Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
und so weiter haben, also ›Luxus‹ für Schönheit, ›Luxus‹ für Bücher, ›Luxus‹ für Kunst, sodass jeder einzelne Aspekt noch mal hervorgehoben würde.«
»Es ist wundervoll«, rief Zoe aus. »Es ist schlichtweg wundervoll, oder, Dana?«
»Es ist perfekt. Absolut perfekt, Mal.«
»Wirklich? Gefällt es euch? Ich will euch nicht überrumpeln, nur weil …«
»Lasst uns einen Pakt schließen«, unterbrach Dana sie.
»Jedes Mal, wenn sich eine von uns überrumpelt fühlt, sagt sie es. Wir sind zwar Mädchen, aber wir sind schließlich keine Jammerlappen. Okay?«
»Abgemacht. Ich werde das Tod geben«, fuhr Malory fort. »Er könnte uns einen Briefkopf entwerfen. Er ist viel besser im Desktop-Publishing als ich, und er macht es bestimmt umsonst für uns.«
»Ich kann es kaum erwarten.« Zoe führte einen kleinen Freudentanz auf. »Morgen früh stürzen wir uns hier gleich in die Arbeit.«
»Na hör mal.« Dana zeigte auf die Wände. »Haben wir bisher etwa noch nichts geleistet?«
»Das ist doch bloß die Spitze des Eisbergs.« Immer noch tanzend ergriff Zoe ihr Champagnerglas.
Dana hatte sich noch nie für einen Faulpelz gehalten. Sie konnte hart arbeiten, packte zu, wenn es sein musste, und führte ihre Aufgaben zu Ende. Alles andere fand sie inakzeptabel.
Sie hatte sich stets als Frau mit hohen Standards - sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht - gesehen, und sie neigte dazu, auf jene, die ihre Arbeit nur flüchtig erledigten oder sich darüber beschwerten, dass ihr Job zu hart oder unangenehm war, herabzusehen.
Im Vergleich zu Zoe jedoch, dachte Dana, während sie rasch in den Supermarkt fuhr, war sie geradezu jämmerlich. Die Frau hatte sie innerhalb von vierundzwanzig Stunden fertig gemacht.
Farbe, Tapeten, Fußleisten, Lampen, Geräte, Vorhänge, Teppichboden - und das Budget gestellt für all das und noch mehr. Und dabei ging es nicht nur um die gedankliche Beschäftigung damit, sondern zusätzlich um die körperliche Arbeit.
Nun, dachte Dana, während sie noch überlegte, ob sie Bananen oder Orangen kaufen sollte, daran konnte kein Zweifel bestehen. Wenn es um Organisation und das Delegieren von Arbeit ging, war Zoe McCourt die Meisterin.
Und Dana wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand vor lauter Arbeit und Entscheidungen, der Suche nach dem Schlüssel und ihren Bemühungen, bei der Sache mit Jordan den Verstand nicht auszuschalten.
Aber sie konnte unmöglich einfach nach Hause gehen und zehn Stunden schlafen. Nein, dachte sie wütend, das konnte sie nicht, weil ein großes Treffen in Brads Haus am Fluss anberaumt war.
Eigentlich hätte sie jetzt zwei Stunden absoluter Einsamkeit und Ruhe gebraucht, aber sie musste Lebensmittel einkaufen, wenn sie in der nächsten Woche nicht verhungern wollte.
Außerdem hegte sie schon gar keine Hoffnungen mehr, dass sie die Antwort für den Schlüssel in den Bücherstapeln finden würde, die sie angehäuft hatte. Sie hatte gelesen und gelesen und war jeder Spur gefolgt. Aber einer konkreten Theorie, geschweige denn einer Lösung, war sie keinen Schritt näher gekommen.
Und was war, wenn sie keinen Erfolg hatte? Dann hätte sie nicht nur ihre Freundinnen, ihren Bruder und ihren Geliebten im Stich gelassen, nicht nur Rowena und Pitte enttäuscht, sondern auch die Glastöchter würden durch ihre Unzulänglichkeit verdammt sein, bis die nächste Triade ausgewählt worden war.
Wie sollte sie damit leben? Deprimiert legte sie eine Tüte Milch in ihren Einkaufskorb. Sie hatte den Kasten der Seelen mit ihren eigenen Augen gesehen, und es war ein schmerzlicher Anblick gewesen, wie diese blauen Lichter panisch gegen die Wände ihres Gefängnisses schlugen.
Wenn sie den Schlüssel nicht finden würde, dann wären alle ihre Mühen umsonst gewesen. Und Kane wäre der Sieger.
»Nur über meine Leiche«, erklärte sie. Sie zuckte zusammen, als jemand ihren Arm berührte.
»Entschuldigung.« Die Frau lachte. »Es sah so aus, als ob Sie mit sich selbst stritten. Ich komme für gewöhnlich erst an diesen Punkt, wenn ich in der Tiefkühlabteilung bin.«
»Na ja, die Entscheidung zwischen Vollmilch und halbfetter Milch fällt ja ebenfalls schon schwer. Das ist der reinste Dschungel hier.«
Die Frau schob ihren Einkaufswagen ein wenig beiseite, damit ein anderer Kunde vorbeikam.
Hübsch, brünett, Ende dreißig, stellte Dana fest, als sie versuchte, sie einzuordnen. »Entschuldigung. Ich kenne Sie doch. Ich weiß nur nicht, wo ich Sie
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