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Zeit der Hingabe

Zeit der Hingabe

Titel: Zeit der Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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erschien ihr so absurd, dass sie ihm entgeistert ins Gesicht starrte. Er lachte wieder. „Wieso in aller Welt erstaunt Sie das, Herzblatt? Ich hätte kaum den Wunsch, Sie zu heiraten, wenn ich Sie nicht begehren würde. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, dieses Spiel zu Ende zu führen. Ich ziehe es vor, Sie in meinem Bett zu haben.“
    Miranda erholte sich von ihrem Schock. „Gott weiß, warum“, sagte sie tonlos. „Ich bin keine Schönheit, wurde entehrt und habe die Bestätigung eines berüchtigten Frauenhelden, wonach mein Geschick im Schlafzimmer sehr zu wünschen übrig lässt.“
    „Nun fischen Sie wieder nach Komplimenten.“ Sein Griff hatte sich ein wenig gelockert, und sie überlegte, ob sie ihn mit einem Überraschungsangriff außer Gefecht setzen sollte, wie damals diesen widerlichen Christopher St. John. Aber fliehen konnte sie nicht. Jane lag krank im Bett, und sie würde die Freundin niemals im Stich lassen. Im Übrigen hatte sie nicht die leiseste Ahnung, wo und wie weit von London entfernt sie sich befand. Zum jetzigen Zeitpunkt würde ein Fluchtversuch ihre Situation nur verschlimmern. „Über Ihr Geschick im Bett mache ich mir keine Gedanken“, fuhr er fort. „Meine Erfahrung reicht für uns beide. Um die Damen für mein Aussehen zu entschädigen, erbringe ich bemerkenswerte Leistungen, wie Sie bald feststellen werden.“
    „Und wer fischt nun nach Komplimenten?“, entgegnete sie schnippisch.
    Damit schaffte sie es, ihn in Erstaunen zu versetzen. „Seien Sie nicht albern. Sie sind ein sehr hübsches Kind, wenn auch keine atemberaubende Schönheit, während ich ein hässliches Scheusal mit einer schwarzen Seele bin.“
    „Seien Sie nicht albern“, äffte sie ihn nach. „Ihre Seele mag zwar von Fäulnis zerfressen sein, aber abgesehen von ein paar Narben ist Ihr Aussehen auf gewisse dekadente Weise ansprechend.“
    Seine hellen Augen weiteten sich, und dann brach er in schallendes Gelächter aus. „Ich weiß nicht, was mich mehr beglückt, von Fäulnis zerfressen oder auf dekadente Weise ansprechend zu sein. Offenbar sind Sie unschlüssig, ob Sie mich mit Schmähungen oder Komplimenten dazu bringen können, Sie freizugeben. In Anerkennung Ihres Kampfgeistes schlage ich Ihnen eine Wette vor, meine Liebe. Ich biete Ihnen eine Chance, Ihre Freiheit zu gewinnen.“
    Es schien ihm ernst damit zu sein. Miranda hielt den Atem an. „Und wie lautet die Wette?“
    „Ganz einfach. Unser teuflischer Bund muss ohnehin besiegelt werden. Mit einem Kuss. Wenn Sie mir gestatten, Sie zu küssen, und Sie erwidern meinen Kuss nicht, schicke ich Sie und Ihre Freundin nach London zurück, lasse Ihre Brüder in Frieden und begnüge mich damit, Ihre Familie lediglich finanziell zu ruinieren. Das erfordert zwar größere Mühe, aber auch dieser Erfolg wäre mir sicher. Was halten Sie von diesem Vorschlag?“
    Die schmerzhafte Enge in ihrer Brust begann sich zu lockern. „Woher soll ich wissen, dass Sie Wort halten?“
    „Schon wieder eine Beleidigung“, antwortete er seufzend. „Ich schwöre bei der Seele meiner verstorbenen Schwester, dass ich Ihnen die Freiheit schenke, wenn Sie meinen Kuss nicht erwidern. Auf der Stelle.“
    Und sie glaubte ihm. „Einverstanden“, willigte sie ein. „Oh ja. Wobei ich nicht begreife, wieso Sie sich so schnell geschlagen geben.“
    „Wo denken Sie hin? Ich gewinne.“ Er hob ihr mit zwei Fingern das störrische Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Ein Anflug von Beklommenheit keimte in ihr auf. Aber nein, er konnte nicht gewinnen. Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen und teilte sie ein wenig. Und dann legte er den Mund auf den ihren.

10. Kapitel
    D iese Wette gewinne ich mühelos, dachte Miranda, als sein Mund den ihren berührte – hatte sie doch nie viel Geschmack am Küssen gefunden. Das Blatt hatte sich unversehens zu ihren Gunsten gewendet. Der Sieg war ihr gewiss, und sie hielt geduldig still, bis er damit fertig wäre.
    Sie erwartete Grobheit und Gewalt. Nicht federleichtes Streichen seines Mundes über ihre Lippen, den Hauch einer Berührung. Er wölbte die Hand ohne Druck um ihr Kinn. Sein Mund wanderte über ihre Wange, sein warmer Atem behauchte ihr Ohr, zog eine heiße Spur über ihren Hals, und Miranda begann sich zu winden.
    Und stellte irritiert fest, dass sie auf seinem Schoß saß, umfangen von seinen Armen. Sie wusste auch, was sich unter ihrem Gesäß regte, schwoll und härter wurde, und sie sagte sich, dass auch dies nur

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