Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
oder nicht. Ich würde einfach friedlich in Unwissenheit leben.«
»Und ich glaube, Zoe ist - allerdings noch äußerst zögerlich - an Brad interessiert.«
»Hör auf. Hör sofort mit dieser Informationsflut auf.«
»Du bist doch Journalist.« Amüsiert machte sie sich daran, das Dressing für den Salat vorzubereiten. »Du lebst von Informationen.«
Er hatte die Salatschüssel noch nie in seinem Leben gesehen und auch nicht das Holzbesteck, mit dem sie den Salat mischte. »Ich bekomme gleich Kopfschmerzen.«
»Ach was. Du willst doch, dass unsere Freunde glücklich sind, oder?«
»Klar.«
»Wir sind glücklich, nicht wahr?«
Vorsichtig erwiderte er: »Ja.«
»Wir sind glücklich, und wir lieben uns, also möchtest du doch gleichfalls, dass deine Freunde glücklich sind und sich lieben, habe ich Recht?«
»Das ist eine Fangfrage. Ich werde sie also nicht beantworten, sondern dich lieber ablenken.«
»Ich schlafe nicht mit dir, wenn ich das Abendessen zubereite und Jordan oben arbeitet.«
»Das hatte ich gar nicht vor, aber es gefällt mir wirklich gut. Nein, ich wollte dich ablenken, indem ich dir erzähle, dass am Montag die Küchenleute kommen.«
»Wirklich?« Wie er es sich gedacht hatte, vergaß sie sofort alles andere. »Wirklich?«, wiederholte sie und umarmte ihn. »Oh, das ist toll! Das ist ja wundervoll!«
»Ich habe doch gewusst, dass es wirkt. Und, ziehst du jetzt bei mir ein?«
Sie küsste ihn zärtlich. »Frag mich noch mal, wenn die Küche fertig ist.«
»Du bist wirklich eine harte Nuss, Malory.«
Nach einem Tag harter körperlicher Arbeit sehnte Dana sich nach einem heißen Bad, bevor sie sich den neuen Büchern widmete. Aber ihr fehlte der Mut dazu.
Da ihr diese Erkenntnis zu peinlich war, fantasierte sie über das Haus, das sie sich eines Tages kaufen würde. Ein großes, abgelegenes Haus mit einer Bibliothek so groß wie eine Scheune.
Und einen Jacuzzi, dachte sie, während sie die schmerzende Stelle an ihrem Rücken massierte.
Aber bis zu jenem glücklichen Tag musste sie sich eben mit ihrer Wohnung begnügen, und dazu gehörte leider auch die Badewanne.
Sie könnte ja ein Studio aufsuchen, überlegte sie, während sie es sich mit den Büchern für den Abend gemütlich machte.
Sie hasste Studios. Sie waren voller Menschen. Schwitzende Menschen, nackte Menschen, die darauf bestehen würden, sich ebenfalls in den Whirlpool zu setzen.
Nein, das war es nicht wert, da wartete sie besser, bis sie sich ihr eigenes Haus kaufen konnte. Und wenn sie es sich leisten könnte, dann würde sie auch nicht acht Stunden am Tag selber renovieren müssen, bis ihr Rücken schmerzte.
Entschlossen machte sie sich an die Arbeit. Sie begann mit Othello . Sie besaß das Buch natürlich auch selber. Sie besaß alle Werke von Shakespeare, aber sie hatte eine andere Ausgabe gewollt.
Eifersucht und Ehrgeiz hatten Jago getrieben, dachte sie. Er hatte das »grünäugige Ungeheuer« in Othello geweckt und dann zugesehen, wie es ihn verschlang.
Auch Kane wurde von Eifersucht und Ehrgeiz getrieben, und auch er sah seinem Ungeheuer zu.
Das lehrte sie, dachte sie, was einen Mann - oder einen Gott - seelenlos machte.
Sie hatte kaum mit der Lektüre begonnen, als es an der Tür klopfte.
»Was ist denn jetzt los?« Brummelnd erhob sie sich, um aufzumachen. Ihre Gereiztheit steigerte sich, als sie die Tür öffnete und Jordan vor ihr stand.
»Du solltest dir das besser nicht zur Gewohnheit machen.«
»Lass uns ein bisschen spazieren fahren.«
Ihr erster Impuls war, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber das hatte er kommen sehen und drückte die Hand dagegen. »Lass es mich anders formulieren. Ich fahre zum Warrior’s Peak. Möchtest du mitkommen?«
»Warum willst du hinfahren? Du bist doch nur eine Randfigur im Geschehen.«
»Das ist Ansichtssache. Ich fahre dorthin, weil ich ein paar Fragen habe. Hauptsächlich habe ich allerdings Flynns Haus verlassen, weil ich den beiden Turteltauben ein bisschen Raum gönnen wollte.« Er lehnte sich lässig gegen den Türrahmen, hielt aber die Tür sicherheitshalber weiter fest. »Und auf einmal befand ich mich auf der Straße in die Hügel und dachte mir, dann könnte ich genauso gut weiterfahren und mit Rowena und Pitte plaudern. Dann fiel mir ein, dass es dich vielleicht ärgern könnte, wenn ich dich nicht mitnehme. Also wendete ich und fuhr zu dir. Du solltest mitkommen.«
»Vermutlich willst du dafür jetzt auch noch gelobt werden.«
Er verzog
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