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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Bewußtsein der Männer dadurch zu erweitern, daß sie einige Schädel einschlug.
    Bösartig grinsend kam der Häuptling auf ihn zu. »Ich werde dich persönlich auffressen, roh, zum Abendessen. Stück für Stück. Ich glaube, ich werde mit dem Kopf anfangen.« Wieder griff er nach ihm. Jon-Tom sah, wie Mudge losrannte, um seinen Langbogen zu holen, doch er wußte, daß der Otter es unmöglich rechtzeitig schaffen würde. Sein ach so kluger Plan war nach hinten losgegangen. Mudge hatte recht. Ihre Glückssträhne war endgültig am Ende.
    Ein gewaltiger Schatten stellte sich zwischen ihn und den Häuptling und donnerte: »Ohne meine Erlaubnis wirst du niemanden auffressen!« Der Boden erzitterte, als die neue Riesengestalt vortrat, um den Häuptling in einen Kampf zu verwickeln.
    »Komm schon, Kumpel!« Mudge hatte den Langbogen schon in der Hand, doch gab es jetzt keinen Grund mehr, ihn einzusetzen, »'auen wir ab.«
    Vom Ausmaß der Reaktion, die er unter den Damen des Stammes provoziert hatte, etwas benommen, ließ sich Jon-Tom vom Ort der Kampfhandlungen fortführen. Niemand versuchte, ihn und seine Freunde aufzuhalten, als sie sich ihr Gepäck zurück holten und unbemerkt im Wald verschwanden.
    »Wer war das?« murmelte er schließlich, als sie in sicherer Entfernung von dem Dorf waren. »Wer hat mich gerettet?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, meinte Weegee, »aber ich glaube, es muß Frau Häuptling gewesen sein. Ich verstehe immer noch nicht so richtig, was da eigentlich geschehen ist, Jon-Tom. Was, zum Teufel, hast du der Tochter erzählt, daß sie und die anderen Frauen so heftig reagiert haben?«
    »Ich hatte ja keine Ahnung, wie sie reagieren würden, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich habe mich einfach nur hingesetzt und ihr davon erzählt, daß...«
    »Schon gut, Kumpel«, sagte Mudge energisch, »das können wir doch alles noch viel später besprechen, wa? Im Augenblick müssen wir unsere Puste aufsparen, damit wir so viele Bäume wie möglich zwischen uns und diesen 'aufen da'inten legen.«
    »Klar, aber ich...«
    »Klar, aber du kannst auch später noch darüber reden, wenn wir Gelegen'eit 'aben, uns in Ru'e 'inzusetzen und uns nich um Verfolger sorgen müssen, stimmt's?«
    Jon-Tom begriff, worauf der Otter hinauswollte, und hielt den Mund. Es würde nicht schaden, der unausgesprochenen Bitte seines Freundes um Schweigen zu entsprechen. Er bezweifelte ohnehin, daß Weegee die Hilfe irgendeiner andersweltlichen Philosophie nötig hatte.

XIV
    Die Oger verfolgten sie nicht, und das hatte Jon-Tom auch nicht erwartet. Sie waren wohl viel zu sehr damit beschäftigt, ihr eigenes Leben wieder ins Lot zu rücken, um sich noch Gedanken über ihre ehemaligen Gefangenen zu machen.
    Die leichte Flucht hätte Mudges Laune eigentlich verbessern sollen. Statt dessen jedoch stampfte der Otter, von Melancholie umschlungen, mit säuerlicher Miene dahin. Auf Fragen antwortete er nur noch einsilbig. Endlich fragte Jon-Tom ihn, ob etwas nicht in Ordnung sei.
    »'türlich is was nich in Ordnung, Kumpel. Ich bin müde. Müde von diesem stinkenden Dschungel, müde vom Laufen, müde davon, dir jedesmal um die 'albe Welt zu folgen, wenn ich gerade denke, daß das Leben annä'ernd normal geworden is. Und außerdem is da noch was.« Um es zu illustrieren, begann er, sich unter dem linken Arm zu kratzen und sich dabei bis zum Rücken vorzuarbeiten.
    »Seit wir Chejiji verlassen 'aben, juckt es mich. In den letzten Tagen is es er'eblich schlimmer geworden. Ich muß mir irgend'ne Art Ausschlag ge'olt 'aben. Am schlimmsten is es mitten am Rücken, aber da komme ich nich ran.«
    »Du hättest etwas sagen sollen, Liebchen.« Weegee blieb stehen und fing an, seine Weste abzupellen. »Laß mich mal nachsehen.«
    So machten sie eine Pause im Stehen, während sie Mudges Rücken und Schultern inspizierten.
    »Na, was is es denn nun?« fragte er, als sie nichts sagte. Als sie schließlich doch sprach, war es nicht an ihn gewandt.
    »Jon-Tom, ich glaube, du solltest dir das lieber einmal ansehen.«
    Das tat er und war von dem Anblick zu schockiert, um noch etwas sagen zu können.
    Am ganzen Rücken waren dem Otter die Haare ausgefallen. Ein Blick unter den Arm, wo er sich gerade gekratzt hatte, zeigte, daß der Pelz dort ebenfalls ausfiel. Weegee strich mit einer Pfote ein Bein entlang und hatte plötzlich eine Handvoll Haare herausgezogen.
    »Was is denn mit euch beiden los? Was is los?«
    »Ich fürchte, das ist mehr als nur ein Ausschlag,

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