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Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Zeit der Rache: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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weiter die Straße entlang.
    »Wo führt die hin?«, rief er.
    Blake war zehn Meter hinter ihm. »Vermutlich ins Hinterland.«
    »Ziemlich schmal, nicht?«
    »Ich habe schon breitere gesehen«, räumte Blake ein.
    Reacher kam zurück. »Dann solltet ihr das Erdreich auf dem Bankett überprüfen, vielleicht hinter der nächsten Kurve.«
    »Wozu?«
    »Unser Typ ist höchstwahrscheinlich von der Straße nach Spokane gekommen. Ist am Haus vorbeigefahren, hat ein Stück weiter gewendet und ist dann zurückgekommen. Er wollte, dass sein Auto in die richtige Richtung steht, bevor er reingeht und sich ans Werk macht. Jemand wie der hat sich von vornherein überlegt, wie er wieder verschwindet.«
    Blake nickte. »Na schön. Ich lass das überprüfen. Inzwischen führen Sie mich durch das Haus.«
    Er rief seinen Leuten die entsprechenden Anweisungen zu, während Reacher sich zu Harper begab. Sie standen an der Einfahrt und warteten dort auf Blake.
    »Gehen Sie jetzt alles mit mir durch«, sagte er.
    »Wir sind hier einen Moment stehen geblieben«, erwiderte Harper. »Es war so schrecklich still. Dann sind wir zur Tür gegangen und haben geklopft.«
    »War es so feucht wie jetzt oder eher trocken?«, fragte Blake sie.
    Sie warf einen kurzen Blick zu Reacher. »Trocken, glaube ich. Die Sonne schien ein bisschen. Warm war es nicht, aber es hat auch nicht geregnet.«
    »Die Auffahrt war trocken«, sagte Reacher. »Nicht staubtrocken, aber auf den Schieferplatten stand kein Wasser.«
    »Dann sind also keine Steine an Ihren Schuhen haften geblieben?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Na schön.«
    Sie standen vor der Tür.
    »Ziehen Sie die hier über die Füße«, sagte Blake. »Er holte eine Rolle Gefrierbeutel aus der Jackentasche und riss sechs ab. Sie streiften sie über ihre Schuhe und klemmten die Plastikränder oben am Leder fest.
    »Sie hat beim zweiten Klopfen geöffnet«, sagte Harper. »Ich habe meine Dienstmarke vor das Guckloch gehalten.«
    »Sie zwar ziemlich nervös«, warf Reacher ein. »Hat uns erklärt, dass Julia sie gewarnt hätte.«
    Blake nickte säuerlich und schob die Tür mit dem Fuß auf. Reacher hörte wieder das Knarren der alten Angeln, an das er sich noch erinnern konnte.
    »Hier im Flur sind wir alle drei kurz stehen geblieben«, sagte Harper. »Dann bot sie uns Kaffee an, und wir sind in die Küche gegangen.«
    »Irgendwas verändert?«, fragte Blake.
    Reacher blickte sich um. Die mit Kiefernholz getäfelten Wände, die Kieferndielen, die gelben Baumwollvorhänge, die alten Sofas, die umgebauten Öllampen.
    »Nichts«, erwiderte er.
    »Okay, zur Küche«, sagte Blake.
    Der Küchenboden glänzte wie zuvor. Die Schränke sahen unverändert aus, ebenso die Maschinen unter der Arbeitsfläche. Der Herd war kalt und ebenso unberührt wie die Elektrogeräte. In der Spüle befand sich Geschirr, und eine der Besteckschubladen stand einen Spalt weit auf.
    »Der Ausblick ist anders«, sagte Harper. Sie stand am Fenster. »Heute ist es viel grauer.«
    »Geschirr in der Spüle«, sagte Reacher. »Und die Schublade war zu.«
    Sie drängten sich um die Spüle. Ein Teller befand sich darin, dazu ein Wasserglas, eine Tasse, Messer und Gabel. Eigelbreste und Toastkrümel klebten an dem Teller, in der Tasse haftete Kaffeesatz.
    »Frühstück?«, fragte Blake.
    »Oder Abendessen«, antwortete Harper. »Toast mit Ei, das könnte das Abendessen einer allein stehenden Frau sein.«
    Blake zog mit der Fingerspitze die Schublade auf. Ein Haufen billiges Besteck lag darin, dazu allerlei Werkzeuge für den Haushalt, kleine Schraubenzieher, Abisolierzangen, Isolierband, Sicherungsdraht.
    »Okay, was dann?«, fragte Blake.
    »Ich bin hier bei ihr geblieben«, erwiderte Harper. »Reacher hat sich umgesehen.«
    »Zeigen Sie’s mir«, sagte Blake.
    Er folgte Reacher in den Flur.
    »Ich habe den Salon und das Wohnzimmer überprüft«, sagte Reacher. »Habe mir die Fenster angesehen. Meiner Meinung nach waren sie einbruchssicher.«
    Blake nickte. »Der Kerl ist nicht durchs Fenster eingestiegen.«
    »Dann bin ich rausgegangen und habe das Grundstück und die Scheune inspiziert.«
    »Wir sehen uns erst das Obergeschoss an«, meinte Blake.
    »Okay.«
    Reacher übernahm die Führung. Er war sich nur zu bewusst, dass sich hier auch der Mörder aufgehalten hatte, dass er vor etwa dreißig Stunden genau den gleichen Weg gegangen war.
    »Ich habe sämtliche Zimmer überprüft. Zuletzt bin ich in das Schlafzimmer Lamarrs gegangen.«
    »Na los«,

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