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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Prophezeiung?
    Bernsteinpelz zog die Pfote weg. »Ich habe kein Blut geschmeckt, war mir aber nicht sicher, ob ein Stein stecken geblieben ist.« Sie leckte die Pfote. »Meine Ballen sind in den Bergen so hart geworden, dass ich Schwielen nicht mehr von Schrammen unterscheiden kann.«
    »Kein Stein«, versicherte ihr Häherpfote. Mit einem Nicken deutete er in die Richtung, aus der er Wasser über Steine plätschern hörte. »Dieser Bach scheint nicht besonders tief. Stell dich hinein. Im Wasser müsste die Schwellung zurückgehen.«
    Er tappte hinter ihr her und hörte es platschen, als sie ins Wasser sprang. Sie schnappte nach Luft. »Das ist eiskalt!«
    »Gut so«, miaute er. »Dann schwillt die Pfote schneller ab.« Er spitzte die Ohren. Distelpfotes und Löwenpfotes Stimmen waren in der Ferne verklungen. Wenigstens hatte er sein Geheimnis mit ihnen geteilt, das er so lange für sich behalten hatte. Als er ihnen davon erzählte, hatte er sich gefühlt, als würde er ein unbekanntes Territorium betreten, jedes Wort, das er aussprach, war wie ein Pfotenschritt auf unsicherem Boden gewesen. Löwenpfote hatte die Nachricht zur Kenntnis genommen, als hätte sich ihm etwas Verwirrendes endlich erklärt. Aber Distelpfotes Reaktion hatte ihn enttäuscht. Anscheinend sorgte sie sich einzig und allein darum, wie sie ihre Macht zum Nutzen des DonnerClans einsetzen könnten, und lamentierte ständig über das Gesetz der Krieger. Kapierte sie denn nicht, dass die Prophezeiung viel mehr zu bedeuten hatte? Sie hatten Kräfte verliehen bekommen, die weit über das hinausreichten, was gewöhnliche Katzen erreichen konnten.
    Bernsteinpelz’ Miauen riss ihn aus seinen Gedanken. »Das Wasser ist wirklich schrecklich kalt.«
    »Es ist Gebirgswasser.«
    »Das hab ich auch gemerkt«, miaute Bernsteinpelz ungehalten. »Meine Pfoten sind schon taub!«
    »Dann komm eben raus.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung sprang sie ans Ufer und schüttelte sich neben ihm das Wasser von den Pfoten, eisige Tropfen spritzten auf sein Fell.
    Häherpfote fing an zu zittern und trat beiseite. Gebirgswind und kaltes Wasser waren eine üble Mischung. »Tut dir deine Pfote noch weh?«
    »Ich spüre überhaupt nichts mehr«, antwortete Bernsteinpelz. »Genau genommen spüre ich in keiner meiner Pfoten mehr etwas.«
    Eichhornschweif trat zu ihnen. »Geht’s besser?«
    »Ich glaube schon«, miaute Bernsteinpelz.
    Häherpfote spürte die Zunge seiner Mutter am Ohr. »Alles in Ordnung, mein Kleiner?«, fragte sie sanft.
    Er duckte sich mürrisch. »Warum sollte irgendwas nicht in Ordnung sein?«
    »Vielleicht bist du müde.« Eichhornschweif setzte sich. »Die Reise war hart.«
    »Mir geht es gut«, knurrte Häherpfote. Die Schwanzspitze seiner Mutter zuckte, er hörte, wie sie damit an den rauen Felsen schlug. Er machte sich darauf gefasst, dass sie ihm nun erklären würde, wie viel anstrengender die Reise für ihn gewesen sein musste, weil er schließlich blind war, um anschließend noch in ihrer mäusehirnigen Art hinzuzufügen, dass er sich großartig auf dem fremden Gelände zurechtgefunden hatte.
    »Seit der Schlacht seid ihr alle drei recht still gewesen«, hob sie an.
    Sie sorgt sich um uns alle! Häherpfotes Ärger verflog. Er hätte sie gern beruhigt, aber das überwältigende Geheimnis, das seine Gedanken gefangen nahm, durfte er ihr auf keinen Fall verraten. »Wir wollen einfach nur nach Hause«, sagte er schließlich.
    »Das geht uns allen so.« Eichhornschweif legte Häherpfote das Kinn auf den Kopf und er presste sich an sie. Plötzlich fühlte er sich wieder wie ein Junges und genoss dankbar ihre Wärme.
    »Sie sind zurück!«
    Als Eichhornschweif Bernsteinpelz rufen hörte, zog sie sich zurück.
    Häherpfote suchte mit der Nase nach Distelpfote und Löwenpfote. Er hörte Krallen auf Felsen kratzen, worauf Windpfote erschien.
    »Lasst sehen, was ihr erbeutet habt!« Bernsteinpelz eilte den Schülern entgegen.
    Häherpfote wusste längst, was sie gefangen hatten. Mit knurrendem Magen tappte er hinter ihr her, das Wasser lief ihm im Mund zusammen, während ihm der Duft nach Eichhörnchen, Kaninchen und Taube in die Nase stieg. Und all diese Köstlichkeiten waren für die Stammeskatzen.
    Krähenfeder und Brombeerkralle drängten sich bereits um den improvisierten Frischbeutehaufen. Sturmpelz und Bach hielten sich abseits, anscheinend waren ihnen die Geschenke peinlich.
    »Von diesem fetten Kaninchen werden alle Zukünftigen satt«, miaute

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