Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
unterschreiben heute Nachmittag den Kaufvertrag für unser Geschäftshaus, deshalb muss ich gleich wieder zurückfahren. Rowena, es gibt ein paar Dinge, die ich wissen muss.«
»Ich sage dir alles, was ich kann. Sollen wir ein bisschen spazieren gehen? Es wird Regen geben«, fügte sie mit einem Blick auf den Himmel hinzu. »Aber es dauert noch ein Weilchen. Ich mag diese Stimmung besonders gerne.«
Da Moe mit dem Kauknochen kurzen Prozess gemacht hatte, öffnete Rowena ihre Hand und produzierte einen hellroten Gummiball. Sie warf ihn über den Rasen in Richtung Wald.
»Ich sollte dich warnen. Moe erwartet jetzt, dass du die nächsten drei oder vier Jahre mit ihm spielst.«
»Nichts ist so vollkommen wie ein Hund.« Rowena hakte sich freundschaftlich bei Dana ein. »Er ist ein Trost und ein Freund, er kämpft für einen, und man kann über ihn lachen. Und sie verlangen nur, geliebt zu werden.«
»Warum hast du keinen?«
»Ach, na ja.« Mit einem traurigen Lächeln tätschelte Rowena Danas Hand, dann beugte sie sich hinunter, um den Ball aufzuheben, den Moe ihr vor die Füße gelegt hatte. Sie wuschelte ihm durchs Fell und warf den Ball erneut.
»Du kannst es nicht.« Die Erkenntnis durchzuckte Dana wie ein Blitz. »Ich meine damit nicht, dass du es nicht könntest, aber realistischerweise … Die Lebensspanne eines Hundes ist viel kürzer als die eines durchschnittlichen Sterblichen.«
Ihr fiel ein, was Jordan darüber gesagt hatte, wie allein sie waren und dass ihre Unsterblichkeit für sie eher ein Fluch als ein Geschenk war.
»Wenn man eure spektakuläre Langlebigkeit und die durchschnittliche Lebensdauer eines Hundes bedenkt, dann ist es wirklich ein Problem.«
»Ja. Ich hatte Hunde. Zu Hause waren sie eine meiner größten Freuden.«
Sie ergriff das Bällchen, das schon Bissspuren aufwies, und warf es für den unermüdlichen Moe erneut.
»Als wir weggeschickt wurden, wollte ich unbedingt glauben, dass wir bald alles gelöst hätten und zurückkehren könnten. Ich sehnte mich so sehr nach zu Hause und tröstete mich mit einem Hund. Zuerst hatte ich einen Wolfshund. Oh, er war so schön, so tapfer und treu. Zehn Jahre lang.«
Sie seufzte. »Ich hatte ihn zehn Jahre lang. Das ist nichts. Ein Wimpernschlag. Es gibt Dinge, die wir nicht ändern können, die uns verwehrt sind, solange wir hier leben. Ich kann das Leben einer Kreatur nicht verlängern, nicht einmal das eines geliebten Hundes.«
Sie warf den Ball für Moe in eine andere Richtung.
»Ich hatte als Kind einen Hund.« Dana schaute Moe nach, der dem Bällchen hinterherjagte, als sei es das erste Mal. »Na ja, eigentlich war es der Hund meines Dads. Sie kam in dem Jahr zu uns, als ich geboren wurde, deshalb bin ich mit ihr aufgewachsen. Sie starb, als ich elf war, und ich habe drei Tage lang geweint.«
»Dann weißt du ja, wie es ist.« Rowena lächelte, als Moe mit dem Bällchen im Maul zurückgerannt kam. »Ich habe getrauert und mir geschworen, dass ich mir nie wieder einen anschaffe. Aber das habe ich dann doch getan. Viele Male. Bis ich schließlich einsehen musste, dass es mir das Herz brechen würde, wenn ich wieder nach einer so kurzen Zeit um ein Wesen weinen müsste, das ich so sehr liebte. Deshalb freue ich mich« - sie beugte sich herunter, um Moes Kopf mit den Händen zu umfassen - »und bin euch dankbar, wenn mich der schöne Moe besuchen darf.«
»Macht und Unsterblichkeit allein machen einen auch nicht glücklich, oder?«
»Alles hat seinen Preis, und Schmerzen und Verlust gehören stets dazu. Wolltest du das wissen?«
»Zum Teil. Es gibt Einschränkungen, zumindest wenn ihr hier seid. Genauso hat Kane seine Grenzen, wenn er hier ist und mit unserer Welt zu tun hat. Stimmt das?«
»Das hast du gut erkannt. Ihr habt als Menschen einen freien Willen, und so soll es bleiben. Er kann verführen, lügen und täuschen, aber er kann euch nicht zwingen.«
»Kann er töten?«
Rowena warf den Ball dieses Mal weiter weg, damit Moe beschäftigt war. »Du meinst doch nicht Krieg oder Verteidigung, Schutz von unschuldigen oder geliebten Menschen? Die Strafe dafür, einem Sterblichen das Leben zu nehmen, ist so schlimm, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er es riskieren würde.«
»Das Ende der Existenz«, erwiderte Dana. »Ich habe recherchiert. Nicht Tod, nicht der Übergang in das nächste Leben, sondern ein Ende.«
»Selbst Götter haben Ängste, und es würde bedeuten, dass er alle Macht verliert und in die Zwischenwelt
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