Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Frage ist nur, in welcher Gefahr die Frauen schweben.«
Flynns Augen blitzten auf. »Malory hat er nicht angerührt. Jedenfalls nicht physisch. Es war schon schlimm genug, wie er in ihren Kopf eingedrungen ist, aber das hier … Wir müssen ihm das Handwerk legen.«
»Ich bin für jeden Vorschlag offen.« Jordan spreizte die Hände. »Das Problem ist nur, dass ich, was Magie angeht, noch nicht mal in der Lage bin, ein Kaninchen aus dem Hut zu zaubern.«
»Manches davon ist nur Irreführung. Taschenspielertricks«, warf Brad ein.
»Ich kann dir sagen, mein Junge, wenn der Kerl mit seinen Klauen auf dich losgeht, hat das nicht mehr viel mit Taschenspielertricks zu tun.«
»Nein, ich meine ja, dass wir das einsetzen können. Wir lenken seine Aufmerksamkeit auf uns, und dadurch haben die Frauen mehr Spielraum. Es hatte einen Grund, dass er sich an dich herangemacht hat. Und wenn wir wissen warum, dann können wir das ausnutzen, damit Dana in den nächsten zwei Wochen Ruhe vor ihm hat. Und bei Zoe können wir es ebenso machen, wenn sie an der Reihe ist.«
»Ich habe nichts Konkretes in der Hand. Ich habe nur das Gefühl, dass ich eventuell etwas weiß, aber ich kann es nicht greifen.« Frustriert steckte Jordan die Hände in die Taschen. »Irgendetwas, das ich weiß oder wusste. Etwas von früher, das jetzt eine Rolle spielt.«
»Etwas zwischen dir und Dana«, schlug Brad vor.
»Ja, damit muss es zu tun haben, oder? Und es muss etwas Wichtiges sein, denn sonst hätte er sich nicht mit mir angelegt.«
»Vielleicht sollten wir mal eine Konferenz abhalten«, begann Brad.
»Ihr Anzugtypen wollt immer gleich eine Konferenz abhalten«, erwiderte Flynn.
»Ich muss dich darauf hinweisen, dass ich gar keinen Anzug anhabe.«
»Doch, innerlich schon. Wahrscheinlich einen Nadelstreifenanzug. Und du trägst eine Krawatte. Aber ich komme vom Thema ab. Vielleicht hat der Anzugtyp ja Recht«, sagte er zu Jordan. »Wir sechs sollten uns mal zusammensetzen. Bei dir.« Er klopfte Brad auf die Schulter. »Du hast die schöneren Möbel und das bessere Essen.«
»Das ist okay. Je eher, desto besser.« Brad schaute auf seine Armbanduhr. »Haha, ich habe eine Sitzung. Macht es mit den Frauen aus und sagt mir Bescheid.«
Er ging hinein, um sein Jackett zu holen, dann rannte er durch den Regen zu seinem Auto.
Jordan und Flynn blickten ihm nach. »Nach dieser Runde liegt sein Kopf auf dem Block«, sagte Jordan.
»Glaubst du, er weiß das nicht?«
»Doch, er weiß es schon. Ich frage mich nur, ob es Zoe genauso klar ist.«
Zoe wusste im Moment nur, dass dies einer der größten Tage in ihrem Leben war. Sie hielt die Schlüssel, ihre Schlüssel , fest umklammert. Sie waren brandneu, ebenso brandneu wie das Türschloss, das sie gekauft hatte.
Sie würde es selber einbauen. Für sie war es eine Art von Ritual, um das Haus in Besitz zu nehmen.
Sie parkte und rannte durch den Regen zur Veranda. Dort wartete sie, bis ihre Freundinnen eintrafen. Malory hatte die Originalschlüssel. Außerdem war es nur richtig, dass sie alle drei zusammen ins Haus gingen.
Und irgendwie hatte es ja auch Symbolcharakter, dass Malory die Originalschlüssel hatte. Sie und Dana mussten warten, bis Malory die Tür aufgeschlossen hatte. Die erste Tür.
Malory hatte ihren Teil der Suche hinter sich gebracht, und sie hielt den Schlüssel in der Hand. Jetzt war Dana an der Reihe. Und dann, so Gott wollte, sie.
»Der Regen wird die restlichen Blätter von den Bäumen fegen«, schnaufte Malory, als sie auf die Veranda gelaufen kam. »Danach wird es nicht mehr viel Buntes geben.«
»Aber es sah schön aus.«
»Ja.« Malory steckte den Schlüssel ins Schloss, dann hielt sie inne. »Mir ist gerade durch den Kopf gegangen, dass es jetzt wirklich uns gehört. Vielleicht sollten wir jetzt irgendetwas Bedeutsames, Symbolisches sagen.«
»Glaubt bloß nicht, dass ich eine von euch über die Schwelle trage.« Dana strich sich die feuchten Haare aus der Stirn.
»Nein, wir machen einen Booty Shake«, beschloss Zoe. Dana lachte. »Ja, gute Idee«, stimmte sie zu. »Auf drei.«
Die wenigen Leute, die zufällig am Haus vorbeifuhren, waren sicher äußerst überrascht beim Anblick von drei Frauen, die auf der hübschen, blau gestrichenen Veranda standen und vor der geschlossenen Tür mit dem Hintern wackelten.
Kichernd drehte Malory den Schlüssel im Schloss.
»Das war doch gut. Und jetzt hinein.« Schwungvoll öffnete sie die Tür, blieb aber dann staunend auf der
Weitere Kostenlose Bücher