Zeit der Hoffnung - Key of Knowledge (02 Key)
Verlegen gab sie welche in ein Schüsselchen und ging zurück zur Couch.
»Blödmann«, sagte sie leise. Dana blinzelte sie verständnislos an.
»Brad?« Sie nahm Zoe die Schüssel mit den Himbeeren aus der Hand. »Entschuldigung, Süße, aber da irrst du dich.«
Jordan trat zu ihnen, setzte sich auf die Armlehne neben Dana und nahm sich ein paar Himbeeren aus ihrer Schüssel.
»Hol dir selber welche.«
»Deine sind besser.« Er zupfte an einer ihrer Haarsträhnen. »Wie hast du eigentlich die blonden Strähnchen gemacht?«
»Die habe nicht ich gemacht, sondern Zoe.«
Er steckte sich noch eine Beere in den Mund und zwinkerte Zoe zu. »Gut gemacht.«
»Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du einen Haarschnitt brauchst. Geht aufs Haus.«
»Ich werde es mir merken.« Er lehnte sich wieder zurück. »Also, ihr fragt euch sicher alle, warum wir euch heute Abend hierher bestellt haben«, begann er. Dana musste lachen.
»So sieht ein Blödmann aus«, sagte sie zu Zoe. Sie legte Jordan die Hand auf den Oberschenkel. »Da wir hier sind, um über den Schlüssel zu reden, und ich diejenige bin, die ihn finden muss, fange ich wohl am besten an.«
Sie reichte Jordan die Schüssel mit den restlichen Himbeeren, stand auf und ergriff ihr Weinglas vom Couchtisch. Jordan ließ sich sofort auf ihren Platz gleiten. Er grinste Dana zu und legte seinen Arm hinter Zoe auf die Rückenlehne des Sofas.
»Bist du öfter hier?«, fragte er Zoe.
»Das wäre ich bestimmt, wenn ich gewusst hätte, dass du hier bist, schöner Mann.«
»Ihr seid einfach nur blöd«, murmelte Dana und wandte sich Brad zu, der die Szene stirnrunzelnd betrachtete.
»So, habt ihr es euch alle gemütlich gemacht?« Dana trank einen Schluck Wein. »Mein Schlüssel hat etwas mit Wissen oder Wahrheit zu tun. Ich weiß zwar nicht genau, ob die beiden Begriffe austauschbar sind, aber zumindest einer von ihnen, eventuell beide, haben etwas mit meiner Suche zu tun. Es gibt zudem eine Verbindung zur Vergangenheit, zur Gegenwart und zur Zukunft, und ich denke, das hat etwas mit mir persönlich zu tun.«
»Dem stimme ich zu«, warf Malory ein. »Rowena sagt, dass wir drei die Schlüssel sind, und meiner war ebenfalls persönlich. Also wird das wohl ein Muster sein.«
»Genau. Die Männer hier im Zimmer sind Teil meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart. Da ich wahrscheinlich auf die eine oder andere Art mit ihnen verbunden bleiben werde, gehören sie ebenso zu meiner Zukunft. Wir wissen zusätzlich, dass es eine Verbindung zwischen uns allen gibt. Meine Verbindung zu jedem von euch und eure zu mir und untereinander. Bei Mals Suche waren die Gemälde ein Bindeglied.«
Sie blickte auf das Porträt, das Brad über den Kamin gehängt hatte. Es zeigte die Glastöchter, nachdem ihre Seelen geraubt worden waren und sie bleich und still in ihren Glassärgen lagen.
»Brad hat dieses Bild auf einer Auktion gekauft, ohne zu wissen, was hier vor sich ging, genauso wie Jordan eins von Rowenas Bildern in der Galerie, in der Malory gearbeitet hat, erworben hat. Sein Bild stellt den jungen Artus dar, der gerade das Schwert aus dem Stein zieht. Auch er hat es Jahre bevor wir wussten, was wir jetzt wissen, gekauft. Also … all das verbindet uns mit Rowena und Pitte und den Göttinnen.«
»Und mit Kane«, fügte Zoe hinzu. »Es wäre wohl nicht klug, ihn auszuklammern.«
»Du hast Recht.« Dana nickte. »Kane hat die meisten von uns bereits angegriffen, und es liegt auf der Hand, dass er es wieder versuchen wird. Wir wissen, dass er böse ist. Wir wissen, dass er mächtig ist, aber seine Macht ist nicht grenzenlos.«
»Irgendjemand oder irgendetwas hält ihn in Schach. Er hat mich verwundet«, fuhr Jordan fort. »Dann hat Rowena Dana eine Salbe mitgegeben. Ihr Jungs habt mich ja gestern gesehen.« Er knöpfte sein Hemd auf. Die Schnitte waren kaum noch zu erkennen. »Die Wunden verheilten in der Minute, in der wir die Salbe darauf getan haben. Also ist seine Macht nicht größer als die von Rowena. Aber verhindern konnte sie es ebenso wenig.«
»Und daraus schließen wir«, erklärte Dana, »dass sie ungefähr gleich viel Macht besitzen.«
»Er hat Schwächen.« Jordan knöpfte sein Hemd wieder zu. »Ego, Stolz, Wut.«
»Wer sagt, dass das Schwächen sind?« Dana setzte sich neben Brad auf die Armlehne seines Sessels. »Na ja, auf jeden Fall begreift er das Wesen der Menschen nicht recht. Er bekommt uns als Individuen nicht zu fassen. Er sieht lediglich unsere Fantasien
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