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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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das schon wissen? Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch, um es zu überprüfen.«
    »Hast du das gehört, Mudge? Wenn dieser Händler tatsächlich eine Duar auf Lager haben sollte, müssen wir vielleicht gar nicht bis Strelakat Stallungen.«
    »So sehr es uns auch frommt, eine solche Entwicklung zu begrüßen, Kumpel, 'alte ich trotzdem deswegen nich gleich die Luft an.« Der Otter reinigte sich gerade mit einem Taschenmesser die Krallen. »Mir is nämlich folgendes eingefallen: Wenn Duars von solcher Macht wie deine so verbreitet wären, würden die Straßen von Möchtegern- Bannsängern nur so wimmeln.«
    »Wenn Clodsahamp meint, daß sich ein Besuch in dem Laden lohnt, werden wir ihn sicher besuchen.«
    Mudge zuckte die Schultern. »Is mir egal. Ich bin ja nur 'n ange'euerter Diener bei diesem Ausflug, bin ich ja nur.«
    »Nun mach dich nicht kleiner, als du bist. Ich habe deinen Rat stets zu schätzen gewußt, und daran hat sich bis heute nichts geändert.«
    »Ach ja?« Der Otter ließ von seinen Nägeln ab und stach mit dern Messer in Jon-Toms Richtung. »Dann sollste mal 'n Rat von mir 'aben. Bevor du dich selbst und alle anderen Unglücksraben vernichtest, die sich zufällig und leider in deiner unmittelbaren Umgebung befinden, gib lieber diesen Bannsängerkram auf und kümmere dich um irgendeinen praktischen Beruf.«
    »Mudge, die Bannsängerei ist alles, was ich gelernt habe. Das und die Juristerei.«
    »'ätte nie gedacht, daß ich noch mal erleben würde, wie ich so was sage, aber besser 'n lebendiger Rechtsverdre'er als 'n toter Bannsänger.«
    »Danke für den Rat, aber so leicht kommst du mir nicht davon.«
    »Leicht? 'e, paß nur auf, Kumpel, ich wärme mich gerade erst auf!«
    Sie kauften Sitzplätze auf der Südkutsche, stiegen in der kleinen Stadt Wourmed um und rumpelten mehrere Tage später in Yarrowl ein. Die Stadt lag an der Mündung des Tailaroam am Glittergeistmeer, und im Hafen herrschte eifriges Treiben; Ladungen wurden von Barkassen und Leichtern auf Ozeanfrachter oder Waggons mit Tiergespannen geladen, deren Ziel die zahlreichen Städtchen und Städte waren, die sich über jenes weite Waldgebiet verteilten, das unter dem Namen Glockenwälder bekannt war. An einem solchen Handelsknotenpunkt konnte man alles kaufen. Vielleicht, dachte Jon-Tom bei sich, sogar etwas so Exotisches wie eine Duar.
    Sie fanden den Laden von Dizzy Izzy ohne Schwierigkeiten, standen aber vor herabgelassenen Jalousien und einem Schild im Fenster, auf dem stand: Geöffnet von 8 bis 8 Jon-Tom versuchte durch das schräge Glas und an einem der Rolläden vorbeizuschauen. »Da bewegt sich nichts.«
    »Wohl kaum. Is noch viel zu früh, oder 'aste vergessens, was Seine 'exerschaft uns gesagt 'at? Dieser Ladenbesitzer is' von lemurischer Abkunft. Der 'at von acht Uhr nachts bis acht Uhr morgens auf, nich andersrum.«
    »Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Dann sind wir also nicht zu spät, sondern zu früh dran.« Er überprüfte die Uhrzeit an der nächsten öffentlichen Uhr. »Wir haben genug Zeit, um vorher noch etwas zu essen.«
    Mudge leckte sich die Lefzen. »Mahlzeit also! Vielleicht mit 'ner Pinte oder zwei runtergespült, wa?«
    »Kein Alk, Mudge! Nicht hier, noch nicht. Erst müssen wir an Bord kommen, dann kannst du dich besinnungslos saufen, wenn du willst, aber wenn du dir hier in einer fremden Stadt zuviel hinter die Binde kippst, verliere ich dich womöglich noch. Wenn du angefuselt bist, streunst du nämlich gern ziellos umher.«
    »Ich bin nie«, erwiderte der Otter mit einer gewissen Würde, »angefuselt. Gelegentlich betrunken, ja, manchmal auch sturzvoll, aber nie angefuselt. Das klingt ja, als würde jemand 'ne verdammte Pferdetränke füllen.«
    »Ja, das ist keine schlechte Metapher.« Der Otter gab ein ungehöriges Geräusch von sich, als sie die Straße weitergingen.
    Als sie vom Essen zurückkamen, war hinter den Jalousien Licht zu erkennen. Es war noch nicht ganz acht, und sie mußten draußen noch ein paar Minuten warten, bis der Besitzer seinen Laden aufsperrte. Der Indri trug eine Zelttuchhose und eine Weste über seinem schwarzweißen Fell, die hellgelben Augen starrten sie durch rosagetönte dünne Brillengläser an.
    »Kommt herein, kommt herein! Ihr seid früh dran, Freunde, oder spät, je nachdem, welche Tageszeit ihr bevorzugt.«
    Izzys Laden war entzückend. Die Regale bogen sich von raffiniert gefertigten Zeitmessern aller Art, kleinen mechanischen Spielzeugen, Spieluhren und beliebten

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