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Zeit der Hingabe

Zeit der Hingabe

Titel: Zeit der Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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diesen Dämon wieder auf.
    Er gab Janes Arm nicht frei, die so geschwächt war, dass sie ohne seine Stütze den Weg bis zum Haus wohl nicht geschafft hätte. Miranda folgte den beiden und verdrängte ihren Groll. Wenn die Kranke versorgt war, blieb ihr genügend Zeit, sich einen Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation zu überlegen.
    Es musste einen Ausweg geben. Wenn der Skorpion glaubte, sie würde sich kampflos ihrem Schicksal fügen, hatte er keine Ahnung, mit wem er es zu tun hatte. Zunächst galt es, die Eheschließung zu verhindern. Eine vorgeschützte Magenverstimmung würde ihr etwas Aufschub geben, und dann würde sie weiter überlegen. Wichtig war jetzt nur, Jane in Sicherheit zu bringen.
    Sie folgte den beiden in einen kleinen Nebenraum des Gasthofs, wo Rochdale Jane zu einem Sessel vor dem Kamin führte. Erst dann wandte er sich an Miranda. „Die Damen wollen sich gewiss vor dem Essen frisch machen, aber ich fürchte, meine Neugier lässt sich nicht länger zügeln. Warum sind Sie hier, Miss Pagett?“
    „Sie konnte nicht wissen, dass wir beide heimlich die Stadt verlassen“, meldete Miranda sich zu Wort. „Jane sorgte sich um meinen Ruf und wollte mich begleiten.“
    Ein ironisches Lächeln flog über seine Gesichtszüge. „Wie bedauerlich. Allerdings ziehe ich es vor, meine Hochzeitsreise à deux zu unternehmen.“
    „Gewiss. Aus einem unerfindlichen Grund reagierte der Kutscher nicht auf meine Bemühungen, mich bemerkbar zu machen. Deshalb werden wir umkehren und nach London zurückfahren müssen.“
    „Werden wir?“ Wieso war ihr sein Lächeln je charmant erschienen? Diese starre Fratze, die seine hellen Augen nicht erreichte.
    „Jane, Liebes“, erklärte Miranda mit fester Stimme, „du siehst angegriffen aus. Geh nach oben und ruh dich ein wenig aus, während ich mich mit meinem … Verlobten unterhalte.“
    „Du meine Güte“, sagte Rochdale vergnügt. „Haben wir etwa unseren ersten Ehestreit, Liebste? Ich bitte Sie inständig, Miss Pagett, legen Sie sich ein wenig hin, während Miranda und ich uns aussprechen.“
    Jane machte keine Anstalten zu gehorchen und reckte störrisch das Kinn. „Ich glaube nicht …“
    „Geh bitte, Jane“, befahl Miranda streng. „Überlass das mir.“
    Rochdale wartete, bis Jane das Zimmer verlassen hatte, ehe er Platz nahm und die Beine von sich streckte. Miranda stand vor dem Kamin, starr vor Angst und Zorn. „Das können Sie nicht tun“, fauchte sie feindselig.
    „Reden Sie keinen Unsinn. Ich kann alles tun, was mir gefällt. Zu dumm, dass Ihre Freundin ebenso störrisch zu sein scheint wie Sie, aber das soll meine Sorge nicht sein.“
    „Sie ist keineswegs störrisch, sondern schüchtern und völlig verängstigt. Sie müssen Jane unbedingt zurückbringen lassen. Schlimm genug, dass Sie mich entführen. Mein Ruf ist ohnehin ruiniert, und Sie haben es sich in den Kopf gesetzt, Ihren Zorn an mir auszulassen, aus welchem Grund auch immer. Aber Jane ist unschuldig; ihre Familie wird diese Entführung keinesfalls hinnehmen.“
    „Ich muss Sie leider korrigieren. Sie irren in mehreren Punkten. Erstens hege ich keinen Zorn gegen Sie. Sie dienen mir lediglich als Mittel zum Zweck. Und was Miss Pagett betrifft, so werde ich zu Ihrer Beruhigung einen Arzt kommen lassen, bevor wir unsere Reise fortsetzen. Dann werde ich sie veranlassen, Ihrer Familie in einem Brief mitzuteilen, sie habe sich entschlossen, Sie auf Ihrer Brautreise zu begleiten.“
    „Meine Familie glaubt Ihnen kein Wort.“
    „Das erwarte ich auch nicht. Aber die Rohans werden sich hüten, Miss Pagetts Eltern zu alarmieren. Nun beruhigen Sie sich und setzen sich zu mir.“
    „Ich denke nicht daran. Ich verabscheue Ihre Nähe.“
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie schwungvoll hochgehoben, trug sie zum Stuhl und ließ sich mit ihr darauf nieder.
    Blindlings wehrte sie sich, schlug mit Fäusten nach ihm, worauf sein Griff sich schmerzhaft verstärkte, bis ihr Widerstand erlahmte. „So ist es besser. Sobald Sie aufhören, gegen mich zu kämpfen, werden Sie einsehen, dass wir gut miteinander zurechtkommen.“
    „Wenn ich aufhöre, Sie zu bekämpfen, verlieren Sie das Interesse an mir.“
    Er lachte. „Diese Möglichkeit ist in Betracht zu ziehen. Und warum kämpfen Sie dann gegen mich? Oder wollen Sie mein Verlangen nach Ihnen schüren?“
    An einem Tag voller Schrecken schaffte der Teufel es, sie noch mehr zu schockieren. Der Gedanke, er könne sie tatsächlich begehren,

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