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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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bei der Feldzeugmeisterei.«
    Reacher wartete einen Moment.
    »Und Alison?«, fragte er.
    »Infanterieunterstützung«, warf Lamarr ein.
    »Nein, davor.«
    »Bei einem Transportbataillon«, sagte sie.
    Reacher nickte. »Und Rita Scimeca?«
    Harper nickte. »Bei der Waffenerprobung. Jetzt weiß ich auch, weshalb sie mir das so genau erklären sollte.«
    »Nämlich?«, fragte Blake.
    »Womit haben die denn alle zu tun?«, wollte Reacher wissen. »Jemand, der in der Schreibstube eines Nachschublagers sitzt ebenso wie ein Sergeant bei der Feldzeugmeisterei, eine Fahrerin bei einem Transportbataillon oder ein Lieutenant bei der Waffenerprobung?«
    »Klären Sie mich auf.«
    »Was habe ich den Jungs abgenommen, die in dem Restaurant Schutzgeld erpressen wollten?«
    Blake zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Das ist James Cozos Sache, droben in New York. Ich weiß nur, dass Sie ihr Geld gestohlen haben.«
    »Sie hatten Schusswaffen«, sagte Reacher. »Beretta M9. Die Seriennummer war weggefeilt. Was heißt das?«
    »Dass sie illegal erworben wurden.«
    Reacher nickte. »Von der Army. Die Beretta M9 ist eine Militärwaffe.«
    Blake schaute ihn verständnislos an. »Na und?«
    »Wenn es sich bei diesem Kerl um jemand von der Army handelt, der einen Schieberring deckt, dann geht es dabei höchstwahrscheinlich um Diebstahl, und wenn so viel auf dem Spiel steht, dass man deswegen Menschen umbringt, dann handelt es sich bei dem Diebesgut höchstwahrscheinlich um Waffen, denn damit verdient man das meiste Geld. Außerdem dienten all diese Frauen bei Einheiten, bei denen sie Zeugen eines Waffendiebstahls hätten sein können. Sie waren genau an der richtigen Stelle, beim Transport, bei der Erprobung, in einem Nachschublager, sie hatten tagein, tagaus mit Waffen zu tun.«
    Alle schwiegen. Dann schüttelte Blake den Kopf.
    »Sie sind ja verrückt«, sagte er. »Das sind mir ein paar Zufälle zu viel. Diese Überschneidung ist schlichtweg lächerlich. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass all diese Zeuginnen ausgerechnet auch sexuell belästigt wurden?«
    »Es ist ja nur eine Idee«, meinte Reacher. »Aber meiner Ansicht nach ist die Wahrscheinlichkeit sogar ziemlich groß. Die Einzige, die wirklich sexuell belästigt wurde, war Julias Schwester. Caroline Cooke zählt nicht, da es bei ihr nur eine Sache der Auslegung war.«
    »Was ist mit Callan und Stanley?«, fragte Poulton. »Bezeichnen Sie das etwa nicht als sexuelle Belästigung?«
    Reacher schüttelte den Kopf. Doch Lamarr nahm ihm das Wort aus dem Mund. Sie beugte sich vor, trommelte mit den Fingern auf den Tisch, blickte sich mit funkelnden Augen um und wirkte mit einem Mal wieder hellwach.
    »Nein, denkt drüber nach, Leute«, sagte sie. »Denkt doch mal zweigleisig . Sie waren nicht zufällig Zeuginnen einer Schiebung und Opfer einer sexuellen Belästigung. Sie wurden sexuell belästigt, weil sie Zeuginnen waren. Wenn jemand bei der Army in Schiebereien verwickelt ist und eine Frau in seiner Einheit hat, die nicht bereit ist, beide Augen zuzudrücken, wenn es geboten wäre, was tut man dann? Man sieht zu, dass man sie loswird, ganz recht. Und wie erreicht man das am schnellsten? Indem man ihnen das Leben schwer macht, sie sexuell belästigt.«
    Wieder herrschte Schweigen. Dann schüttelte Blake erneut den Kopf.
    »Nein, Julia«, sagte er. »Reacher sieht Gespenster. Da sind mir immer noch zu viele Zufälle im Spiel. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass er eines Abends in der Gasse neben einem Restaurant zufällig auf die Hintermänner der gleichen Gaunerbande stößt, die diese Frauen umbringt? Eins zu einer Million, allerhöchstens.«
    »Eher eins zu einer Milliarde«, warf Poulton ein.
    Lamarr starrte sie an.
    »Denkt nach , Herrgott noch mal«, ereiferte sie sich. »Er will doch damit gar nicht sagen, dass er auf dieselbe Bande gestoßen ist, die diese Frauen umbringt. Vermutlich hatte er es mit einer ganz anderen kriminellen Vereinigung zu tun.
Weil es bei der Army womöglich Hunderte von Schieberringen gibt. Stimmt’s, Reacher?«
    Reacher nickte. »Stimmt«, sagte er. »Diese Sache bei dem Restaurant hat mich lediglich auf den Gedanken gebracht, ganz allgemein sozusagen.«
    Wieder Schweigen. Blake lief rot an.
    »Es gibt also Hunderte von Schieberringen?«, sagte er. »Was nützt uns das denn dann? Wenn es Hunderte von Schieberringen gibt, an denen Tausende von Army-Angehörigen beteiligt sind, wie sollen wir denn dann den Richtigen finden? Das ist

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