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Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Zeit der Dunkelheit (Band 4)

Titel: Zeit der Dunkelheit (Band 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Häherpfote, du passt auf sie auf und berichtest mir, sobald du irgendeine Veränderung bemerkst. Ich muss mich um die übrigen verletzten Katzen kümmern.« Ihr Blick wanderte zu Lichtherz, die mit einem Bündel Kräuter im Maul zwischen den Kriegern umherlief. »Lichtherz schafft das unmöglich allein.«
    Feuerstern trat vor und legte Blattsee die Schnauze auf den Kopf. »Ich bin sehr stolz auf dich.«
    »Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht«, flüsterte Blattsee.
    Feuerstern wandte sich an seine Gefährtin. »Du bist bestimmt erschöpft. Du solltest etwas essen und dich ausruhen.«
    Sandsturms grüne Augen funkelten. »Sie ist mein Junges! Ich werde nicht von ihrer Seite weichen!«
    Ein dornenspitzer Stich traf Distelpfote mitten ins Herz. Sie ist aber auch meine Mutter! Sie darf nicht sterben!
    »Komm mit.« Löwenpfotes Schwanz streifte Distelpfotes Flanke. »Wir bauen ihr ein Nest.«
    Fuchspfote und Eispfote hockten dicht aneinandergedrängt eine Schwanzlänge entfernt.
    »Dürfen wir helfen?«, miaute Fuchspfote.
    »Wir müssen Material suchen, um ein Nest zu bauen«, erklärte Löwenpfote. »Alles, was weich und warm ist.«
    Als Fuchspfote und Eispfote davoneilten, bemerkte Distelpfote, dass Feuerstern und Brombeerkralle in ein Gespräch vertieft mit Graustreif, Borkenpelz und Dornenkralle unter der Hochnase saßen.
    »Der Kampf ist doch beendet«, miaute sie. »Was gibt es denn da noch zu reden?«
    »Dieser Kampf ist weder gewonnen noch verloren«, erklärte Löwenpfote. »Die verlöschende Sonne hat ihn unterbrochen. Da die Sonne jetzt wieder zurückgekehrt ist, könnte der WindClan auf die Idee kommen, dort weiterzumachen, wo er aufgehört hat.«
    »Das dürfen sie nicht!« Distelpfote sträubte sich vor Entsetzen das Fell. »Der SternenClan hat uns gesagt, dass wir nicht kämpfen sollen!«
    »Falls es der SternenClan war, der die Sonne ausgelöscht hat«, murmelte Löwenpfote.
    Fuchspfote kam angerannt. Eine riesige Feder flatterte in seinem Maul. »Ist die gut?« Er musste niesen, die Feder flog in die Luft und schwebte wieder zu Boden.
    »Ein Anfang ist es auf jeden Fall«, miaute Löwenpfote. »Ich glaube aber, wir sollten uns außerhalb des Lagers umsehen. Wir brauchen eine Menge Polstermaterial.«
    Distelpfote warf noch einen Blick auf Eichhornschweif, die jetzt auf der Seite lag. Ihre Flanken bewegten sich kaum und sie wirkte klein und kalt. Häherpfote hatte sich dicht an sie geschmiegt, seine Schnauze neben ihre gelegt und schien ihrem Atem zu lauschen.
    »Komm jetzt«, drängte Löwenpfote. Er lief durch den Tunnel voraus und in den Wald hinaus.
    Distelpfote sah sich überrascht um. Wie friedlich es ist. Als ob nichts geschehen wäre. Die Sonne strömte durch die Zweige herein und in den Bäumen zwitscherten die Vögel. Ein paar Blätter schwebten zu Boden. Mit jedem Sonnenaufgang rückte Blattfall näher. Die Farnwedel waren fast alle zu Laub geschrumpelt und zu steif und hart für ein Nest. Sie tappte hinter Löwenpfote her, ihre Erschöpfung war zurückgekehrt. Hier und da erinnerten sie ein zertretenes Grasbüschel oder ein Fellfetzen in einer Brombeerranke an das Gefecht, in dem sie kürzlich mitgekämpft hatte, und ihre Wunden fingen wieder an zu brennen.
    »Die hier sind weich.« Löwenpfote war neben einigen grünen Farnwedeln stehen geblieben. Anfangs biss er sie noch am unteren Ende ab, aber dann riss er sie einfach aus der Erde.
    Distelpfote machte sich an das nächste Büschel, und so arbeiteten sie stetig weiter, bis sie einen großen Haufen aufgetürmt hatten.
    »Fuchspfote!« Löwenpfote rief seine Baugefährten herbei.
    »Wir kommen!«
    Aus dem raschelnden Unterholz tauchten Fuchspfote und Eispfote mit dicken Moosbüscheln zwischen den Zähnen auf.
    »Ich glaube, wir haben genug«, entschied Löwenpfote. Er legte eine Pfote über den Farnwedelhaufen und begann, sie Richtung Lager zu zerren. Distelpfote half, indem sie alle Wedel, die sich aus dem Haufen lösten, wieder zurückschob. Sie war so müde, dass sie nur noch erkennen konnte, was sich direkt vor ihrer Nase befand, und um sie herum schien der Wald zu schwanken.
    »Wir hätten auf jeden Fall gewonnen«, keuchte Löwenpfote, als sie sich der Dornenbarriere näherten.
    Wirklich? Distelpfote war sich da nicht so sicher. Ein Gefühl sagte ihr, dass alle vier Clans etwas verloren hatten, wobei sie nicht so genau sagen konnte, was das war.
    Als sie wieder bei Eichhornschweif eintrafen, lag die Kriegerin immer noch

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