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Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)

Titel: Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verhielt.
    Er mochte sie sehr. Sie schloss die Augen und unterdrückte einen Seufzer. Das tat weh. Gab es etwas Schmerzlicheres oder Demütigenderes als jemanden zu lieben, der einen nur mochte ?
    Diese Tatsache verdrängte sie am besten ganz schnell. Sie machte sich ja sowieso keine Illusionen darüber, dass sie für ewig zusammenbleiben, eine Familie gründen und Zukunftspläne schmieden würden.
    Er hatte sein Leben in New York, und sie hatte ihres hier. Und Gott wusste, dass ihr Leben auch ohne Jordan Hawke aufregend und befriedigend genug verlief.
    Er hatte sie nur so verletzen können, weil sie es zugelassen hatte. Jetzt war sie nicht nur älter, sondern klüger und stärker.
    Während sie sich das einredete, spähte sie auf seinen Laptop. Der Bildschirmschoner war aktiviert, und die farbige Spirale, die sich auf dem Monitor ausdehnte und zusammenzog, machte sie ganz schwindlig.
    Wie hielt er das bloß aus?
    Der Gedanke war ihr kaum durch den Kopf gegangen, als sie auch schon die Antwort wusste. Es irritierte ihn wahrscheinlich so sehr, dass er sich wieder auf seine Arbeit konzentrierte.
    Nachdenklich setzte sie sich auf. Er hatte den Computer nicht ausgeschaltet, als sie ins Zimmer gekommen war. Und die Datei hatte er auch nicht geschlossen … oder doch?
    Dana biss sich auf die Lippe und warf einen verstohlenen Blick zur Tür.
    Das, was er gerade geschrieben hatte, stand also noch auf dem Bildschirm. Sie brauchte bloß zufällig an die Maus zu kommen und konnte es lesen. Wem schadete das schon?
    Rasch schlüpfte sie aus dem Bett und eilte auf Zehenspitzen zum Schreibtisch. Sie berührte die Maus, und der Bildschirmschoner verschwand.
    Mit einem letzten Blick zur Tür scrollte sie zwei Seiten zurück und begann zu lesen.
    Der Text nahm sie rasch gefangen, obwohl sie offensichtlich mitten in eine beschreibende Passage geraten war. Aber er besaß die Fähigkeit, seine Leser zu fesseln und in das Setting hineinzuversetzen.
    Es war dunkel, kalt und auf eine leise Art Angst erregend. Irgendetwas lauerte. Dana war sofort im Kopf des Helden, spürte seine Anspannung und die Angst, weil er gejagt wurde.
    Als sie am Ende des Textes ankam, fluchte sie. »Verdammt, und was passiert als Nächstes?«
    »Das ist ein tolles Kompliment von einer nackten Frau«, erklärte Jordan.
    Erschreckt zuckte Dana zusammen. Und sie errötete, was noch viel schlimmer war. Jordan stand im Türrahmen, die Jeans nur halb zugeknöpft, mit zerzausten Haaren. In der Hand hielt er eine Tüte Chips, einen Apfel und eine Dose Coke.
    »Ich habe nur …« Nein, sie konnte sich nicht da herauswinden, wurde ihr klar, also gab sie einfach die peinliche Wahrheit zu. »Ich war neugierig. Und ungezogen.«
    »Ist nicht schlimm.«
    »Nein, wirklich, ich hätte es nicht lesen dürfen. Aber du hattest die Datei nicht geschlossen, also ist es deine Schuld.«
    »Nein, eigentlich ist es deine, weil du mich unterbrochen und mit Sex abgelenkt hast.«
    »Ich habe Sex ganz bestimmt nicht als Mittel angewendet, um …« Sie brach ab und atmete tief durch. Jordan grinste sie an, und sie konnte es ihm nicht verdenken. »Gib mir die Chips.«
    Er kletterte ins Bett und lehnte sich gegen die Kissen.
    »Komm her und hol sie dir.« Seelenruhig griff er in die Tüte, holte sich eine Hand voll Chips heraus und begann zu kauen.
    »Jedenfalls war der Bildschirmschoner schuld. Er hat mich irritiert.« Sie setzte sich ebenfalls aufs Bett und nahm ihm die Tüte aus der Hand.
    »Ich hasse den Bastard.« Er biss in den Apfel und reichte ihr die Cokedose. »Du möchtest also gerne wissen, wie es weitergeht?«
    »Es hat mich ein ganz klein bisschen interessiert.« Dana öffnete die Dose und trank einen Schluck. Dann aß sie ein paar Chips, biss einmal vom Apfel ab und schob sich eine weitere Ladung Chips in den Mund.
    »Okay, wer ist er? Was ist hinter ihm her? Wie ist er dorthin gekommen?«
    Jordan griff nach der Cokedose. Gab es etwas Befriedigenderes, als mit jemandem zusammen zu sein, der von Büchern genauso fasziniert war wie er?, fragte er sich.
    Und noch besser war, dass der Literaturliebhaber eine sehr sexy, sehr nackte Frau war.
    »Das ist eine lange Geschichte. Sie handelt von einem Mann, der Fehler gemacht hat und nach einem Weg sucht, um sie zu beheben. Dabei findet er heraus, dass jede Wiedergutmachung einen Preis hat, aber echte Liebe es wert ist, dass man den Preis zahlt.«
    »Was hat er getan?«
    »Er hat eine Frau betrogen und einen Mann getötet.« Er aß noch ein

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