Zeig mir, was Liebe ist
auf meiner Liste mit
Leuten, auf die ich verzichten könnte. Also, sieh zu, dass er
davon erfährt."
"Carrie
…"
"Ich
habe nicht gesagt, dass du reden kannst. Jetzt rede ich. Du hörst
zu. Ich will wissen, ob du verstanden hast, was ich dir gesagt habe.
Ein einfaches Nicken genügt."
Er
zupfte an seiner Hutkrempe, presste den Mund zusammen und atmete tief
ein.
"Hast
du verstanden?"
"Oh
ja", antwortete er, und sie war keineswegs über seinen
verärgerten Unterton überrascht.
Gut,
dachte sie. Er hat damit angefangen. Soll er doch auch mal erleben,
was das für ein Gefühl ist. Auf diese Weise fiel es ihr
leichter, weiterhin böse auf ihn zu bleiben.
"Mach
daraus ein 'Ja, ich verstehe, dass ich mich nicht in dein Leben
einmischen soll, denn es geht mich nichts an, mit wem du dich triffst
und was du tust.'"
Er
funkelte sie zornig an. "Ich habe es schon einmal gesagt, und
daran hat sich nichts geändert. Du wirst mich immer etwas
angehen."
Sie
ignorierte den beharrlichen Unterton in seiner Stimme und
konzentrierte sich auf ihre Wut, um auf dem Kurs zu bleiben. "Sag
es, Ryan. Versprich mir, dass du mir nicht mehr zu nahe kommst, wenn
ich mit Nathan Beldon zusammen bin. Das heißt, wenn ich jemals
wieder mit ihm zusammen sein sollte", fügte sie entmutigt
hinzu. Ein Mann konnte sicherlich nur ein gewisses Maß an von
Testosteron gesteuerten Beschützern aushalten, bevor er seine
Sachen packte und verschwand. Nathan hatte wahrscheinlich sein Limit
erreicht.
"Er
ist nichts für dich, Carrie."
Sie
starrte ihn fassungslos an. "Du hast kein Recht, darüber zu
befinden!" fuhr sie ihn an, wobei die Frustration, die sie
angesichts der Situation verspürte, ihren Worten zusätzliches
Gewicht verlieh.
Sie
schloss die Augen und bedeckte ihr Gesicht mit den geballten Fäusten,
während sie laut aufstöhnte. "Warum kannst du mich
nicht einfach in Frieden lassen?"
In
ihren Augen standen Tränen, als sie die Hände wieder sinken
ließ. "Du willst mich doch nicht … warum also
kannst du mich nicht einfach in Frieden lassen?"
Oh
nein! Sie konnte nicht glauben, dass sie das gesagt hatte. Du
willst mich doch nicht. Beschämt drehte sie Ryan den Rücken
zu.
Oh
Mann, dachte Ryan, dessen Herz zerbrach, als er sah, wie sie
niedergeschlagen die Schultern hängen ließ.
Er
wollte sie nicht? Er unterdrückte ein Stöhnen. Wenn es nur
so wäre.
Man
brauchte sie doch nur anzuschauen. Sie war wunderschön,
intelligent, fürsorglich, mitfühlend und so
leidenschaftlich, wie eine Frau nur sein konnte. Und im Moment
zitterte sie aus einer Mischung von Wut und Verletzlichkeit, dass es
ihn geradezu schmerzte, so sehr begehrte er sie.
Zärtlich
umschloss er ihre Schultern und drehte sie zu sich herum. Und
verspürte ein Gefühl von Sehnsucht und Lust, das ihn mit
der Kraft einer Flutwelle durchströmte.
Welcher
Mann, der noch bei Sinnen war, würde sie nicht wollen? Welcher
Mann aus Fleisch und Blut könnte etwas anderes wollen, als sie
in die Arme zu nehmen und die einzelne Träne, die ihr über
die Wange rollte, fortzuküssen? Welcher Mann, der auch nur ein
Quäntchen Testosteron in sich hatte, würde nicht töten,
um das Feuer ihrer Leidenschaft spüren zu können?
Er
war ein Mann, auf den all das zutraf. Und obendrein noch ein Mann
völlig außer Kontrolle. Plötzlich konnte er nicht
mehr an sich halten. Er zog Carrie langsam zu sich heran und
beobachtete das wechselnde Mienenspiel in ihrem Gesicht, während
er sein Bein zwischen ihre schob und er ihre vollen Brüste an
sich spürte.
Tränen
schimmerten in ihren Augen, aber auch Erstaunen und Vorfreude
blitzten darin auf. Und das war sein Verderben.
Keine
Macht der Welt hätte ihn in diesem Augenblick davon abhalten
können, seinen Kopf zu senken und sich von ihren Lippen gefangen
nehmen zu lassen, die so weich waren und so wundervoll schmeckten.
Falsch,
falsch, falsch. Die Worte kamen aus dem winzigen Teil seines
Gehirns, der noch immer funktionierte. Aber sie verstummten, als
seine Gefühle auch den letzten Rest von Vernunft vertrieben.
Gütiger
Himmel, sie war so süß. Und so frech und sexy, als sie
sich auf die Zehenspitzen stellte, ihre Arme um seinen Hals schlang
und sich sehnsüchtig an ihn presste. Der Himmel möge ihm
helfen – er musste das unterbinden.
Aber
er konnte es nicht. Es war zu gut. Carrie war zu gut. Sie war einfach
alles: sinnlich, schüchtern und doch voller Begierde. Und auch
er war voller Verlangen. Noch nie hatte er eine Frau so sehr gewollt
wie
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