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Zeig mir, was Liebe ist

Zeig mir, was Liebe ist

Titel: Zeig mir, was Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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sagte sie in zuckersüßem Ton, als er auf
ihre Veranda hinaustrat, "und ich danke dir herzlich dafür,
dass du meinst, genau zu wissen, was das Beste für mich ist."
Sie beobachtete sein Gesicht, auf dem sich die zur Schau gestellte
Großmut in Argwohn verwandelte.
    "Das
war sarkastisch gemeint, oder?"
    "Du
hast also doch noch ein paar funktionierende graue Zellen",
stieß Carrie mit einem spöttischen Lächeln hervor und
warf ihm die Tür vor der Nase zu.
     
    Ryan
hörte, wie Carrie die Tür verschloss. Hörte, wie sie
sie anfing zu schluchzen.
    Er
senkte den Kopf, schloss die Augen und hätte Carrie fast
gebeten, ihn wieder hineinzulassen.
    Er
wollte sie festhalten, wollte ihr die Wahrheit sagen. Dass er
verrückt nach ihr war. Dass er ihr nicht hatte wehtun wollen,
dass er tatsächlich kaum Gehirnzellen besaß, die
funktionierten, wenn es um sie ging, denn sonst hätte er sie
nicht geküsst und sich dann noch zu so einer idiotischen Ausrede
hinreißen lassen.
    "Himmel,
selbst Shamu hätte sich eine bessere Geschichte ausgedacht,
damit Carrie nicht merkt, was wirklich hinter diesem Kuss gesteckt
hat. War nicht als Beleidigung gemeint, Kumpel", meinte er zu
dem Hund, der ihn seelenvoll anschaute, als er in den Wagen stieg.
    Und
was hat hinter diesem Kuss gesteckt? fragte er sich grimmig.
    Er
lehnte sich in seinem Sitz zurück. Die Wahrheit war, dass er in
dem Moment, als er seine Lippen auf ihre gepresst hatte, aufgehört
hatte, sie als das kleine Carrie-Bärchen anzusehen. In seinen
Armen war sie zur Frau geworden. Eine Frau, deren Reaktion ein
spontanes Auflodern von Leidenschaft gewesen war … was seine
eigene Erregung nur noch mehr entfacht hatte.
    Verflixt,
er war noch immer erregt. Er presste die Finger um das Lenkrad, um
das Zittern zu unterdrücken, und starrte dann durch die
Windschutzscheibe ins Nichts.
    Und
endete mit seinen Überlegungen im Nichts.
    Es
gab keine vernünftige Antwort auf die vielen
Was-wäre-wenn-Fragen, die trotz der Ausweglosigkeit der
Situation in seinem Kopf herumschwirrten, seit er Carrie geküsst
hatte. Doch sie ließen sich nicht ausblenden. Was wäre,
wenn er sie geliebt hätte? Was wäre, wenn sie nicht Travis'
Schwester wäre? Was wäre, wenn sie nicht tabu für ihn
wäre, wegen der hundert anderen Gründe, die alle darauf
hinausliefen, dass er nicht das war, was sie brauchte?
    Er
kam sich wie das letzte Scheusal vor, als er den Schlüssel
umdrehte, den Gang einlegte und langsam fortfuhr. Im Stillen
verfluchte er Travis dafür, dass er ihn in diese Situation
gebracht hatte. Und Beldon, weil der es gewagt hatte, Carrie
anzumachen. Und er ärgerte sich über die schlaflosen
Nächte, in denen er, Ryan, sich verzweifelt vorgestellt hatte,
dass ein anderer Mann sie womöglich das erste Mal lieben würde
– und dann immer wieder.
    Sein
Magen krampfte sich bei diesem Gedanken zusammen. Er wusste, dass er
nicht dieser Mann sein konnte. Er hatte es seit Jahren gewusst.
Carrie hatte ihn schon immer angehimmelt. Um ihretwillen hatte er
sich bemüht, sie davon abzubringen. Eigentlich hatte er gedacht,
dass sie inzwischen darüber hinweg wäre. Ihre Reaktion eben
bewies, dass dem nicht so war.
    Er
trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad, als er durch die Stadt zum
"Texas Cattleman's Club" fuhr, wo er an der Bar ein Bier
trinken wollte. Das kühle Blonde würde zwar nicht das
ersetzen, was er wirklich wollte, ihm aber etwas zu tun geben für
seine Hände – und seinen Mund – etwas anderes, als
die Frau zu küssen, die er kein Recht hatte zu küssen.
    Er
hatte nie verstanden, warum Carrie sich überhaupt zu ihm
hingezogen gefühlt hatte. Bisher hatte er immer angenommen, es
hätte etwas mit seiner Rodeokarriere zu tun. Frauen schienen auf
Rodeoreiter zu stehen, und er hatte im Laufe der Jahre wahrlich
reichlich Spaß mit so einigen Frauen gehabt. Aber er sah sich
nicht gerade als gute Partie an – auf jeden Fall nicht gut
genug für Carrie.
    Okay,
er könnte finanziell gut für sie sorgen. Er besaß
mehr als genug Geld, aber das war geerbt und nicht sein Verdienst.
Sein Großvater hatte in der Ölbranche reichlich verdient,
und sein Dad hatte die Tradition des Geldverdienens fortgesetzt,
indem er durch den Handel mit Immobilien ein Vermögen gemacht
hatte. Aber Carrie brauchte sein Geld sowieso nicht. Travis hatte
dafür gesorgt, dass es ihr niemals an etwas mangeln würde.
    Außerdem
hatte Ryan schon vor langer Zeit gelernt, dass Geld keinen Mann
machte … jedenfalls nicht die Art

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