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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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aus dem leise gestellten Fernseher drang. Ansonsten kein Laut. Poulton wandte sich an
Blake. Harper starrte Reacher an. Blake blickte auf seine Finger, mit denen er lautlos auf dem Tisch trommelte.
    »Können Sie ihn aufspüren?«, fragte er.
    »Irgendjemand muss es ja tun«, entgegnete Reacher. »Und ihr wisst nicht weiter.«
    »Wir müssen Sie mit den entsprechenden Mitteln ausstatten.«
    Reacher nickte. »Ein bisschen Kohle könnte nicht schaden.«
    »Na schön, ich lass mich darauf ein, auch wenn es das reinste Glücksspiel ist.«
    »Aber allemal besser, als ständig den Kürzeren zu ziehen.«
    »Trotzdem ist es für mich das reinste Glücksspiel. Und es geht dabei um allerhand.«
    »Zum Beispiel um Ihre Karriere?«
    »Es geht um sieben Frauen, nicht um meine Karriere.«
    »Um sieben Frauen und Ihre Karriere.«
    Blake nickte versonnen. »Wie stehen die Chancen?« Reacher zuckte die Achseln. »Wenn ich drei Wochen Zeit habe? Da kann gar nichts schief gehen.«
    »Sie sind ein arroganter Mistkerl, ist Ihnen das klar?«
    »Nein, ich weiß nur Bescheid, das ist alles.«
    »Und was verlangen Sie dafür?«
    »Eine Aufwandsentschädigung«, sagte Reacher.
    »Sie wollen sich die Sache bezahlen lassen?«
    »Selbstverständlich. Sie kassieren doch auch Ihren Lohn, oder? Wenn ich die ganze Arbeit mache, ist es doch nur gerecht, dass auch für mich was dabei rausspringt.«
    Blake nickte. »Wenn Sie den Kerl finden, rede ich mit Deerfield in New York und sorge dafür, dass man die Geschichte mit diesem Petrosian nicht weiterverfolgt.«
    »Und dazu ein Honorar.«
    »Wie viel?«
    »Das liegt in Ihrem Ermessen.«
    Blake nickte erneut. »Ich lass es mir durch den Kopf gehen. Aber Harper begleitet Sie, denn noch ist die Geschichte mit diesem Petrosian nicht ausgestanden.«
    »Okay, von mir aus. Wenn sie nichts dagegen hat.«
    »Ihr bleibt gar nichts anderes übrig«, sagte Blake. »Sonst noch was?«
    »Besorgen Sie mir einen Termin bei Cozo. Ich will in New York anfangen, und ich brauche ein paar Auskünfte.«
    Blake nickte. »Ich rufe ihn an. Sie können sich noch heute Abend mit ihm treffen.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Lieber morgen früh. Heute Abend treffe ich mich mit Jodie.«

21
    Die Runde löste sich in hektischer Betriebsamkeit auf. Blake fuhr mit dem Aufzug eine Etage tiefer und kehrte in sein Büro zurück, um James Cozo in New York anzurufen. Poulton musste ebenfalls ein paar Anrufe erledigen, unter anderem mit der FBI-Dienstelle in Spokane, wo die einheimischen Agenten inzwischen Erkundigungen bei Paketzustelldiensten und Autoverleihern einholten. Harper begab sich hinauf zur Reisestelle, um die Flugscheine zu besorgen. Reacher blieb allein an dem langen Tisch im Seminarraum sitzen und starrte auf die Fensterattrappen, als gäbe es dort etwas zu sehen.
    Fast zwanzig Minuten lang saß er da und wartete. Dann kehrte Harper zurück. Sie hatte einen dicken Packen Papiere bei sich.
    »Noch mehr Verwaltungskram«, sagte sie. »Wenn wir Sie entlohnen, müssen wir Sie auch versichern. Vorschrift der Reisestelle.«
    Sie nahm ihm gegenüber Platz und holte einen Stift aus der Innentasche ihres Jacketts.
    »Sind Sie bereit?«
    Er nickte.
    »Ihr voller Name?«
    »Jack Reacher.«
    »Ist das alles?«
    Er nickte. »Das ist alles.«
    »Kein besonders langer Name, was?«
    Er zuckte die Achseln. Sagte nichts. Sie schrieb. Zwei Worte, elf Buchstaben, mit so viel Abstand dazwischen, dass er die ganze Breite des Formulars einnahm.
    »Geburtsdatum?«
    Er nannte es. Sah, wie sie sein Alter ausrechnete, eine überraschte Miene zog.
    »Älter oder jünger?«, fragte er.
    »Als was?«
    »Als Sie dachten.«
    Sie lächelte. »Oh, älter. Sie sehen nicht so aus.«
    »Blödsinn«, sagte er. »Ich sehe aus wie hundert. Jedenfalls fühle ich mich so.«
    Wieder lächelte sie. »Vermutlich halten Sie sich ziemlich gut. Sozialversicherungsnummer?«
    Bei Berufssoldaten seiner Generation stimmte sie mit der Wehrpassnummer überein. Er ratterte die Ziffern in monotonem Tonfall herunter, so wie er es vom Militär her gewöhnt war.
    »Vollständige Anschrift?«
    »Kein fester Wohnsitz«, sagte er.
    »Sind Sie sicher?«
    »Natürlich.«
    »Was ist mit Garrison?«
    »Was soll damit sein?«
    »Sie haben dort ein Haus«, sagte sie. »Das müsste doch Ihr Wohnsitz sein, oder?«
    Er starrte sie an. »Vermutlich. Sozusagen. Habe ich noch nicht genauer drüber nachgedacht.«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Wenn Sie ein Haus besitzen, haben Sie auch eine

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