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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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war.
    »Okay, das reicht. Steck den Stock in den Eimer. Und pass auf, dass du nicht kleckerst.«
    Scimeca zog den Stock aus dem grünen Wasser, schüttelte ihn sorgfältig ab und stellte ihn aufrecht in den leeren Eimer.
    »Und den Schraubenzieher.«
    Sie legte den Schraubenzieher neben den Stock.
    »Mach den Deckel wieder zu.«
    Sie hob den Deckel auf und verschloss damit den Eimer. Er stand ein bisschen schräg, weil er sich wegen des Rührstocks und des Schraubenziehers nicht ganz zudrücken ließ.
    »Du kannst jetzt das Wasser abstellen.«
    Sie wandte sich wieder zur Wanne um und drehte die Hähne ab. Das Wasser stand knapp fünfzehn Zentimeter unter dem Rand.
    »Wo hast du den Karton aufbewahrt?«
    »Im Keller«, antwortete sie. »Aber er wurde abtransportiert.«
    Der Gast nickte. »Ich weiß. Aber erinnerst du dich noch, wo er stand?«
    Scimeca nickte ihrerseits.
    »Er stand dort eine ganze Weile herum«, erwiderte sie.
    »Ich möchte, dass du den Eimer dorthin bringst«, sagte der Gast. »Genau an die Stelle, an der der Karton stand. Schaffst du das?«
    Scimeca nickte erneut.
    »Ja, das schaffe ich », sagte sie.
    Sie ergriff den Metallbügel, klappte ihn hoch, hielt mit der anderen Hand den lockeren Deckel fest und trug den Eimer die Treppe hinab, durch den Flur und hinunter in den Keller. Stand einen Augenblick mit bloßen Füßen auf dem kalten Betonboden und überlegte sich, wo sie ihn absetzen sollte. Dann tat sie einen Schritt nach links und stellte ihn am Boden ab, mitten auf der freien Fläche, die einst der Karton eingenommen hatte.
     
    Das Taxi kämpfte sich eine lange Steigung hinauf und fuhr dann an einem kleinen Einkaufscenter vorbei. Ein Supermarkt mit einer Ladenzeile zu beiden Seiten. Der Parkplatz war so gut wie leer.
    »Wieso fahren wir hierher?«, fragte Harper.
    »Weil Scimeca das nächste Opfer ist«, entgegnete Reacher.
    Das Taxi quälte sich weiter bergauf. Harper schüttelte den Kopf.
    »Verraten Sie mir, wer es ist.«
    »Denken Sie mal über das Wie nach«, forderte Reacher sie auf. »Das ist letztendlich der entscheidende Punkt.«
     
    Scimeca schob den leeren Eimer ein paar Zentimeter weiter nacht rechts. Betrachtete ihn genau, nickte und rannte dann beide Treppen hinauf. Sie hatte das Gefühl, dass sie sich lieber beeilen sollte.
    »Außer Atem?«, fragte der Gast.
    Scimeca nickte keuchend.
    »Okay, ruh dich einen Moment aus.«
    Sie atmete tief durch und schob sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Es geht schon wieder«, meinte sie.
    »Dann musst du jetzt in die Wanne steigen.«
    Scimeca lächelte.
    »Dann werde ich ja ganz grün«, sagte sie.
    »Ja«, entgegnete der Gast. »Dann wirst du ganz grün.«
    Scimeca stellte sich neben die Wanne, hob den Fuß und tauchte den großen Zeh ins Wasser.
    »Schön warm«, sagte sie.
    Der Gast nickte. »Gut so.«
    Scimeca stellte den einen Fuß in die Wanne und zog den anderen nach. Stand bis über die Waden im Wasser.
    »Setz dich jetzt hin. Vorsichtig.«
    Sie stützte sich mit beiden Händen am Rand ab und ließ sich nieder.
    »Beine ausstrecken.«
    Sie streckte die Beine, bis sie mitsamt den Knien in der grünen Farbe verschwanden.
    »Arme runter.«
    Sie ließ den Rand los und legte die Hände an die Schenkel.
    »Gut«, sagte der Gast. »Jetzt lässt du dich hineingleiten, aber langsam und vorsichtig.«
    Sie rutschte ins Wasser, zog die Knie an. Sie waren grün gesprenkelt, voller dunkler Farbschlieren, dazwischen ab und zu blasse Haut. Sie ließ sich zurücksinken und spürte, wie das warme Wasser über ihren Körper schwappte, über ihre Schultern.
    »Kopf nach hinten.«
    Sie legte den Kopf zurück und blickte zur Decke. Spürte, wie ihre Haare im Wasser trieben.
    »Hast du schon mal Austern gegessen?«, fragte der Gast.
    Sie nickte. Spürte, wie ihre Haare das Wasser aufwirbelten, als sie den Kopf bewegte.
    »Ein-, zweimal«, antwortete sie.
    »Kannst du dich noch an das Gefühl erinnern? Wie man sie im Mund zerdrückt und dann in einem Stück hinunterschluckt? Sie einfach wegschlürft?«
    Sie nickte erneut.
    »Ich fand sie lecker«, sagte sie.
    »Stell dir vor, deine Zunge ist eine Auster«, sagte der Gast.
    Sie wandte sich zur Seite, verblüfft und verständnislos.
    »Das begreife ich nicht ganz«, sagte sie.
    »Ich möchte, dass du deine Zunge verschluckst. Sie einfach hinunterschlürfst, auf einmal, wie eine Auster.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann.«
    »Aber du kannst es doch versuchen?«
    »Klar, versuchen kann ich’s.«
    »Okay,

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