es genug Indizienbeweise, dass er in dem Bungalow war und etwas mit dem Tod von Trixi zu tun hatte. Genug Beweise, die dich und Bex entlastet haben.«
    Er blickt Xen an.
    Â»Mir genügten die Beweise jedenfalls.«
    Sie dreht den Kopf weg.
    Â»Wie ist er gestorben?«, frage ich.
    Digs Blick schweift zu mir zurück.
    Â»Sein Tod war die Folge einer früheren Verletzung, hieß es in den Nachrichten. Angeblich hatte jemand mit einem Kricketschläger auf ihn eingeschlagen. Frag mich nicht, wie sie rausgefunden haben, dass es ein Kricketschläger war. Paddy hat es ihnen sicher nicht erzählt. Aber egal. Sie hatten die Indizienbeweise. Deshalb wurde mir nun klar, dass du Trixi nicht umgebracht hast.«
    Er sieht mich scharf an.
    Â»Wer das mit dem Kricketschläger auch war, er muss Paddy ordentlich verdroschen haben«, murmelt er.
    Ich antworte nicht. Er wartet eine Weile, aber ich bleibe stumm. Da redet er weiter, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    Â»Ich bekam ein schlechtes Gewissen, weil ich deinen Kopf so zugerichtet hatte. Aber ich hatte keine Zeit zum Nachdenken, weil du plötzlich wieder verschwunden warst. Es kam in allen Nachrichten. Dass du aus dem Krankenhaus ausgebrochen bist und dass weitere Morde geschehen sind. Und jetzt stecken wir auch in der Scheiße.«
    Er beugt sich näher zu mir.
    Â»Denn die Polizei war wieder da und hat uns ausgefragt. Und es sind noch mehr Leute aufgekreuzt. Nicht Paddys Kumpels, sondern andere Typen, die wir vorher noch nie gesehen hatten. Aalglatte Mistkerle. Sie sind nie gekommen, wenn die Polizei da war, sondern immer zu einer anderen Zeit. Sie haben mich und die Mädels und Riff überwacht. Immer wenn wir uns umgeschaut haben, hat sich irgendwer in der Nähe

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