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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Anschrift, finden Sie nicht?«
    »Okay, schreiben Sie Garrison.«
    »Straße und Hausnummer.«
    Er dachte scharf nach, erinnerte sich daran und nannte sie ihr.
    »Postleitzahl?«
    Er zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht.«
    »Sie wissen Ihre eigene Postleitzahl nicht?«
    Er schwieg einen Moment.
    »Sie tun sich wirklich schwer damit, stimmt’s?«, sagte sie.
    »Womit?«
    »Weiß ich nicht. Man nennt das innere Ablehnung, glaube ich.«
    Er nickte langsam. »Ja, ich glaube, ich tu mich schwer damit.«
    »Und was wollen Sie dagegen unternehmen?«
    »Weiß ich nicht. Vielleicht gewöhne ich mich daran.«
    »Vielleicht auch nicht.«
    »Was würden Sie tun?«
    »Jeder sollte das tun, was er möchte«, antwortete sie. »Ich halte das für wichtig.«
    »Machen Sie das denn?«
    Sie nickte. »Meine Eltern wollten, dass ich in Aspen bleibe, dass ich Lehrerin werde oder so was Ähnliches. Ich wollte aber zur Polizei gehen. Es war eine heftige Auseinandersetzung.«
    »Meine Eltern setzen mir nicht zu. Die sind tot.«
    »Ich weiß. Es ist Jodie.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht Jodie. Ich bin es. Ich setze mir selber zu.«
    Sie nickte erneut. »Okay.«
    Einen Moment herrschte Stille.
    »Und was sollte ich tun?«, fragte er.
    Sie zuckte die Achseln, warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Mich dürfen Sie nicht fragen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Ihnen vielleicht nicht die Antwort gebe, die Sie hören möchten.«
    »Die da lautet?«
    »Sie möchten, dass ich sage, Sie sollten bei Jodie bleiben. Sich häuslich niederlassen und ein glückliches Leben führen.«
    »Aha?«
    »Ich glaube schon.«
    »Aber das können Sie nicht sagen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, kann ich nicht«, entgegnete sie. »Ich hatte mal einen Freund. Es war eine ziemlich ernste Sache. Er war Polizist in Aspen. Wissen Sie, es gibt ständig Spannungen zwischen der Polizei und dem FBI. Rivalitäten. Eigentlich albern, aber es ist nun mal so. Es hat auch aufs Privatleben abgefärbt. Er wollte, dass ich den Dienst quittiere. Hat mich regelrecht angefleht. Ich war hin- und hergerissen, aber ich habe nein gesagt.«
    »War die Entscheidung richtig?«
    Sie nickte. »Für mich ja. Man muss das tun, was man wirklich tun möchte.«
    »Wäre das auch in meinem Fall die richtige Entscheidung?«
    »Kann ich nicht sagen. Aber vermutlich ja.«
    »Zuerst muss ich mir darüber klar werden, was ich wirklich will.«
    »Sie wissen genau, was Sie wollen«, meinte sie. »Jeder weiß das, zumindest vom Gefühl her. Die Zweifel, die Sie haben, sind nur Störfeuer, das die Wahrheit überdeckt, weil Sie sich der nicht stellen wollen.«
    Er wandte sich ab, starrte wieder auf die Fensterattrappe.
    »Beruf?«, wollte sie wissen.
    »Alberne Frage«, erwiderte er.
    »Dann trage ich Berater ein.«
    Er nickte. »Das klingt etwas anspruchsvoller.«
    Dann hörten sie draußen auf dem Flur Schritte. Die Tür wurde aufgerissen, und Blake und Poulton stürmten herein. Sie hatten ebenfalls Papiere in der Hand und strahlten übers ganze Gesicht.
    »Gute Nachrichten aus Spokane«, verkündete Blake. »Wir kommen allmählich voran.«
    »Der dortige UPS-Fahrer hat vor drei Wochen gekündigt«, sagte Poulton. »Ist nach Missoula, Montana, gezogen, arbeitet in einem Lagerhaus. Aber unsere Leute haben mit ihm telefoniert, und er glaubt sich an die Lieferung erinnern zu können.«
    »Hat man denn bei der UPS-Niederlassung keine Unterlagen?« , fragte Harper.
    Blake schüttelte den Kopf. »Die kommen nach elf Tagen ins Archiv. Und der Termin, um den es uns geht, liegt zwei Monate zurück. Wenn der Fahrer uns den genauen Tag nennen kann, finden wir sie vielleicht.«
    »Kennt sich jemand mit Baseball aus?«, fragte Poulton.
    Reacher zuckte die Achseln. »Zwei Jungs haben eine ewige Bestmarke erzielt, und es gab nur zwei Spieler mit einem U im Namen.«
    »Wieso Baseball?«, fragte Harper.
    »Am fraglichen Tag hat ein Spieler von Seattle einen Grand-Slam erzielt«, bemerkte Blake. »Der Fahrer erinnert sich, dass er es am Radio gehört hat.«
    »Wer würde sich bei Seattle nicht dran erinnern«, versetzte Reacher. »Kommt selten vor.«
    »Babe Ruth«, sagte Poulton. »Wer ist der andere?«
    »Honus Wagner«, antwortete Reacher.
    Poulton sah ihn verblüfft an. »Nie gehört.«
    »Und Hertz hat sich gemeldet«, sagte Blake. »Jemand hat sich dort an einen kurzfristigen Mietvertrag erinnert.
An genau dem Tag, an dem Alison Lamarr starb. Der Wagen wurde am Flughafen in Spokane abgeholt und

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