Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
dachte. Wie hatten sie bloß glauben können, dass sie einen Fuchs verjagen könnten, obwohl sie noch so klein waren? Am Ende hatte der Fuchs sie gejagt.
    Der Geruch wurde immer kräftiger, aber er war schal. Hier hatte sich schon seit einiger Zeit kein Fuchs mehr aufgehalten. Dann wurde die Brombeerhecke löchriger und eine Öffnung mit glatten Rändern tauchte am Boden auf. Distelpfote hat den Fuchsbau gefunden! Seine Nase sagte ihm, dass der Bau schon einige Zeit nicht mehr benutzt worden war.
    Löwenpfote kroch hinein und spähte in die Finsternis. Distelpfotes Geruch mischte sich unter den nach Fuchs. Sie war hier drin gewesen! Erstaunt über ihren Mut, kroch er tiefer in die Dunkelheit, sein Herz schlug schneller. Der Gang war schmal, kalte Erde streifte seine Schultern. Plötzlich führte der Tunnel in Schlangenlinien steil abwärts und Löwenpfote tastete sich mit zuckenden Schnurrhaaren weiter. Die Erde unter seinen Pfoten war feucht und blieb an den Ballen kleben. Er vermutete, dass sich der Tunnel bald öffnen würde. Der Fuchsbau konnte nur noch wenige Schritte vor ihm sein. Während Löwenpfote immer tiefer in der Erde verschwand, fragte er sich, ob er hier vielleicht nur seine Zeit verschwendete. Andererseits hatte Distelpfote irgendetwas erschreckt, und er musste einfach herausfinden, was das war. Beharrlich tappte er weiter durch die Stille. Was konnte nur so tief hier unten leben?
    Plötzlich wehte ihm ein Windhauch um die Nase. Da vorn musste eine Öffnung sein. Er folgte dem Tunnel um eine Biegung, seine Pfoten kamen auf glatt poliertem Fels ins Rutschen. Kalte, frische Luft blies auf ihn zu, sodass seine Schnurrhaare zittern. Dann wurde der Tunnel breiter, und Löwenpfote entdeckte staunend, dass er keinen einfachen Fuchsbau gefunden hatte. Licht strömte von fern herein und erhellte steinerne Wände mit einem zerklüfteten Dach hoch oben über seinem Kopf. Es roch nach Fels und Wasser, anders als überall im Wald, und doch war ihm der Geruch seltsam vertraut. Dieser Weg musste zum Fluss der Finsternis führen! Löwenpfote erinnerte sich an Heidepfote und die Flut und hatte ein Gefühl, als würde Wasser seinen Pelz umspülen. Sein Rückenfell sträubte sich. Distelpfote hatte noch einen Eingang gefunden!
    Warum hatte sie es ihm nicht gesagt? Löwenpfote ritzte mit den Krallen Furchen in den Stein. Er kannte den Grund. Natürlich! Hell wie Eispfotes Pelz in der Dämmerung leuchtete die Erkenntnis auf.
    Sie hat Angst, ich könnte mich wieder mit Heidepfote treffen! Wut rumorte in seinem Bauch. Ich bin ein loyaler DonnerClan-Krieger! Wann wird sie mir endlich vertrauen?

8. KAPITEL
    »Meine Jungen!«
    Häherpfote fauchte in sich hinein. Minka sorgte sich nie um irgendeine Katze außer ihren Jungen. Alle anderen Clan-Katzen konnten verhungern, ihr war das egal. Sie war eben nicht im Clan geboren. Feuersterns Bekanntmachung, dass der WindClan tatsächlich Beute stahl, hatte den Clan in helle Aufregung versetzt. Die Überreste der Amsel lagen mitten auf der Lichtung, wo Farnpelz den Kadaver fallen gelassen hatte.
    Minka legte ihren Schwanz um Rosenjunges und Unkenjunges.
    »Lass mich!« Unkenjunges scharrte mit seinen winzigen Krallen am Boden und befreite sich aus der Umklammerung seiner Mutter.
    Geschieht dir recht! Häherpfote verließ die Kinderstube, wo er nach Millie gesehen hatte.
    »Wir müssen ihnen eine Lektion erteilen, damit sie die Grenzen wieder achten«, knurrte Dornenkralle.
    Borkenpelz’ Schwanz wischte über den Boden. »Es wäre mir ein Vergnügen, gegen Kurzstern zum Kampf anzutreten«, fauchte er. »Der fuchsherzige Dieb hat uns viel zu oft bestohlen.«
    Mausefell lief vor dem Bau der Ältesten auf und ab. »Beim WindClan hat sich so viel verändert, seit Riesenstern nicht mehr Anführer ist«, miaute sie wehmütig.
    Feuerstern stand auf der Hochnase, neben ihm Borkenpelz, der von seinem Sprint durch den Wald immer noch außer Atem war. »Wir werden zusätzliche Patrouillen aufstellen«, versicherte der Anführer seinem Clan, »vor allem eine vor Sonnenaufgang, damit wir unsere Beute schützen.«
    Seine Stimme klang ruhig, aber Häherpfote spürte seine Furcht, die in Wellen von der Hochnase schwappte und wie ferner Donnerhall im Felsenkessel und zwischen den Wänden hin und her gejagt wurde.
    WindClan-Krieger!, dachte Häherpfote wütend. Selbst wenn sie große Probleme hatten, ihren Clan zu ernähren, war Diebstahl doch eine Lösung für Feiglinge. Wie konnte Kurzstern als

Weitere Kostenlose Bücher