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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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lässt die Schatten niemals hinter sich.«
    Blaustern setzte sich. »Sie dürfen die Wahrheit nicht erfahren. Wir hatten unsere Gründe, dieses Geheimnis vor ihnen zu verbergen – darin waren wir uns alle einig, Gelbzahn. Wir müssen tun, was für den Clan am besten ist.«
    Gelbzahn legte den Kopf auf die Seite. »Eine Lüge bleibt eine Lüge. Wie soll das richtig sein?«
    »Wir haben sie aber doch gar nicht belogen«, erinnerte Weißpelz.
    »Aber wir verbergen die Wahrheit immer noch vor ihnen«, widersprach Gelbzahn. »Und ich bin davon überzeugt, dass diese Heimlichtuerei nicht gut für sie ist.«
    »Sie kennen die Prophezeiung«, warf Tüpfelblatt ein.
    Gelbzahn trat von einer Pfote auf die andere. »Die Prophezeiung! Ich wünschte, sie hätten nie davon erfahren. Ich wünschte, ich hätte nie davon gehört! Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, wenn sie ihre besonderen Kräfte nicht bekommen hätten.«
    Tüpfelblatt strich Gelbzahn mit dem Schwanz über die Flanke. »Du weißt, dass wir mit dieser Sache nichts zu tun hatten«, besänftigte sie. »Wir können nur hoffen, dass sie ihre Kräfte klug einsetzen, zum Besten des DonnerClans.«
    »Nur für den DonnerClan?« Weißpelz machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn sie so mächtig sind, sollten sie dann nicht allen Clans helfen?«
    Blaustern riss die Augen auf. »Diese Jungen sind im DonnerClan geboren! Sie sind zu loyalen DonnerClan-Kriegern erzogen worden. Warum sollten sie sich für irgendeinen anderen Clan verantwortlich fühlen?«
    Gelbzahn sah die ehemalige DonnerClan-Anführerin missbilligend an, sagte aber nichts.
    »Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht in allen Punkten einer Meinung sein können«, miaute Weißpelz versöhnlich. »Die Jungen sollten vor allem ihre Kriegerahnen respektieren und sich von ihnen leiten lassen.«
    »Ja«, stimmte Tüpfelblatt zu. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie erfahren, was wir ihnen zu sagen haben.«
    Weißpelz zuckte mit einem Ohr, an dem ein Grashalm kitzelte. »Keine Katze kommt so klug zur Welt, dass sie von den Ahnen nichts lernen kann. Wir müssen sie leiten, wo wir können.«
    »Leichter gesagt als getan«, murrte Gelbzahn.
    Über ihren Köpfen flatterte ein Schmetterling, der in Etappen gegen den Wind ankämpfte. Tüpfelblatt blinzelte, dann machte sie plötzlich einen Satz und schlug die Pfoten über dem Kopf zusammen. Der Schmetterling sauste hoch und außer Reichweite.
    »Mäusedung!« Tüpfelblatt ließ sich wieder auf alle vier Pfoten fallen. Sie sah, dass Blaustern davontrabte. »Du gehst schon?«
    Blaustern sah sich nach Gelbzahn um. »Es gibt nur Streit, wenn ich noch bleibe.«
    Gelbzahn schnippte mit der Schwanzspitze. »Du glaubst also, wir sollten es ihnen immer noch nicht sagen?«
    »Ich kann verstehen, was du fürchtest, Gelbzahn«, sagte Blaustern leise. »Aber vorerst ist das Geheimnis bei uns am besten aufgehoben.«
    Gelbzahn wandte den Blick ab. »Wie kann eine Katze nur so stur sein«, murmelte sie leise vor sich hin.
    »Blaustern ist davon überzeugt, dass sie das Richtige tut«, lenkte Weißpelz ein. »Früher hast du ihr einmal vertraut, weißt du noch?« Er nickte Gelbzahn und Tüpfelblatt zu, dann folgte er Blaustern von der Lichtung.
    »Und was ist mit dir?« Gelbzahns blasse Augen ruhten auf Tüpfelblatt. »Findest du diese Heimlichtuerei richtig?«
    »Die Wahrheit ist eine mächtige Waffe«, antwortete Tüpfelblatt. »Wir müssen uns gut überlegen, wie wir sie einsetzen.«
    »Das ist keine Antwort!«, fauchte Gelbzahn.
    Tüpfelblatt sah Gelbzahn forschend in das ängstliche Gesicht. »Warum machst du dir so große Sorgen?«
    Gelbzahns Rückenfell sträubte sich. »Genau weiß ich es nicht«, gab sie zu. »Ich habe bloß so ein Gefühl.« Ihr Blick schweifte über die Bäume, suchend sah sie sich im Wald um. »Irgendetwas stimmt nicht. Etwas Dunkles kommt auf uns zu und das kann nicht einmal der SternenClan verhindern. Und wenn es kommt, werden wir nichts tun können, um die Clans zu schützen. Wir werden nicht einmal uns selbst schützen können.«

1. KAPITEL
    Tief geduckt presste Distelpfote ihren Bauch fest an den Stein. Er war noch warm von der Sonne, die in der Ferne hinter den Hügeln versank. Ein kalter Wind aus den Bergen zauste ihr Fell. Von hier aus fiel ihr Blick auf grüne Felder, die sich bis zu einem Waldstreifen erstreckten. Irgendwo hinter diesen Bäumen lagen der See und ihr Zuhause.
    Die Bäume hatten das Laub noch nicht abgeworfen, aber es war

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