Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
die Lippen. »Ich hätte nichts dagegen.«
»Ich wüsste nicht, was du mit ihnen zu bereden hättest.«
»Ich kann nur wiederholen: Ich fahre dorthin, ohne dich oder mit dir.« Er richtete sich auf und nahm seine Hand von der Türklinke. »Aber wenn du mitkommen willst, darfst du fahren.«
»Na toll.«
»Mein Auto.«
Vor Danas geistigem Auge tauchte sein prachtvoller, schneller T-Bird auf, und sie musste sich geradezu zwingen, keinen Freudenschrei auszustoßen. »Du kämpfst mit schmutzigen Methoden.«
Er zog seine Autoschlüssel aus der Tasche und ließ sie vor ihr hin und her baumeln.
Ihr innerer Kampf dauerte genau drei Sekunden. Dann riss sie ihm die Schlüssel aus der Hand. »Ich hole mir nur noch schnell eine Jacke.«
Selbst wenn er eine Menge Fehler hatte, von Autos verstand Jordan Hawke etwas. Der Thunderbird kletterte die Hügel hinauf wie eine Bergkatze, voller Anmut und Kraft.
Manche Leute mochten in ihm ja nur ein Auto sehen, aber Dana wusste, er war eine Maschine . Und zwar eine erstklassige.
Und hinter dem Steuer zu sitzen bereitete ihr nicht nur Lust, sondern gab ihr zugleich das Gefühl, die Schalthebel der Macht zu bedienen. Es mochte zwar Jordans Idee gewesen zu sein, zum Warrior’s Peak zu fahren, aber sie fuhr das Auto.
Der Abend war frisch, und je höher sie kamen, desto kühler wurde es, aber sie ließen das Verdeck trotzdem unten. Es erfüllte sie mit solcher Freude, offen zu fahren, dass ihr der eisige Wind nichts ausmachte.
Im goldenen Licht der untergehenden Sonne leuchtete das Laub der Bäume in allen Farbschattierungen, und Dana kam sich vor wie in einem Märchen, bei dem alles möglich war.
»Ha? Wie fährt er sich?«, erkundigte sich Jordan.
»Er ist rassig und hat Kraft.«
»So wie du.«
Sie warf ihm einen schrägen Blick zu, konzentrierte sich aber sofort wieder auf die Straße. Einen kleinen Seitenhieb konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
»Ich verstehe gar nicht, warum du in der Stadt ein solches Auto brauchst. Du kannst doch öffentliche Verkehrsmittel benutzen.«
»Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen war ich nicht ständig in der Stadt, und zum zweiten wollte ich das Auto unbedingt haben.«
»Ja.« Das konnte sie ihm nicht verdenken. »Ich glaube, siebenundfünfzig sind T-Birds zum ersten Mal gebaut worden.«
»Ja. Ich hatte einen dreiundsechziger Stingray.«
Ihr Blick wurde glasig. »Im Ernst?«
»Vierzylinder, 327. Einspritzer.«
In ihrem Bauch begann es zu ziehen. »Hör auf.«
»Ich bin schon hundertzwanzig damit gefahren. Er wäre noch schneller gewesen, aber wir kannten uns noch nicht lange genug.« Er schwieg einen Moment lang. »Und dann habe ich dieses hübsche Cabrio gesehen. Baujahr neunundfünfzig.«
»Ich hasse dich.«
»Hey, ein Mann muss schließlich ein Hobby haben.«
»Der dreiundsechziger Stingray ist mein Traumwagen. Wenn alle meine Träume in Erfüllung gehen, werde ich ihn eines Tages besitzen.«
Er lächelte. »In welcher Farbe?«
»Schwarz. Geschäftsschwarz. Vierzylinder mit Knüppelschaltung. Es muss kein 327 sein. Und er wäre cremefarben. Aber ein Cabrio sollte es auf jeden Fall sein, das Coupé reicht mir nicht.«
Schweigend fuhr sie weiter und genoss die Fahrt. Dann sagte sie: »Zoe hat erwähnt, dass du ihren Wagen repariert hast.«
»Ja, aber es war keine große Sache.«
»Es war nett von dir«, erwiderte Dana.
»Ich hatte Zeit.« Er zuckte mit den Schultern und streckte seine Beine noch mehr aus. »Und ich hatte mir gedacht, dass sie meine Hilfe brauchen könnte.«
Plötzlich verstand sie ihn, und sie schämte sich ein bisschen wegen ihrer Reaktion, als sie erfahren hatte, dass er bei Zoe gewesen war. Natürlich, die allein erziehende Mutter, die schwer arbeitete, um ihren Sohn großzuziehen. Genau wie seine Mutter. Und deshalb hatte er geholfen.
»Sie hat sich sehr gefreut«, erklärte Dana. »Vor allem, weil du sie nicht so nervös machst wie Brad.«
»Ach nein? Jetzt bin ich aber beleidigt. Ich werde mich wohl in Zukunft mehr anstrengen müssen, damit sie bei mir genauso nervös wird.«
»Was für eine Armbanduhr trägst du?«
»Armbanduhr?« Verblüfft betrachtete er sein Handgelenk. »Ich weiß nicht. Sie zeigt die Zeit an.«
Lachend schüttelte Dana ihre Haare zurück. »Ich habe mir gedacht, dass du das sagst. Tut mir Leid, aber es wird dir nie gelingen, sie nervös zu machen.«
Als sie am Tor ankamen, drosselte sie widerwillig die Geschwindigkeit. Dann hielt sie an und holte ihre Bürste aus
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