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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Frage?«, sagte sie.
    »Wo haben Sie sich in den letzten Tagen aufgehalten?«
    »Ich war unterwegs«, sagte sie, »auf Geschäftsreise.«
    »Wo genau?«
    »In London. Bei einer Mandantenbesprechung.«
    »In London, England?«
    »Wo denn sonst?«
    Deerfield zuckte die Achseln. »In London, Kentucky. In London, Ohio. Irgendwo in Kanada gibt’s auch noch ein London, glaube ich. In Ontario möglicherweise.«
    »In London, England«, erwiderte Jodie.
    »Haben Sie Mandanten in London, England?«
    Jodie blickte zu Boden. »Wir haben überall Mandanten. Vor allem in London, England.«
    Deerfield nickte. »Sind Sie mit der Concorde geflogen?«
    Sie blickte auf. »Ja, ganz recht.«
    »Ziemlich schnell, richtig?«
    Jodie nickte. »Schnell genug.«
    »Aber teuer.«
    »Ich glaube, ja.«
    »Aber für eine Partnerin in einer bedeutenden Kanzlei lohnt sich das.«
    »Ich bin keine Partnerin.«
    Deerfield lächelte. »Noch besser. Wenn man einen Sozius in die Concorde setzt, hat das irgendwas zu bedeuten. Es bedeutet, dass man Sie mag. Es bedeutet, dass Sie demnächst Partnerin werden. Falls nicht irgendetwas dazwischenkommt.«
    Jodie erwiderte nichts.
    »In London also«, sagte Deerfield. »Reacher wusste, dass Sie dort waren, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe es ihm nicht gesagt.«
    Kurzes Schweigen.
    »War die Reise schon seit längerer Zeit geplant?«, fragte Deerfield.
    Wieder schüttelte Jodie den Kopf. »Nein, ich musste von heute auf morgen hin.«
    »Und Reacher hat nichts davon gewusst?«
    »Das habe ich Ihnen doch bereits gesagt.«
    »Na schön«, gab Deerfield nach. »Erklärungen sind das A und O, sage ich immer.«
    »Ich muss ihm nicht mitteilen, wohin ich reise.«
    Deerfield lächelte. »Ich meine damit nicht, dass Sie Reacher irgendwas erklären müssen. Ich spreche von den Erkenntnissen, die ich aus gewissen Erklärungen gewinne. Im Moment entnehme ich dem, dass er nicht gewusst hat, wo Sie waren.«
    »Und?«
    »Er hätte sich Sorgen um Sie machen können. Und er hat sich auch Sorgen um Sie gemacht. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Quantico hat er versucht, Sie anzurufen. In der Kanzlei, zu Hause, über Handy. Am gleichen Abend noch mal. Er hat ein ums andere Mal angerufen, konnte Sie aber nicht erreichen. Er war sehr besorgt.«
    Jodie warf Reacher einen kurzen Blick zu. Teils betroffen, teils um Entschuldigung bittend.
    »Vermutlich hätte ich ihm Bescheid sagen sollen.«
    »Hey, das ist Ihre Sache. Ich kann den Leuten nicht vorschreiben, wie man sich verhält, wenn man eine Beziehung miteinander hat. Aber das Interessante dabei ist, dass er aufgehört hat anzurufen. Mit einem Mal ruft er nicht mehr bei Ihnen an. Wie kommt das wohl? Hat er erfahren, dass Sie drüben in London waren, in England, in Sicherheit?«
    Sie wollte etwas erwidern, hielt dann inne.
    »Ich nehme an, das heißt nein«, sagte Deerfield. »Sie haben sich Sorgen wegen Petrosian gemacht, deshalb haben Sie den Leuten in Ihrer Kanzlei gesagt, sie sollen dichthalten und niemandem verraten, wo Sie sind. Reacher musste also davon ausgehen, dass Sie sich nach wie vor hier in der Stadt aufhalten. Aber plötzlich macht er sich keine Sorgen mehr. Er weiß nicht, dass Sie in Sicherheit sind, in London, England. Aber vielleicht weiß er es aus irgendeinem Grund doch, weil ihm zum Beispiel bekannt ist, dass Petrosian nicht mehr allzu lange unter uns weilen wird.«
    Jodie hatte den Blick wieder gesenkt.
    »Er ist ein gerissener Kerl«, sagte Deerfield. »Meiner Ansicht nach hat er einen Kumpel eingeschaltet, damit der hier in Chinatown die Hühner scheu macht, und danach hat er einfach abgewartet, bis die Tongs darauf reagieren und das tun, was sie immer tun, wenn ihnen jemand in die Quere kommt. Und er denkt sich, dass keiner ihm was anhaben kann. Er weiß, dass wir seinen umtriebigen Kumpel niemals finden werden, und er geht davon aus, dass uns die Chinesen nie und nimmer auch nur das Geringste verraten. Und er weiß genau, dass er in dem Moment, in dem jemand dem guten alten Petrosian mit der Machete Bescheid stößt, in einem Zimmer in Quantico eingeschlossen ist. Ein ganz gerissener Typ.«
    Jodie schwieg noch immer.
    »Aber er ist auch sehr von sich überzeugt«, fuhr Deerfield fort. »Zwei Tage bevor Petrosian ins Gras beißen musste, hat er nicht mehr versucht, Sie anzurufen.«
    Deerfield wandte sich an Reacher.
    »Habe ich’s auf den Punkt gebracht?«, fragte er.
    Reacher zuckte die Achseln. »Warum sollte sich jemand wegen Petrosian

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