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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ganze Zeit davon geredet, daß alle intelligenten Arten zusammen arbeiten sollten?«
    »Zusammen arbeiten, ja; aber nicht zusammen leben. Ich meine, nicht häuslich, nicht im Ehestand, gewissermaßen.«
    »Was er meint, Euer 'och wohl geborene 'äßlichkeit«, sagte Mudge, als Jon-Toms Proteste zu einem bloßen Gestammel degenerierten, »is, daß er keine Ahnung 'at, wovon er eigentlich redet. Das weiß ich genau: Ich muß mir diesen Blödsinn nämlich jetzt schon über 'n Jahr an'ören.«
    »Und noch etwas«, warf Jon-Tom hastig ein. »Ich bin bereits verheiratet.«
    »Oh, kein Problem.« Der Häuptling hob beide Tatzen ungefähr zehn Fuß in die Luft und gab einen Strom unverständlichen Kauderwelschs von sich. »So.« Dann senkte er die Tatzen wieder und lächelte schief. »Jetzt bist du geschieden und kannst wieder heiraten.«
    »Nicht nach den Gesetzen meines Landes.«
    »Vielleicht nicht, aber du wirst ja jetzt nach den Gesetzen dieses Landes leben. Komm her.« Er griff nach ihm, packte sein rechtes Handgelenk und hob ihn fast vom Boden, als er ihn neben die Tochter zerrte. Die war einen halben Fuß größer als er und wog mindestens achthundert Pfund.
    »Liebling.« Sie legte die Arme um ihn, und so gönnte ihm das Schicksal die seltene Erfahrung einer echten Bärenumarmung. Die glücklicherweise nur kurze Begegnung ließ ihn mit wunden Rippen und völlig außer Puste zurück, als hätte er gerade eine Woche in der Praxis eines Chiropraktikers verbracht. Möglicherweise hatte sie begriffen, daß Blau nicht seine normale Gesichtsfarbe war. Als er nach Luft japste, hob der Häuptling die Arme und verkündete dem Rest des Stammes feierlich: »Heute abend große Hochzeit, ihr kommt alle, jede Menge Tanzen und Singen, jede Menge zu essen. Allerdings nicht«, fügte er noch hinzu, »einen von unseren Gästen.« Letztere Anordnung wurde mit einigem enttäuschten Stöhnen quittiert, doch das ging im allgemeinen Gejubel unter. Die bezaubernd bukolische Szene erinnerte Jon-Tom an die fröhliche Nacht auf dem Kahlen Berg aus Fantasia, wobei er hier selbst eine der Hauptrollen spielte.
    »Seine Scheußlichkeit läßt uns also großzügigerweise laufen. Is ja wirklich 'och'erzig von ihm.«
    »Ich vermute, daß er auf seine eigene tumbe, träge Art begriffen hat, daß es taktisch unklug wäre, die Gefährten des Bräutigams aufzufressen«, meinte Weegee.
    »Ja - bis die 'ochzeit vorbei is. Wart es nur ab. Das 'eißt, wart es lieber nich ab, denn verdammt wollen wir sein, wenn wir lange genug 'ier 'erum'ängen, um das festzustellen. Sobald die die Augen von uns wenden, verduften wir.«
    »Was ist mit Jon-Tom?«
    »Was is mit ihm?« Mudge war alles andere als mitfühlend.
    »Der 'at sich doch selbst in diese wunderschöne Patsche manövriert, was muß er auch über Liebe und Freundschaft und intelligente Wesen und all so 'n Quatsch singen. Soll er sich da auch selbst wieder raussingen. Wir können doch nich bis nach der 'ochzeit 'ier 'erum lungern, um festzustellen, was mit ihm passiert, 'aben schließlich auch noch unser eigenes Leben, an das wir denken müssen, und müssen verschwinden, solange unsere charmanten Gastgeber noch gut gelaunt sind.« Dann flüsterte er dem dicht neben ihm stehenden Waschbär zu: »Was ist mit dir, Vorsicht, alter Kumpel?«
    »Ich fürchte, diesmal muß ich dir wirklich zustimmen.
    Der arme Jon-Tom hat sich in eine fürchterliche Klemme hinein galoppiert. Da sehe ich auch keinen Ausweg mehr.« Er kicherte reumütig. »Der sollte lieber noch etwas vor heute abend unternehmen. Die Hochzeitsnacht mit dem Fleischberg könnte gefährlich sein. Wenn die Braut außer sich gerät, findet er sich hinterher in Stücken wieder wie seine Duar.«
    Mudge und Weegee stimmten der Einschätzung des Waschbären zu, was die brautnächtlichen Aussichten ihres Freundes anging.
    Jon-Tom und seine Verheißene wurden in eine eigene Höhle geführt. Der Boden bestand aus sauberem Sand. Es gab einen Tisch und Stühle und eine Reihe unerwartet modern aussehender Chaiselongues. Da er nicht wußte, was er sonst tun sollte, legte er sich auf eine von diesen. Die Ogerdame ließ sich sofort auf der anderen nieder. Die knarrte bedrohlich.
    Der offizielle Wartesaal, sagte er sich. Als würde man auf eine Operation warten. Es war ihm nicht gestattet, die Höhle zu verlassen, doch konnte er seine Gefährten draußen umherschlendern sehen. Offensichtlich durften sie sich im Lager frei bewegen. Dies zwang seine Gedanken zu einem

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